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Lieber Leser, liebe Leserin,

vielleicht haben Sie es schon aus anderen Medien mitbekommen oder in unserem Blog gesehen: Wildes Bayern ist vor dem Verwaltungsgerichtshof (VwGH) in Österreich ein großer Wurf gelungen.

Die Zwangsabschüsse auf Gams, die in verschiedenen Bundesländern unter verschiedenen Namen durchgeführt werden, sind nicht länger selbstverständlich. Im Gegenteil: Sie sind nicht rechtens, wenn nicht vorher ein Monitoring gemacht wurde, geprüft wurde, ob die zusätzlichen Abschüsse den Zustand der Population beeinträchtigen würden und auch nach Alternativen zu den radikalen jagdeichen Maßnahmen gesucht wurde. Das schreibt das EU-Recht vor - doch bisher ist diese Sicht nicht in den Landesjagdgesetzen nicht wirklich verankert, und so haben die Bezirksbehörden jahrzehntelang munter per Bescheid um Bescheid angeordnet, die Wildart gnadenlos zu verfolgen.

Zweiter dicker Punkt fürs Wilde Bayern: Der VwGH hat das Beschwerderecht der in Österreich anerkannten Umweltorganisationen in dieser Sache klargestellt. Für uns ist das natürlich ein Startschuss, um jetzt in allen betreffenden Regionen nach dem Umgang mit der Gams zu fragen. Damit wir das tun können, brauchen wir allerdings fortlaufend finanzielle Reserven. Bitte unterstützen Sie uns jetzt und spenden Sie hier!

Natürlich war dieses Thema bei uns in den vergangenen Tagen ganz obenauf, aber wir haben auch unsere deutschen Gefilde weiter im Blick.

Aus Schleswig-Holstein hat uns der spannende Bericht über eine Hirschwanderung erreicht, die erstmals komplett von Biologen "begleitet" wurde. Unbeirrt schlich sich ein Hirsch namens "der Bargfelder" fast 40 Kilometer weit durchs Land, um andernorts seine Gene mit denen der dortigen Hirschkühe zu mischen. Glückwunsch zu dieser Reise und zu den nützlichen Daten, die einmal mehr dokumentieren, dass das Rotwild wandern muss, um nicht an Inzucht einzugehen.

Im Nationalpark Unteres Odertal haben wir direkten Kontakt zu einer Aktivistin, die uns aus erster Hand von der Situation der Wildtiere berichtet, die zuletzt wieder im September beim Hochwasser von den ASP-Zäunen eingepfercht waren. Es scheint, als hätten die Behörden in den vergangenen zwei Jahren kaum etwas getan, um so ein Drama nochmal zu verhindern. Doch die gute Nachricht: Jetzt gibt es eine Bürgerinitiative für die Wildtiere vor Ort!

Und auch im hessischen Reinhardswald gehen die Bürger wieder auf die Barrikaden - nachdem die Windkraft-Baustellen und deren Zufahrten im Wald kürzlich bei einem Unwetter zu massiven Wasserströmen hinab in die Siedlungen geführt haben. Es zeigt sich immer mehr, dass die Zerstörung unserer Wälder für vermeintlich "grüne" Energie ein absolut fataler Holzweg ist.

Aber wie immer haben wir natürlich nicht nur schwere, sondern auch schöne Themen für Sie. Für den Drohnenbetrieb im Dienst der Wildrettung gab es ein paar Neuerungen, die zum Beispiel jetzt das Fliegen in Siedlungsnähe erlauben. Wir stellen Ihnen den "Faktencheck Artenvielfalt" vor, ein eindrucksvolles Werk einer großen Zahl von Wissenschaftlern. Wir berichten von den jüngsten Vorstößen in Sachen Igelschutz und -rettung, unter anderem aus dem Bayerischen Landtag.

Und wir machen Sie erneut auf einen wunderbaren Film aufmerksam, den Sie nicht verpassen sollten: "Wildes Land", die Geschichte des britischen Rewilding-Projekts Gut Knepp. Wer unseren Schwärmereien vom letzten Jahr gefolgt ist und vielleicht das Buch "Rebellen der Erde" gelesen oder auch die daraus entstandene Serie auf Disney+ gesehen hat, der weiß schon, wovon hier die Rede ist (Gut Knepp war eins der Vorbilder für Benedikt Bösel).

Übrigens bekommen wir in der nächsten Woche zwei mal zwei Kinokarten für diesen Film zur Verlosung! Es lohnt sich also, an unserem Blog dran zu bleiben, um die Chance auf den Gewinn nicht zu verpassen.

