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Lieber Leser, liebe Leserin,

das war schon wieder eine ziemlich atemlose Woche, die da hinter uns liegt, und dabei sind doch noch Ferien! Aber gerade die Urlaubszeit, in der die meisten Bayern fernab ihres Alltags entspannt zwischen Aperol Spritz, Helene-Fischer-Nächten und SUP dümpeln, wird hier daheim gerne genutzt, um quasi unbemerkt unliebsame Entscheidungen oder Themen durchzuhecheln. Aber entspannen Sie sich ruhig weiter - wir passen auf!

Ein solches Thema haben wir schon in den letzten Newslettern immer wieder aufgegriffen, es ist die Verordnung über die Aufhebung der Schonzeit auf Schalenwild im Schutzwald. Da ist im August die Anhörungsfrist abgelaufen. Wildes Bayern hat eine saftige, umfangreiche Stellungnahme abgegeben, denn die Unterlagen, die zur öffentlichen Information auslagen, waren neben unvollständig auch noch falsch. Inzwischen haben wir mehr Wissen eingefordert - und was da so zu Tage gekommen ist, darüber berichten wir in Kürze, wenn wir mit der fachlichen und rechtlichen Prüfung durch sind.

Die Sorge ums Rotwild hält uns erneut in Atem. Immer wieder dringen noch erschreckendere Neuigkeiten in die Öffentlichkeit. Ein Interview mit dem Wissenschaftler Prof. Reiner aus Göttingen zeigt schonungslos auf, wie arg es um unsere größte Säugetierart schon bestellt ist. Wir reden längst nicht mehr "nur" von Unterkieferverkürzungen bei irgendwelchen Stücken in Norddeutschland, sondern auch von massiven Schäden an Haut und Wirbelsäule - was zuletzt auch bei Kälbern im Spessart nachgewiesen wurde. Wir reden also ganz konkret von: Tierquälerei.

Wer sich angesichts dieser Dramatik mal wirklich gut zum Rotwild informieren will, dem empfehlen wir die 3-Tages-Reise Anfang Oktober nach Tirol, veranstaltet von Manfred Hein aus Würzburg. Auch Wildes Bayern-Vorsitzende Dr. Christine Miller wird da mit an Bord sein. Die Anmeldemodalitäten finden Sie in unserem Blog.

Ein weiteres Thema, das uns den Atem verschlägt, ist nach wie vor die Seuchenprophylaxe des Freistaats Bayern angesichts der drohenden ASP. Uns kommt so manches unausgegoren, falsch und sogar förderlich für eine Ausbreitung der Seuche vor, was sich derzeit in den Regionen nahe der Grenze zu Hessen abspielt, wo die ASP ja gerade mal noch 20 - 40 Kilometer weit weg ist. Mit unseren Informationen haben wir das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit konfrontiert - und lesen Sie selbst, was von dort kam.

Aus Fulda gibt es Neuigkeiten in Sachen "Friedhofsrehe": Kaum ist die Jagdzeit auf Rehgeißen und -kitze eröffnet, will man dort mit der Ausrottung auf dem weitläufigen Gelände in der Stadt fortfahren. Doch irritierend viele Fragen sind offen: Wie kommt die Stadt auf die These, es könne Inzucht vorliegen? Wurden die tot gefundenen Kitze darauf und auf ihre Todesursache hin untersucht, und was kam dabei heraus? Wir bleiben dran!

Erfreulich war in dieser Woche, dass eine weitere Naturschutzorganisation sich für das Thema extensive Beweidung stark gemacht hat. Die baden württembergische Organisation NatureLife International hat aufgegriffen, wie wichtig gesunder Dung für die Artenvielfalt an Insekten und Vögeln ist.

Aus der Wissenschaft präsentieren wir Ihnen eine Studie, die sich mit der Auswirkung von Hitzewellen auf Hummeln beschäftigt hat. Dahinter steckt allerdings die Sorge, dass der Klimawandel langfristig die Kommunikation zwischen Pflanzen und ihren Bestäubern verhindern könnte. Die Ergebnisse sind absolut beunruhigend, weitere Forschung ist geplant.

Wir vom Wilden Bayern werden dieses Wochenende ein wenig Atem schöpfen und im Franz Marc-Museum treffen und die Ausstellung "Das Reh fühlt" auf uns wirken lassen. Für Sie, die Sie vielleicht nicht dabei sind, haben wir aber ebenfalls einen Veranstaltungstipp: Am 7. und 8. September findet in Bayerisch-Eisenstein für alle Schwammerl-Fans und solche, die es werden wollen, die sicher eindrucksvolle Ausstellung "Pilze ohne Grenzen" statt.

Und noch ein Datum sollten Sie sich merken: Am 14. September gehen die Allgäuer gegen die Ausbeutung ihrer Natur auf die Straße - sei es für Tourismus oder Wind- und Wasserkraft. Wenn Ihnen diese Themen am Herzen liegen und Sie irgendwo in der Nähe sind, gehen Sie hin und machen Sie Ihrem Ärger Luft! Jede solche Veranstaltung ist eine einmalige Chance, seiner Meinung Ausdruck zu verleihen und aktiv etwas für den Erhalt unserer Natur zu tun.

