Header_NL_WB
Lieber Leser, liebe Leserin,

unsere Amphibien und andere Tiere ziehen los in Richtung Winterquartiere. Erst gestern Abend habe ich im Regen auf unsere Straße eine lebende kleine Kröte entdeckt, aber fünf weitere überfahrene. Ganz ehrlich: An so einem Abend ist jede Autofahrt eine zuviel. Sie ähnelt einem Amoklauf an den Amphibien - doch wir merken nichts davon, und den allermeisten Menschen ist das nicht bewusst.

So ähnlich geht es einem Naturschützer im Burglesauer Tal in Franken. Er wandert oft abends noch raus an eine Stelle, wo jetzt die bedrohten und geschützten Feuersalamander wandern. Leider müssen sie dabei eine Straße überqueren, und leider kann sich die Gemeinde partout nicht durchringen, diese Straße schlicht zu sperren. Und so sammelt er die lebenden in einen Eimer, um sie in Sicherheit zu bringen, und dokumentiert die toten, um weiter Überzeugungsarbeit zu leisten. Wildes Bayern hat sich bereits eingeschaltet, und wir bleiben hier dran.

Tiere zu unterstützen oder zu retten, wird immer wichtiger. Beispiel Igel: Die früher so häufige Art ist kaum noch zu finden. Bitte machen Sie ihr das Leben leichter, füttern Sie zu, verzichten Sie auf Mähroboter und ähnliches und gestalten Sie Ihre Gärten igelfreundlich! Alle nötigen Tipps dazu finden Sie in unserem Blog. Oder die Vögel: Der Schlechtwettereinbruch von vor zwei Wochen hat wohl Tausende Schwalben das Leben gekostet, viele Menschen haben versucht zu helfen. Mit großem Erstaunen haben wir in der Folge einen Bericht aus der Schweiz gelesen, wo im Aargau 1974 eine gigantische Volks-Hilfsaktion für die Vögel gelaufen ist. Wir haben ihn für Sie verlinkt.

Auch das Rotwild braucht weiter unsere Hilfe. Während auf staatlicher Ebene in Bayern nach wie vor nichts geschieht, um drohende Inzuchtfolgen zu vermeiden, kommen aus anderen Ecken immer lautere Alarmrufe. Erst vor wenigen Tagen sind in Hessen wieder ein Muttertier und ihr Junges mit verkürztem Unterkiefer erlegt worden. Wildes Bayern wird nicht müde, dieses Thema an die Verantwortlichen heranzutragen. Wir brauchen eine Auflösung der rotwildfreien Gebiete und ein Ende des Abschusszwangs!

Während wir fordern, dass überall dort, wo Rotwild vorkommt, auch mit strukturierten Abschussplänen gejagt, denkt der Minister immer wieder laut darüber nach, beim Rehwild derartige Abschusspläne ganz abzuschaffen. Hört sich erstmal prima an - ist auf den zweiten Blick aber eine denkbar schlechte Idee fürs Wild. Denn nur über einen strukturierten Abschussplan und dessen Kontrolle lässt sich vermeiden, dass Wild einfach nach Masse bejagt wird, was fatale Folgen für die Tiere wie auch den Wald hat. Wildes Bayern hat ein ausführliches fachliches Positionspapier dazu verfasst, das wir bereits in die politische Debatte eingespeist haben.

Unser Newsletter birgt diese Woche noch eine ganze Fülle an weiteren Themen, von der seltenen Alpenspitzmaus bis zu einem tollen Seminartipp. Unser persönliches Highlight zum Wochenende sind aber die Bären vom Brooks River, die sich dieser Tage beim Lachsfischen unfassbare Wänste anfressen. Ein preisverdächtiges Vergnügen.