Wir wünschen Ihnen an diesem Herbstwochenende eine richtig gute Zeit!
Ihr Team vom Wilden Bayern

Wildes Land - Kinofilm über das Rewilding-Projekt Gut Knepp

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber mir kommen schon beim Anschauen des Trailers für diesen Film die Glückstränen. "Wildes Land" erzählt von einer Umkehr im Umgang mit der Natur, von Menschen, die die Landschaft und ihre Tiere aus ihrem Korsett entlassen und ihnen die Freiheit zurückgeben - zum Nutzen für alle. Es ist die Geschichte des Guts …

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Eine Frau kniet auf einer herbstlichen Weide vor einem Schwein

UPDATE Grimms Märchenwald: die Windkraft und die Wasser-Verwüstung

Wir haben in einem anderen Blog schon darauf hingewiesen: beim Unwetter über Hessen in der Nacht vom 1. August auf den 2. August 2024 war auch der Reinhardswald massiv betroffen. Dort, wo früher das Wasser durch eine Baumschicht gebremst und in einem alten, lockeren Waldboden erstmal aufgefangen wurde, schickten jetzt brach liegende Windrad-Baustellen immense Wassermassen brutal ins Tal hinaus. Der …

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UPDATE Grimms Märchenwald: die Windkraft und die Wasser-Verwüstung

UPDATE Igel im Garten - bitte helft Ihnen JETZT!

Der Deutsche Tierschutzbund bittet darum, tagaktive Igel gut zu beobachten und ggf. zu füttern. Die Pressemitteilung vom 9.10. findet Ihr hier Die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag hat den Antrag gestellt, ehrenamtliches Engagement im Tierschutz mit einem Förderprogramm zu belohnen. "Vereine und Organisationen, die kranke Fundtiere pflegen und aufpäppeln, sollen die Möglichkeit bekommen, bei der Vorlage von etwa Tierarztrechnungen öffentliche Gelder …

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Foto Jungigel im Garten

Bargfelder Hirsch auf Sexurlaub gestalkt

Sextourismus hat keinen guten Ruf - doch für unser heimisches Rotwild ist er gerade die einzige Rettung. Denn nur so gelingt der überlebenswichtige Genaustausch. Ein Hirsch in Schleswig-Holstein hat jetzt vorgemacht, wie es geht. Dabei wurde er allerdings von Biologen komplett überwacht, wie der Landesjagdverband Schleswig-Holstein berichtet. "Der Bargfelder", wie der Hirsch unter den Forschern genannt wird, hat sich zur …

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Ein röhrender Hirsch mit Senderhalsband in hohem Gras

UPDATE Kitzrettung: Erleichterung für Drohnenflug

Am 9. Oktober 2024 haben der DJV und die Deutsche Wildtierrettung mitgeteilt, dass das Bundesverkehrsministerium eine unbefristete Ausnahmeregelung zum weiteren Einsatz von älteren Drohnen für die Kitzrettung beschlossen hat. Damit können die vor dem Inkrafttreten der EU-Drohnenregelungen am 1. Januar 2024 beschafften Drohnen für einen breiten Einsatzbereich dauerhaft genutzt werden. Zur Pressemitteilung kommt Ihr hier Meldung vom 4. Oktober 2024 …

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Drei Personen stehen am Feldrand zwischen Autos, vor ihnen schwebt eine Drohne auf den Betrachter zu

UPDATE Faktencheck zur Biodiversität

Hier könnt Ihr Euch wirklich gründlich zur Lage unserer biologischen Vielfalt  informieren: Der Faktencheck Artenvielfalt ist ein Projekt zur umfassenden Einschätzung und Bewertung der biologischen Vielfalt in Deutschland. Dieses Assessment wurde gemeinsam von ca. 150 Autor*innen von verschiedensten Institutionen erstellt, finanziert vom Bundesbildungsministerium. Die Ergebnisse der Arbeit der zahlreichen und verschiedenartigen Wissenschaftler sind ernüchternd. Insgesamt sind 60 % der 93 …

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UPDATE Faktencheck zur Biodiversität

UPDATE Gams im Höllengebirge – Riesen Erfolg für Wildes Bayern

Im Höllengebirge in Oberösterreich durfte vor allem dem Gamswild über Zwangsabschuss-Anordnungen viele Jahre lang gnadenlos nachgestellt werden (s. unsere Meldung von 2023 unten!). Wildes Bayern hat schon im vergangenen Jahr Beschwerde gegen die „Ketten-Bescheide“ der zuständigen Bezirkshauptmannschaften eingereicht – und jetzt vom Verwaltungsgerichtshof eine wegweisende Entscheidung erhalten, die die Bedingungen für die Wildtiere grundlegend ändern dürfte! Der Österreichische Verwaltungsgerichtshof (VwGH) …

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UPDATE Gams im Höllengebirge – Riesen Erfolg für Wildes Bayern

ASP-Zäune im Hochwassergebiet: Immer noch sterben Tiere

Vor zwei Jahren hat Hochwasser an der Unteren Oder unzählige Wildtiere das Leben gekostet, unter anderem, weil sie aufgrund hoher ASP-Schutzzäune rund um Flutpolder-Bereiche nicht mehr aus diesen heraus fliehen konnten - sie ertranken elendig. Damals wurden Bürger, Tierschützer, aber auch Wissenschaftler aktiv und forderten Anpassungen an den teuren Zäunen, so dass sie für nicht ASP-relevante Tierarten zu durchqueren wären. …

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Ein Reh steht im Gebüsch in der Nähe einer Hochwasserfläche
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