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Lieber Leser, liebe Leserin,
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ein riesiges Dankeschön an jene, die uns nach dem letzten Newsletter mit einer Spende für unsere Arbeit für die Gams unterstützt haben! Mit diesem Rückenwind haben wir im ersten Schritt in der vergangenen Woche 44 österreichische Bezirkshauptmannschaften angeschrieben und "en detail" nach ihrem Umgang mit der Wildart gefragt. Wir befürchten, dass noch an vielen anderen Orten nicht so gejagt wird, wie es der Österreichische Verwaltungsgerichtshof auf Beschwerde von Wildes Bayern hin für richtig befunden hat.
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Die Frage, wie es der Gams geht, hat uns ja auch in Bayern in den letzten Jahren kräftig umgetrieben. Während wir vom Wilden Bayern uns anhand klarer Fakten - den Hegeschauen - ein eindeutiges Bild gemacht haben, schwurbelt sich die staatlich finanzierte Fraktion mithilfe modellierter Daten das Bild von der intakten Natur zurecht. Dass das nicht ankommt, zeigt jetzt auch ein neues Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung. Die will den Lebensverlauf der Gämsen von Anfang bis Ende durchleuchten und sucht dafür Mithelfer. Falls Sie können, bitte machen Sie mit!
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Darüber hinaus haben wir uns in den letzten zwei Wochen, wie einige vielleicht schon im Bayerischen Rundfunk gesehen haben, um Zäune gekümmert. Zuvorderst um einen rund zwei Kilometer langen Zaun bei Unterammergau, in dem immer wieder Rotwild zu Tode kommt. Wir sehen in dem sackartig aufgestellten Gebilde nichts anderes als eine Falle und haben es angezeigt, denn eine solche Tierqual muss ein Ende haben, und außerdem ist es Müll in der Landschaft.
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Wer sich auf so empathielose Weise gegen das heimische Rotwild wendet, weil es ihm das Gras wegfrisst, sollte vielleicht mal Kontakt aufnehmen mit den Leuten von "Rewilding Europe". Die sind gerade damit beschäftigt, möglichst viele Regionen wieder mit großen Pflanzenfressern zu versorgen - um die Natur wieder herzustellen, um ökologische Abläufe zu komplettieren, um der Biodiversität wieder Aufwind zu geben - sogar im Namen des Klimaschutzes.
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Aus dem Allgäu hat ein aufmerksamer Beobachter vermeldet, dass am Grünten heute vermutlich ein Stück vom Landschaftsschutzgebiet abgesäbelt wird. Dort hat sich ein Bagger- und Erdarbeiten-Unternehmen im Biotop breit gemacht, und jetzt lässt man ihm wohl halt das Land, das eigentlich unter Schutz vor genau solcher Nutzung stehen sollte. Für uns nur ein weiterer Mosaikstein in einem Bild, das wir schon länger beobachten: Scheibchenweise wird an den Schutzgebieten herumgeschnippelt, sie schmelzen wie unsere Gletscher im Sommer. Wildes Bayern als anerkannte Umweltorganisation wendet sich in Stellungnahmen dagegen. Bitte halten auch Sie in Ihren Regionen die Augen offen, und schreiten Sie ein, wenn Sie können!
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Wie immer, hängen wir Ihnen hier auch einige Blogs aus der Wissenschaft und der Praxis draußen an. Wussten Sie, dass Ameisen gezielt Pilze züchten, um sich davon zu ernähren? Oder dass der Kanton Zürich den Schutz vor Vogelschlag in sein Baugesetz aufgenommen hat? Wir fanden es spannend genug für einen blog.
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Zum Schluss haben wir noch jede Menge spannende (Veranstaltungs-)Tipps für Sie. Zuerst einmal sucht unser wunderbares Projekt "Wilde Woid Kids" weitere Betreuer. Wenn Sie aus der Region Miesbach kommen und Zeit, Lust und eine gewisse Qualifikation haben, um Kinder in die Natur zu führen, dann melden Sie sich bitte!
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Am 2. November findet in Altötting eine Demonstration gegen den Windpark im Wald statt - falls Sie dort leben, bitte gehen Sie hin!
