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(c)Armin Hoffmann - Grauwölfe

Heimliche Müllhalden auf dem Gewässergrund

Liebe/r Leser/in,

jeden Tag prasseln gut und gerne ein Dutzend Zeitungsmeldungen zum Thema Wolf in unser E-Mail-Postfach, und die Stimmung darin heizt sich zunehmend auf. Wir befürchten, wie andere Experten auch, dass der Kessel irgendwann explodiert.

Ein gutes Management auf wildbiologischer Basis, das einer gesunden Populationsstruktur wie auch dem Artenschutz gerecht würde, fällt dabei hinten runter, denn dafür müssten grundlegende Fragen zur Biologie und Ökologie dieser Art gestellt und letztendlich auch beantwortet werden: Sollen die Wolfspopulationen artgerecht reguliert werden und wenn ja wie? Sollen Verbreitung und Vorkommen reguliert werden? Und soll auch für Wölfe eine "Risikolandschaft" geschaffen werden, die das Zusammenleben ermöglicht? Aber genau diese Fragen werden kaum gestellt. Erfahrungen und Erkenntnisse aus anderen Erdteilen kaum berücksichtigt und für die heimischen Verhältnisse angepasst. Genaues Hinschauen ist nicht in Mode.

Deshalb begrüßen wir vom Wilden Bayern die aktuelle Initiative der EU-Kommission, bei der auch der ganz normale Bürger stichhaltige Daten zu Wolfsvorkommen oder deren Folgen einreichen kann! Bitte nutzen Sie die Chance und verhelfen Sie der Art zu einer wissensbasierten Behandlungsweise – die auch die von ihnen beeinflussten Lebensräume mit ihren Arten und vor allem extensive Weidehaltungen berücksichtigt! Das Fenster für Einreichungen ist nur wenige Tage geöffnet.

Die Wildes Bayern-Wahlprüfsteine haben nach der ersten Veröffentlichung wohl Aufmerksamkeit erregt, jedenfalls haben sich zwei Parteien, die den Abgabetermin für Antworten erstmal verstreichen ließen, jetzt doch noch gemeldet. Lesen Sie also bitte nicht nur, was wir dazu in diesem Newsletter veröffentlichen, sondern am besten auch noch den ergänzten Blog zu Frage 1 aus der letzten Woche.

Dass unsere Seen, Flüsse und Meere viel mit Plastikmüll zu kämpfen haben, ist bekannt. Diese Woche haben uns aber noch zwei Studien erreicht, die das Thema gesondert beleuchten: Eine Erforschung eines Tiefseegrabens, der sich als wahre Unterwasserdeponie entpuppte, sowie eines heimischen Stausees, der nach dem Ablassen mal auf Reste aus der Fischerei unter die Lupe genommen wurde. Was schätzen Sie, wieviel Kilo da zusammenkamen?

Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt wurden in einer anderen Studie die kleinen, unscheinbaren Gräben und Bäche in unserer Agrarlandschaft auf Pestizide untersucht. Das Ergebnis können sie sich denken! Jetzt muss die bisherige Regelung aus dem Naturschutzgesetz, dass breite Pufferstreifen nur für Gewässer 1. bis 3. Ordnung vorgesehen sind, hoffentlich auf den Prüfstein. Unsere Meinung nach ist dieser Schritt längst überfällig, und wir danken den Wissenschaftlern vom Helmholtz- Umweltforschungszentrum, die immer wieder unbequeme Wahrheiten auf den Tisch bringen.

Nicht schön war auch, was das Rote Liste-Zentrum des Bundesamts für Naturschutz diese Woche bekannt gab: Von den kleinen, auf Pflanzen parasitierenden Pilzarten unserer Natur sind mehr Arten vom Aussterben bedroht als bei den meisten anderen Organismengruppen. Das Amt hat deshalb die weltweit erste Rote Liste der phytoparasitischen Kleinpilze herausgebracht.

