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Lieber Leser, liebe Leserin,

mit dem Ferienende hat uns schlagartig das schöne, warme Sommerwetter verlassen, und auch wenn es nicht so kühl und nass bleibt, ist das doch eine mahnende Erinnerung daran, was so auf uns zukommt. Herbst! Und mit ihm Themen wie Drückjagden, Amphibienwanderungen, Igeleinwinterungen, Vogelfüttern und mehr... zu einigen davon finden Sie hier Beiträge mit nützlichen Tipps oder netten Videos in unserem Blog.

Aber zuerst noch etwas ganz Aktuelles: Letzte Woche hat bei Wildes Bayern das Telefon mal wieder die Oberhoheit übernommen. Besorgte Mitglieder und Bürger wollten von uns wissen, was hinter der Jubelmeldung der LWF (Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft) steckt, die in vielen Zeitungen verbreitet worden war. Der Gams geht es also in Bayern bestens?! Man müsse unbedingt noch mehr Gämsen schießen, weil das so gut für den armen Wald sei?!

Nun, die Antwort ist ganz einfach: Die LWF ist eine nachgeordnete Behörde des bayerischen Forstministeriums. Und so, wie es kürzlich auch aus einer anderen Fachbehörde bekannt geworden ist, nämlich, dass der oberste Dienstherr darauf Wert legt, dass „Forschungsergebnisse“ so ausgelegt und interpretiert werden, dass sie in die politischen Linie des Hauses passen, so ist es offenkundig auch hier der Fall.

Wir haben die Rohdaten gesichtet und den kompletten Endbericht durchgearbeitet. Da finden sich aus unserer Sicht tatsächlich keine belastbaren Ergebnisse oder Daten, die diese Pressemeldung stützen würden.

Unsere eigenen Daten, die wir gerade für eine fachliche Veröffentlichung vorbereiten, zeigen ein anderes und überzeugenderes Bild. Wir informieren Sie natürlich, sobald es soweit ist.

Unser Fazit: In so mancher Staatsforschung ist eben mehr Staat als Forschung. Und dass es immer wieder Wissenschaftler gibt, die für Geld und Aufträge ihren Kopf und ihre Seele verkaufen, kann man menschlich bedauern, ist aber leider nicht ungewöhnlich.

Ein Bild davon, in welchem Zustand sich die Schalenwildforschung in Bayern befindet, liefert auch der neue Weltatlas der Huftierwanderungen, herausgegeben von einer Initiative der Konvention über den Schutz wandernder Tierarten (CMS), einer Art Unterabteilung der Vereinten Nationen. In diesem Atlas kommen nämlich auch der Steinbock oder der Rothirsch vor - aber nicht mit Daten aus Deutschland oder Bayern. Würde man das versuchen, welches Bild müsste man da abgeben? Beim Rotwild könnte man wohl einzig die grenzüberschreitende bayerisch-tschechische "Wanderung" heranziehen. Alle anderen sind non-existent!

Schönere Forschungsergebnisse hat da die Schweiz zu bieten, die gerade ihr Projekt zur "blau-grünen Biodiversität" abgeschlossen hat. Das untersuchte die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Gewässern und Landlebensräumen, und es ist faszinierend, wie viele Aspekte und welche Vernetzungen sich da auftun - lesen Sie selbst!

Für die Artenvielfalt in unseren Gärten können wir selbst ganz viel tun - nicht zuletzt durch die Anlage kleiner Feuchtlebensräume - und das auch und gerade jetzt im Herbst. Zum Beispiel gehen die Igel jetzt auf Suche nach Winterquartieren und können dabei Unterstützung in baulicher Hinsicht wie auch ernährungstechnisch brauchen. Schauen Sie sich unseren Videotipp dazu an!

Dass es etwas nutzt, wenn man aktiv wird, zeigt nicht nur das Beispiel der Ingolstädter Igelschützerin im Video, sondern auch das zweier Bezirke im österreichischen Burgenland. Sie konnten sich über eine Verdreifachen des Zwergohreulenbestandes freuen, nachdem sie gezielt Brut- und Nisthöhlen in Streuobstbeständen in den Fokus gerückt hatte. Ja, es lohnt sich, was zu tun!

Mit diesem aufmunternden Beispiel erinnern wir Sie nochmal an die Demo gegen die
Tourismus- und Kraftwerksprojekte in Oberstdorf im Allgäu, die allerdings vom morgigen Samstag auf den Sonntag, 15. September, 8 Uhr verschoben wurde - einfach, weil es vorher noch so unglaublich viel regnen soll. Wenn Sie Zeit haben und Energie, dann gehen Sie hin und setzen Sie sich dagegen ein, dass unsere Heimatlandschaften für Profit und vermeintlich grüne Energiegewinnung geopfert werden.

Und jetzt noch einen schönen Ausblick auf Anfang Oktober: Da findet in Tegernsee wieder das Bergfilm-Festival statt - und eine Vorschau auf die Filme macht schon jetzt wirklich Lust drauf. Es sind packende und schöne Beiträge zu Tieren und Naturschutz dabei, auf die wir Sie im Blog gezielt hinweisen, und wo wir sicher selbst das eine oder andere Mal hingehen. Der Kartenverkauf beginnt genau heute!