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Für den Film "Wildes Land", der aktuell in unseren Kinos läuft, haben wir in der vergangenen Woche 2*2 Karten verlost, und Ingrid W. aus Bielefeld und Sabine E. aus Rottach-Egern können sich auf ihren Kinobesuch freuen.
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Und hier noch ein besonderes Highlight: Wildes Bayern organisiert 2025 erstmals eine Ausbildung zum Ameisenheger - kostenfrei für unsere Mitglieder. Falls Sie jetzt lachen, recherchieren Sie lieber nochmal. Ameisen sind von großer Bedeutung für unsere Ökosysteme, und sie sind spannend und noch längst nicht zu Ende erforscht. Alles Weitere erfahren Sie im April!
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Wir wünschen Ihnen ein wunderbares Wochenende, vielleicht schon auf dem Weg in die Herbstferien, und mit einer Stunde mehr Schlaf im Gepäck...
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Ihr Team vom Wilden Bayern
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Ameisenlehrgang - kostenfrei für unsere Mitglieder
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Ameisen sind winzige, aber unglaublich wichtige Bestandteile unserer Natur. Und sie sind faszinierend auf vielen Ebenen - siehe nur unseren Blog zum Pilzanbau in Ameisenhöhlen! Um das Wissen über Ameisen weiter zu verbreiten und mehr Rücksicht für die kleinen Insekten zu erzeugen, bietet Wildes Bayern am 12./13. April 2025 in Miesbach erstmals einen Ausbildungslehrgang zum Ameisenheger an. Die professionelle Schulung …
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Natürliche Vielfalt braucht auch äsende Hirsche
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Die Initiative "Rewilding Europe" hat zum Ziel, natürliche Netzwerke und Ökosysteme wieder herzustellen und setzt in ihren Projekten vor allem auf große Pflanzenfresser - wie unser Schalenwild! Aktuell schreibt sie: "Die natürliche Beweidung durch große, frei lebende wilde und halbwilde Pflanzenfresser, wie Hirsche, Bison und Wildpferde, ist elementar für die Gesundheit und Funktion vieler europäischer Landschaften. Sie kann die Biodiversität …
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UPDATE BR-Bericht über Tierleid an Zaun bei Unterammergau
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Hier könnt Ihr einen Bericht des BR über den Zaun in Unterammergau und die Anzeige von Wildes Bayern sehen Ursprüngliche Meldung vom 15.10.2024 Von oben betrachtet, erinnert der Verlauf dieses Zauns in der Landschaft an einen dreieckigen Beutel oder eine Fischreuse: Am Spitz offen, an allen Seiten geschlossen. Dann muss ich am Spitz bloß noch "zu" machen, und die Katze …
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Geschützte Natur beschneiden - jetzt ist der Grünten dran
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Zwischen Rettenberg und Wertach liegt das Landschaftsschutzgebiet "Grünten-Großer Wald" mit kartierten Flachlandbiotopen darin. Doch genau dort entdeckte Naturschützer Robert Wörz 2021 auch eine befestigte Betriebsfläche mit einer Zufahrt, zwei Gebäuden und verschiedenen Ablagerungen sowie frischen Geländeauffüllungen. Beim Vergleich mit früheren amtlichen Karten stellte er fest, dass das Betriebsgelände wohl über Jahre hinweg in den geschützten Bereich hinein erweitert wurde. Teile …
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Gämsenprojekt der Wildtier Stiftung - bitte unterstützen!