Ganz zum Schluss noch ein Hinweis: Für die Reise zum Rotwild nach Tirol sind noch Plätze frei! Wir haben den Blog nochmal unten angehängt.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und Schauen,

Ihr Team vom Wilden Bayern

Position: Jagd braucht strukturierte Abschusspläne

Auf politischer Ebene wird seit einer Weile darüber diskutiert, die Abschusspläne fürs Rehwild zumindest in so genannten "grünen" Hegegemeinschaften abzuschaffen. Damit soll das Ziel verfolgt werden, die Debatte ums Forstgutachten und die Abschusspläne zu beruhigen. Aber das wäre bei weitem nicht die einzige Wirkung - deshalb meldet sich Wildes Bayern mit einem Positionspapier zu Wort. Die Frage, wann, wo, wie …

Mehr erfahren
Position: Jagd braucht strukturierte Abschusspläne

Online-Seminar: Geschichte unserer Landschaft

Im Rahmen ihrer Online-Vortragsveranstaltungen bietet die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Zusammenarbeit mit Matthias Berg von der Regierung von Unterfranken am 8. und 15. Oktober 2024 jeweils von 9 bis 12:30 Uhr die zweiteilige Online-Vortragsreihe zur „Geschichte unserer Landschaft vom Tertiär bis in das 21. Jahrhundert“ an. Warum Landschaftsgeschichte? Neben den standörtlichen Gegebenheiten sowie der Ökologie und …

Mehr erfahren
Auf einem Hügel, an dem Wein angebaut wird, sitzt die Ruine einer Burg

Feuersalamander wandern - Fahrverbote beachten!

Das Burglesauer Tal ist ein wunderschönes, felsiges Bachtal und ein rund 57 Hektar großes Naturschutzgebiet in der Gemeinde Scheßlitz in Oberfranken. In der abwechslungsreichen Landschaft aus Trockenhängen, Felsen und Bachtal bzw. -aue leben viele bedrohte und seltene Arten, wie Neuntöter, Uhu, Schlingnattern - und der Feuersalamander. Leider führt aber eine kleine Dorfverbindungsstraße nach Grafenhäusling durch dieses Gebiet - und wenn …

Mehr erfahren
Ein Feuersalamander im Moos

UPDATE Rotwild - immer mehr Anzeichen für Inzucht

Die Zürcher Zeitung hat in ihrem Beitrag "Biodiversität: Dem Aussterben geht die genetische Verarmung voraus" sehr gut aufgezeigt, wie es um viele unserer Tierarten steht - auch das Rotwild gehört auf diese Liste! Zum Beitrag aus der Zürcher Zeitung kommt Ihr hier Meldung vom 2. September 2024 Es gibt ja immernoch Menschen, die bezweifeln, dass die Inzuchtthematik beim Rotwild tatsächlich …

Mehr erfahren
UPDATE Rotwild - immer mehr Anzeichen für Inzucht

UPDATE Erschöpfte Schwalben - so rettete die Schweiz 1974

Dass die Schwalben vor oder auf dem Winterzug von schlechtem Wetter überrascht werden, passierte heuer nicht zum ersten Mal. 1974 gab es in der Schweiz einen Wintereinbruch, der Hunderttausende der Vögel in Not brachte und an den Boden zwang. Das Oltner Tagblatt berichtet über die wohl beispielloseste Rettungsaktion für ziehende Schwalben in der Geschichte... Den vollständigen Beitrag mit historischen Fotos …

Mehr erfahren
Zwei Schwalben fliegen am Himmel

Alpenspitzmaus - vom stillen Verschwinden einer kleinen Unbekannten

Das Rote Liste-Zentrum hat die Alpenspitzmaus als Art des Monats vorgestellt und damit ein Schlaglicht auf das Unbekannte gerichtet. Denn bei der dunkelgrauen Spitzmaus mit den großen hellen Füßen, dem kräftigen Schwanz und dem haarlosen Ring über den Augen ist nichts einfach und noch ziemlich viel nicht erforscht. Als sicher gilt aber, dass der Klimawandel ihr Lebensraum und Beute raubt …