Ebenso einem Rote Liste-Status als "besonders gefährdet" rutschen im Klimawandel die Kaiserpinguine entgegen. Die ausdrucksstarken Vögel brüten normalerweise kolonienweise im antarktischen Eis. Aber weil das immer weniger und immer brüchiger wird, geben oft ganze Kolonien die Brut auf. Der Nachwuchs fehlt, der Bestand sinkt.

Dass man aber wohl immer das Ruder noch herumreißen kann, wenn man sich nur ernsthaft darum bemüht, zeigte das Projekt "Partridge" in den vergangenen Jahren in Norddeutschland. Mit ökologischen Maßnahmen gelang es dort auf Testflächen, den Besatz an Rebhühnern um bis zu 80 Prozent wieder zu steigern!

Sie merken schon, ein wesentlicher Faktor bei allen erfolgreichen Projekten und Studien ist immer das Hinschauen, das Sammeln von Fakten und Daten. Deshalb bitten wir Sie, sich an der Umfrage der Deutschen Wildtier Stiftung zu Igel und Maulwurf in Deutschland zu beteiligen. Achtung, auch hier gibt es ein Zeitfenster zu berücksichtigen!

Viel Spaß und Spannung beim Lesen unseres heute sehr üppigen Meldungs-Potpourris, das noch einiges mehr zu bieten hat, wünscht Ihnen

Ihr Team vom Wilden Bayern
Heimliche Müllhalden auf dem Gewässergrund
Verlorenes Fischereimaterial kann sich in Gewässern zu erschreckenden Mengen ansammeln und stellt eine Gefahr für Fische und andere Lebewesen dar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der TU München, für die der Eixendorfer Stausee in der Oberpfalz nach seiner jährlichen Entleerung einmal gründlich auf verlorenen Müll durchforstet wurde. Der See ist bei Fischern sehr beliebt, weil dort Arten wie Egli, …

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Gewässerschutz beginnt am Graben

Gewässerschutz beginnt am Graben
Irgendwie haben wir uns das doch schon gedacht, als 2019 im bayerischen Naturschutzgesetz die Gewässerrandstreifen verankert wurden. Also Schutzstreifen entlang der Ufer von Flüssen, auf denen keine Pestizide ausgebracht werden dürfen. Diese Schutzstreifen wurden nämlich nur für die Gewässer der Ordnung 1 bis 3 verlangt - also eher größere Gewässer. Keine Pufferzonen gibt es hingegen für die zahllosen Bäche und …

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Mach mit! Deutschland sucht Igel und Maulwurf

(c)Janosch film & medien AG, Berlin
Vom 15. bis 25. September findet erstmals ein deutschlandweites Monitoring von Igel und Maulwurf statt. Die wissenschaftliche Leitung hat das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) übernommen. Die Deutsche Wildtier Stiftung ruft gemeinsam mit den NABU-Naturguckern und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft dazu auf, Beobachtungen von Igeln sowie Maulwürfen und Maulwurfshügeln zu melden. Zur Verbreitung des Igels und seines kleinen Verwandten, des …

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Buchtipp: Ein liebevoll-kritischer Blick auf die Jagd

(c)Molino Verlag - Simon Abeln - Helden des Waldes
Der "Waldpoet" Simon Abeln, Förster, Jäger und langjähriger Pressetexter beim Jagdausstatter "Frankonia", hat den Balanceakt geschafft, als leidenschaftlicher Waidmann doch ein relativ neutrales, augenzwinkernd liebevoll-kritisches, informatives und unterhaltsames Buch über die Jagd zu schreiben. In "Helden des Waldes" lässt er die Jagd zwar gut aussehen, erspart ihr aber auch nicht kritische Themen, wie die Frage von bleihaltiger oder bleifreier Munition. …

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Kaiserpinguine verlieren im Klimawandel ihr Reich