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Die Gams steht unter dem besonderem Schutz der FFH-Richtlinie der EU (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) und darf nur gejagt werden, wenn ihr Erhaltungszustand fortlaufend beobachtet und als günstig eingestuft wird. Diese Vorgabe hat auch gerade erst der Österreichische Verwaltungsgerichtshof wieder bestätigt (s. unsere Meldung dazu). Aber bei uns in Bayern wird die Gams bejagt, obwohl nicht ausreichend Daten vorliegen. Vieles deutet darauf hin, …
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Ameisen betreiben seit Millionen Jahren Pilzzucht
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Nicht nur Menschen betreiben Landwirtschaft, sondern auch Ameisen tun das: Seit rund 66 Millionen Jahren züchten sie Pilze in ihren Bauen! Die Ameisen versorgen sie mit Blättern als Substrat und pflegen sie, um sich letztlich von ihnen ernähren zu können. Einige Arten blicken auf eine unglaublich lange Koevolution zurück und sind in hohem Maß voneinander abhängig. Das haben Wissenschaftler der …
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Jetzt mithelfen: "Wuide Woid Kids" suchen Betreuer
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Unser wunderbares Projekt "Wuide Woid Kids" braucht neue Unterstützung! Wir suchen DICH als Betreuer. Wissen über Wildtiere, Rollenspiele als Wildtier, Steinzeitkleber herstellen, Wasserleitung aus Naturmaterialien, schleichen mit der Technik von Ureinwohnern, schnitzen, Spuren lesen, Notunterkunft bauen, mit allen Sinnen den Wald erleben und noch viel mehr. Das alles klingt für Dich interessant? Du weisst bereits drüber Bescheid und möchtest das …
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UPDATE Vogelschlag - Ausstellung und Infos
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UPDATE 23. Oktober 2024 Das Zürcher Parlament in der Schweiz hat den Schutz vor Vogelschlag an Gebäuden in ein Gesetz aufgenommen. Künftig ist bei Neubauten "Rücksicht auf Vögel" zu nehmen. Den Link zum Bericht des Schweizer Rundfunks SRF findet Ihr hier UPDATE 21. Oktober 2024 Bis zum 30. Oktober läuft in Hamburg die Ausstellung "Der Preis des Glases" über Vogelschutz …
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UPDATE Igelschutz - Tierschutzgesetz muss nachgeschärft werden
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Pressemeldung der Deutschen Wildtierstiftung vom 10. Oktober 2024: "Novellierung des Tierschutzgesetzes zu Mährobotern reicht nicht aus - Igelschützer lassen den Mähroboter in der Nacht stehen! „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ So steht es in §1 im deutschen Tierschutzgesetz. Nun liegt dem Bundestag der Entwurf für eine Gesetzesnovellierung vor, durch die nachtaktive Wirbeltiere vor …
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Hervorragendes Dossier zu Zäunen
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Der Schweizer Tierschutz hat ein hervorragendes und umfassendes Papier zum Thema Zäune zusammengetragen. Sein Titel lautet: "Sichere Zäune für Nutz- und Wildtiere". Hintergrund war eine Erfassung der Todesopfer. "Eine im Jahr 2020 getätigte Umfrage des STS bei den Kantonen hat bestätigt, was schon länger befürchtet worden war. Jährlich finden zwischen 3000 – 4500 Wildtiere in Zäunen einen qualvollen Tod. Die …
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UPDATE Windkraft Öttinger Forst: Demo am 2. 11.
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Am 2. November ab 14 Uhr veranstaltet die Initiative "Gegenwind Altötting" in Altötting eine große Kundgebung. Das Motto ist „Keine Windräder im Wald“. Im Altöttinger Forst sollen 27 bis 40 Windkraftanlagen gebaut werden, die unsere Natur und die Lebensräume unserer Tieren und Pflanzen unwiederbringlich zerstören würden. In unseren Wäldern und seiner Umgebung leben besonders geschützte Tierarten, wie unter anderem der …
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Hessen: Erneut tote Hirsche im Drahtzaun - Runder Tisch mit Behörden
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Im vergangenen Jahr sind im Vereinsgebiet der Dillkreisjäger in Hessen mindestens 3 Hirsche durch nicht mehr benötigte und stehengelassene Weide- bzw. Forstzäune qualvoll verendet. Der Verband hatte mit Presseberichten und Anschreiben an einschlägige Verbände auf die Problematik der tödlichen Wildtierfallen insbesondere durch aufgelassenen Mobilweidezäune aufmerksam gemacht (siehe unten). Trotzdem ist in diesem Jahr erneut ein solcher Vorfall aufgetreten. Der von …
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