Nächste Woche gibt es übrigens wieder eine kleine Newsletterpause - wie zukünftig wohl öfters, denn wir ändern unseren Rhythmus vorübergehend von wöchentlich auf zweiwöchentlich. Lassen Sie uns wissen, wie der Testlauf Ihnen taugt - Rückmeldungen sind erwünscht!

Machen Sie es gut bis dahin, und igeln Sie sich am nassen Wochenende einfach mal gründlich ein!

Ihr Team vom Wilden Bayern

UPDATE Vom Teich als Gourmetlokal

Vor einiger Zeit hatten wir schon mal über das ambitionierte Amphibienprojekt im Kanton Aargau in der Schweiz berichtet (siehe unten). Es ist Teil eines großen Forschungsprojekts, das sich mit der "blau-grünen Biodiversität" beschäftigt, das ist die Vielfalt der Arten, Lebensräume und Wechselwirkungen, die sich an der Grenze von Wasser zu Land abspielen. Dieses Thema ist spannender als man im ersten …

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Geburtshelferkröte

VIDEO * Tipps für den igelfreundlichen Garten * UPDATE

TV Ingolstadt hat bei Igelschützerin Ninja Winter vorbeigeschaut und einen schönen Beitrag darüber gebracht, wie man seinen Garten igelfreundlich aufstellt - was zugleich auch heißt: blütenreich, freundlich für Insekten und mehr. Viel Vergnügen beim Anschauen! (Und bitte, falls noch nicht geschehen, lest auch die Pressemitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung unten mit wichtigen Ratschlägen zum Einsatz von Gartengeräten.) Zur Sendung TierZuLiebe, …

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Foto Jungigel im Garten

ÄNDERUNG! 15. September Demo gegen "Gewerbegebiet Allgäuer Alpen"

UPDATE: Die Kundgebungen in Oberstdorf werden verschoben! Wegen des Wetters um einen Tag, auf Sonntag, den 15. September 2024, ab 8 Uhr Ursprüngliche Meldung vom 6. September 2024: Hier eine wichtige Ankündigung des Vereins "Mountain Wilderness": "Am Samstag, den 14. September 2024, demonstrieren wir für den Erhalt wertvoller Naturjuwele in den Allgäuer Alpen. Denn rund um Oberstdorf sind Teile …

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Allgäuer Hochalpen

Welt-Atlas der Huftierwanderungen erstellt

Experten der Konvention zum Schutz der wandernden Tierarten (CMS) der Vereinten Nationen haben einen Atlas der wandernden Huftierarten herausgegeben. Dazu zählen nicht nur Antilopen, Elefanten, Guanacos oder Zebras, sondern auch unsere heimischen Rothirsche, Gämsen, Rehe und Steinböcke. Leider sind jedoch weder Bayern noch Deutschland irgendwo verzeichnet - im Gegensatz zur Schweiz, Frankreich oder Finnland. Und auch die Rotwild, Steinwild oder …

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Eine Karte zeigt die Wanderwege des Rothirsches

SAVE THE DATE Bergfilm-Festival Tegernsee

Vom 16. bis 20. Oktober findet das Bergfilm-Festival am Tegernsee statt - und es sind wieder sehr schöne Naturfilme geplant! Der Kartenverkauf beginnt am 13. September, also diesen Freitag. Nix wie los! Unsere Tipps sind auf jeden Fall schonmal: Samstag, 19.10., 10.20h, Sauvage le chamois, l´aigle et le loup (französisch mit deutschen Untertiteln: Die raue Lebenswelt von Gämse, Adler und …

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SAVE THE DATE Bergfilm-Festival Tegernsee

UPDATE Steak essen und Klima schützen! So geht´s!

Uli Mück, Vorreiter für eine Ernährung MIT dem gesunden und ökosystemerhaltenden Fleisch von Öko-Weiderindern, beschreibt in einem guten Artikel, warum es keinen Sinn macht, dass wir von Milch und Käse leben, aber das Fleisch ablehnen. Denn die einzige Folge davon ist, dass die Kälber von Öko-Milchkühen per Tiertransport in die konventionelle Mast gekarrt werden. Wertvolles Öko-Fleisch sollte auch gewürdigt und …

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UPDATE Steak essen und Klima schützen! So geht´s!

Zwergohreulen im Burgenland erholen sich

Die Zwergohreule (Otus scops) im Südburgenland nimmt ganz erfreulich zu. Davon berichtet die Burgenländische Volkszeitung (bvz.at). In den Bezirken Jennersdorf und Güssing wurden demnach heuer 23 Jungvögel gezählt – dreimal so viele wie im Vorjahr und damit ein Rekord. Die Vogelschutzorganisation BirdLife Austria schreibt: "Die Zwergohreule, die zweitkleinste Eulenart Europas, zählt in Österreich mit rund 70 Brutpaaren zu den seltensten …

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Zwei junge Zwergohreulen sitzen auf einem Ast
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