Kaiserpinguine verlieren im Klimawandel ihr Reich
In der Antarktis schmilzt das Eis - und damit die Lebens-, Jagd- und Bruträume für eisgebundene Spezialisten wie den Kaiserpinguin. Eine neue Studie hat festgehalten, wie in einem Jahr mit einem Rekord-Minimalstand an Eis mehrere Kaiserpinguin-Kolonien ihre Brutgebiete aufgeben mussten. Wer solche Bilder sieht, verzichtet wohl gerne auf die nächste Antarktis-Kreuzfahrt oder sonstige CO²-lastige Vergnügungen. Denn die Folge sind gefährdende …

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Artensterben unter unserem Radar - winzige Pilze verschwinden

Artensterben unter unserem Radar - winzige Pilze verschwinden
Der Verlust an Biodiversität in Deutschland zeigt sich für uns besonders drastisch bei den Vögeln oder den Insekten. Aber der tatsächlich beinahe größte Verlust findet "unter unserem Radar" statt, nämlich bei einer Artengruppe, deren korrekten Namen die meisten von uns sicher noch nie gehört haben: Bei den phytoparasitischen Kleinpilzen. Das sind Pilze, die auf lebenden Pflanzen parasitieren. Nichts, was wir …

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Wölfe in Europa: Jetzt Daten an die EU-Kommission senden!

Wölfe in Europa: Jetzt Daten an die EU-Kommission senden!
Bis zum 22. September 2023 können Kommunen, Wissenschaft und alle am Thema Interessierten Daten über die wachsende Wolfspopulation und die Folgen an die EU-Kommission melden. Die E-Mail-Adresse lautet: EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu. Offenbar hat sich der Wind beim Wolfsschutz deutlich gedreht, so jedenfalls klingt eine aktuelle Pressemeldung der EU-Kommission. Sie zitiert Präsidentin Ursula von der Leyen: "Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu …

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Hoch erfolgreiches Rebhuhn-Schutzprojekt in Norddeutschland

Hoch erfolgreiches Rebhuhn-Schutzprojekt in Norddeutschland
England, Schottland, Belgien, Niederlande, Dänemark und Deutschland haben Ende 2016 das Projekt "Partridge" gegründet, das sich zum Ziel gesetzt hatte, auf Versuchsflächen 30 % mehr Artenvielfalt zu erlangen. Das Rebhuhn als charakteristischer Vogel der Agrarlandschaft wurde dafür als Botschafter gewählt. Mit seinen hohen Lebensraumansprüchen steht es stellvertretend für viele Arten der Feldflur. Fünf der sechs Partnerländer haben zehn Demonstrations-Gebiete eingerichtet. …

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Schleswig-Holstein: Jagdverband zertifiziert Solarparks

Schleswig-Holstein: Jagdverband zertifiziert Solarparks
Hervorragender Ansatz: Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein informiert in der folgenden Pressemitteilung vom 5.9.2023 über sein neues Konzept zur Zertifizierung von ökologischen und wildtierfreundlichen Photovoltaik-Freiflächenanlagen. "Solarparks zerschneiden Lebensräume sowie Wanderwege unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Sie versiegeln wertvolle Flächen, verwandeln Ackerflächen und Ökosysteme in Industriebrachen. Tagtäglich entstehen schlecht geplante Solarparks in Schleswig-Holstein. Sie bringen ganzheitlich betrachtet mehr Nachteile als Vorteile. Der Landesjagdverband …

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Wildes Bayern Wahlprüfsteine zur Landtagswahl 2023 - Positionen zum Jagdgesetz und zu "Wald vor Wild"

Wildes Bayern Wahlprüfsteine zur Landtagswahl 2023 - Positionen zum Jagdgesetz und zu "Wald vor Wild"
In Bayern steht im Oktober die Landtagswahl auf dem Terminkalender. Wir, der Verein Wildes Bayern e. V., setzen uns als anerkannter Naturschutzverein für den Schutz der Wildtiere sowie der Natur unserer Heimat ein. Für uns und unsere Mitglieder ist es deshalb hoch interessant, vor der Landtagswahl im Oktober zu wissen, wie die einzelnen Parteien sich zu den Anliegen von Wild …

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