Mehr erfahren
Eine tote Spitzmaus liegt auf einem Felsen

Gamsjäger werden um Mithilfe gebeten

Die Universität Prag hat sich mit einer wissenschaftlichen Bitte erneut auch ans Wilde Bayern gewandt. An der dortigen wildbiologischen Fakultät wird Forschung zum den heimischen Schalenwildarten und eben auch dem Gamswild unter anderem anhand einer Identifikation über den Nasenspiegel betrieben. Die die Ausprägung des Nasenspiegels sind wie ein Fingerabdruck, mit dem man Tiere individuelle erkennen kann. Mit so einer Monitoring …

Mehr erfahren
Gamsjäger werden um Mithilfe gebeten

Bisschen Artenkenntnis gefällig?

Wildtierfreunde wissen mehr. Und wenn sie noch mehr wissen wollen, dann empfehlen wir diese interessante Vortragsreihe vom Nationalen Monitoringzentrum für Biodiversität. Beispieltitel: "Aussterben, Ausbildung und Akteure". Eine Umfrage aus 2016 zeigt, dass die Zahl der Artenkenner*innen in den letzten 20 Jahren um 21 Prozent zurückgegangen ist. Um diesem Trend entgegen zu wirken, gibt es zahlreiche Initiativen und Projekte, die die …

Mehr erfahren
Ein graubrauner Bilch mit dunkler Maske sitzt im Herbstlaub

Spannendes Dossier zur Biodiversität

Die Plattform "Naturwissenschaften.ch" vom Forum Biodiversität Schweiz der dortigen Akademie der Naturwissenschaften hat die interessantesten Fragen rund um Biodiversität zusammengetragen und beantwortet. Dazu zählen auch so vermeintlich simple wie: Was ist eigentlich Biodiversität? oder: Warum brauchen wir Biodiversität?Über Fragen der Biodiversität wird weltweit und gerade auch in der Schweiz intensiv diskutiert. Zu vielen Antworten gibt es eine gute Datenbasis und …

Mehr erfahren
Spannendes Dossier zur Biodiversität

VIDEO * Igel im Garten - bitte helft Ihnen JETZT!

Die Alarmrufe der Igelschützer werden immer lauter. Es scheint tatsächlich, als verlieren wir die Art! Gegen die Übermacht aus Nahrungsmangel, Lebensraumverlust, Tod durch Gartenmaschinen und Autos, Parasiten und Krankheiten ist einfach kein Ankommen mehr. Eine sehr traurige Bilanz zieht der Blog der Seite "Igelpfade" in Bezug auf die Jungtiere, die gerade jetzt (hier strömt seit 24 Stunden der Regen ohne …

Mehr erfahren
Foto Jungigel im Garten

JETZT ANMELDEN: Info-Fahrt zum Rotwild in Tirol

Die Jägervereingung Spessart & AKU-Aschaffenburg organisiert eine Fahrt nach Tirol mit Rotwild-Begang, Besichtigung und Bergwanderung. Im Namen von Organisator Manfred Hein laden wir auch unsere Mitglieder und Freunde dazu herzlich ein. Hier der Text aus der Einladung: "Unser größtes heimisches Wild, das Rotwild lebt in 6 kleinen Rotwildgebieten auf einer Fläche von 14 % in Bayern. Es fehlt die Ausdehnung …

Mehr erfahren
JETZT ANMELDEN: Info-Fahrt zum Rotwild in Tirol

Wir wünschen ein bäriges Wochenende!

Die Woche hat uns nicht nur Ärgerliches, sondern auch Schönes und Lustiges beschert, und damit möchten wir Sie jetzt ins Wochenende schicken! Zuvorderst war da die Bekanntgabe der Gewinner des Comedy Wildlife Awards - da werden jährlich die lustigsten Tierfotos prämiert. Unser Aufmacherbild, "Holding on for a ride" von Alexander Fine, war unter den Ausgewählten. Schauen Sie sich unbedingt die …

Mehr erfahren
Eine Bärenmutter geht am Strand entlang, zwei Junge hängen an ihrem Hinterteil
Email Marketing Powered by MailPoet