So und jetzt mal tief durchatmen, bevor die nächste Woche angerollt kommt...
Ihr Team vom Wilden Bayern

14. September Demo gegen "Gewerbegebiet Allgäuer Alpen"

Hier eine wichtige Ankündigung des Vereins "Mountain Wilderness": "Am Samstag, den 14. September 2024, demonstrieren wir für den Erhalt wertvoller Naturjuwele in den Allgäuer Alpen. Denn rund um Oberstdorf sind Teile des „Schutzgebietes Allgäuer Hochalpen“ von Tourismus- bzw. Kraftwerksprojekten bedroht. Auf zwei zeitgleichen, ab 8 Uhr stattfindenden Kundgebungen am Bahnhofsvorplatz Oberstdorf und am Parkplatz 1 (Kreisel Nähe Ortseingang) sollen sowohl Autofahrer*innen als auch Bahnbenutzer*innen auf …

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Allgäuer Hochalpen

JETZT ANMELDEN: Info-Fahrt zum Rotwild in Tirol

Die Jägervereingung Spessart & AKU-Aschaffenburg organisiert eine Fahrt nach Tirol mit Rotwild-Begang, Besichtigung und Bergwanderung. Im Namen von Organisator Manfred Hein laden wir auch unsere Mitglieder und Freunde dazu herzlich ein. Hier der Text aus der Einladung: "Unser größtes heimisches Wild, das Rotwild lebt in 6 kleinen Rotwildgebieten auf einer Fläche von 14 % in Bayern. Es fehlt die Ausdehnung …

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JETZT ANMELDEN: Info-Fahrt zum Rotwild in Tirol

Wir wollen mehr Mist!

Ohne naturnahe Weidelandschaften kann das Artensterben in Feld, Wald und Flur nicht gestoppt werden - diese Ansicht vertritt auch die Umweltstiftung NatureLife-International in Baden-Württemberg unter ihrem Präsidenten Claus-Peter Hutter. Sie fordert deshalb eine deutlich stärkere Förderung von wilden Weidenlandschaften. Dem können wir uns nur aus vollem Herzen anschließen! Hier ein Auszug aus der PM der Stiftung vom 2. September 2024: …

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Ein durchlöcherter Kuhfladen liegt im Gras

Wenn die Luft brennt: Hitze behindert Hummeln

Nicht nur wir Menschen leiden unter Hitzewellen. An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg fanden Forschende kürzlich heraus, dass hohe Temperaturen Hummeln den Geruchssinn rauben – sie können also duftende Blüten nicht mehr wahrnehmen, diese folglich nicht bestäuben und sich unter Umständen auch nicht mehr richtig ernähren. Im Experiment wurden Hummeln in Röhren Temperaturen von 40 Grad Celsius ausgesetzt. Dabei wurden bei Arbeiterinnen  …

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Eine Hummel fliegt die Blüte eines wilden Salbei an

UPDATE Jagd auf Friedhofsrehe in Fulda geht weiter

Mit dem ersten September hat die Jagdzeit auf Rehkitze und -geißen begonnen - und in Fulda stehen die "Friedhofsrehe" erneut auf dem Plan. Noch immer hat die Stadt keine Lösung gefunden, außer den vollständigen Abschuss der kleinen Friedhofs-Truppe zu verfügen. Den neuesten Artikel der Fuldaer Zeitung findet Ihr hier Meldung vom 26. Juni 2024 Es gibt einen neuen Stand …

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Ein Reh steht in einer Wiese

UPDATE Rotwild - immer mehr Anzeichen für Inzucht

Es gibt ja immernoch Menschen, die bezweifeln, dass die Inzuchtthematik beim Rotwild tatsächlich so schlimm sein sollte. Wer sich da nicht sicher ist, sollte das Interview mit Prof. Dr. Gerade Reiner im aktuellen JÄGER-Magazin lesen und sich die Fotos ansehen. Titel: "Dem Rotwild geht es furchtbar". Denn bei den Inzucht-Erscheinungen geht es längst nicht mehr nur um verkürzte Unterkiefer - …

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UPDATE Rotwild - immer mehr Anzeichen für Inzucht

Seuchenprophylaxe à la Freistaat UPDATE

Inzwischen befinden wir uns mit dem LGL in regem Austausch - und gut, dass wir nachgefragt haben! Das hat nämlich zu einer wichtigen Korrektur geführt, und diese betrifft die aktuelle Vorgehensweise der Jäger in Sachen Afrikanische Schweinepest (ASP). Zur Erläuterung: Ein Jäger, der ein an ASP erkranktes Wildschwein angehen, anfassen und womöglich noch mit dem Messer bearbeiten (aufbrechen) würde, wäre …

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Ein toter Hase liegt im Gras

7./8. September: Schwammerl-Ausstellung im Bayerischen Wald

Giftig oder ein Genuss? Wer sich beim Anblick von Schwammerln im Wald diese Frage stellt, sollte am kommenden Wochenende unbedingt nach Bayerische Eisenstein fahren. Da findet zum vierten Mal eine Pilz-Ausstellung statt unter dem Titel „Woizerl, Doberniggl und Hodersau – Pilze ohne Grenzen“. In den vergangenen Jahren wurden jeweils über 200 Pilzarten aus der Region frisch gesammelt und ausgestellt. Dabei …

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Auf einem Moosbett ist ein Pilz drapiert, dahinter ein Schild und Ausstellungsdekoration
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