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Lieber Leser, liebe Leserin,

man weiß als Wildtierschützer mal wieder nicht, wo man zuerst hinschauen soll dieser Tage. In den Bergwald, wo der Wintereinbruch eigentlich die Fütterung von Rotwild in Wintergattern erforderlich macht, manche Eigentümer aber lieber die Büchse auspacken und das heranziehende Wild ins Visier nehmen? Oder in den Spessart, wo derzeit große Drückjagden stattfinden, obwohl viele Bachen nachgewiesenermaßen hoch trächtig sind oder sogar schon ganz kleine Frischlinge führen?

Wir haben unsere Ohren überall und werden auch eingreifen, wo es uns nötig erscheint. Wir bitten aber zuvorderst die Jäger vor Ort, stets verantwortungsbewusst und tierschutzgerecht zu handeln! Und sollten Sie Zeugen von Straftaten werden, tun Sie diese bitte nicht ab, sondern werden Sie aktiv, sprechen Sie sie an und melden Sie sie ggf. weiter.

Der Umgang mit Tieren sagt ja bekanntlich einiges aus über die Moral einer Gesellschaft - und die scheint leider, Advent hin oder her, so ziemlich am Boden angekommen. Wir vom Wilden Bayern haben jedenfalls mehr als genug Arbeit und kommen kaum dazu, uns an Erfolgen zu freuen.

Einen solchen Erfolg hat übrigens auch gerade eine norwegische Umweltpartei errungen: Sie hat geschafft, dass die Pläne ihrer Regierung für Tiefseebohrungen erstmal auf Eis gelegt werden mussten. Pläne, bei denen einem unheimlich wird: In nahezu unerforschtem Gelände tief im Meer auf dem norwegischen Schelf soll da nach Seltenen Erden und wertvollen Mineralien gebohrt werden. Grund ist unser aller Bedarf an Handys, Windrädern und Co.. "Der Schwarm" von Frank Schätzing lässt grüßen!

Positiv, wenn auch immer noch viel zu wenig beachtet, sind die Initiativen verschiedener Organisationen der Weidetierhaltung zu Fleischkonsum und Klima - beziehungsweise Fleischkonsum und Kälberschutz! Denn wer zwar Milch trinkt, aber kein Fleisch anrührt, sorgt mit dafür, dass Kälber aus ihrem Mutterstall verkauft werden müssen. Und die gehen dann oft zum Mästen auf die weite und grausame Reise ins Ausland. Wer das nicht will, sollte sich das Thema naturnahe Weidetierhaltung nochmal genauer anschauen und die Ablehnung von Fleisch vielleicht überdenken.

Ganz ungeachtet der kommenden Weihnachtszeit wird die politische Stimmung in der Welt immer aggressiver, Auseinandersetzungen, Unfriede und Kriege nehmen zu. Ein Symbol dafür sind die Zäune, die an vielen Grenzen wieder hochgezogen werden - und die nicht nur für Menschen, sondern auch für viele Wildtiere ein riesiges Problem darstellen. Gerade dort, wo noch Herden wandern, kommt es vermehrt zu vielen Todesfällen, wie ein spannender Artikel in unserem Blog aufzeigt. Aber auch bei uns stirbt immer wieder Wild in Zäunen, von Igeln, Kröten und anderen Kleintieren, die wir kaum wahrnehmen, wahrscheinlich ganz zu schweigen. Lesen Sie in unserem Blog, was Zäune und Kriege für die Natur bedeuten.

Ach ja, und dann wollten wir Sie gerne noch in den Sarmatischen Steppen-Kiefernwald entführen. Nein, nix Mongolei, - Franken! Der Sarmatische Steppen-Kiefernwald ist ein hoch artenreiches, wunderbares Ökosystem, das Sie zum Beispiel nördlich und östlich von Nürnberg bewundern können. Doch die anspruchslose Kiefer ist auf dem Rückzug, zuviele Nährstoffe durch Hunde und aus der Luft, zuviel Getrampel am Boden und nicht zuletzt zuviel Forstwirtschaft! Lesen Sie den spannenden Beitrag über diesen besonderen Wald und schauen Sie doch mal, wo der in Ihrer Nähe vielleicht noch vorkommt und wie er dort so behandelt wird.

Zu guter Letzt haben wir natürlich auch wieder einige Tipps für Sie. Zum einen ist jetzt die Zeit, um den Vögeln im Garten mit gutem Futter unter die Schwingen zu greifen - worauf Sie achten sollten, verrät Ihnen unser Blog. Das Gams-Webinar der Deutschen Wildtier Stiftung vom 3. Dezember ist jetzt als Video auf YouTube abrufbar - Sie können sich also jederzeit und fast überall den Fachvortrag von Prof. Hackländer anschauen. Und: Wir bitten Sie um Ihre Aufmerksamkeit für den Schneehasen! Die Deutsche Wildtier Stiftung hat ihn zur Art des Jahres 2025 wählen lassen und führt zur Erfassung unter anderem ein Citizen-Science-Projekt durch. Das heißt, jede Beobachtung zählt! Wenn Sie demnächst in den Bergregionen unterwegs sind, halten Sie also die Augen offen nach seinen charakteristischen (und verräterischen) schwarzen Löffelspitzen.

Und weil heute Nikolaustag ist, haben wir Ihnen in den Sack an Neuigkeiten noch ein paar weitere kleine Extras gepackt. Viel Spaß beim Stöbern!

Mit schneeglitzernden Adventsgrüßen,
Ihr Team vom Wilden Bayern

Alpenschneehasen an Deutsche Wildtier Stiftung melden!

Das meldet uns die Deutsche Wildtier Stiftung: "Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist ein faszinierender Gestaltwandler. Jetzt haben ihn die Spenderinnen und Spender der Deutschen Wildtier Stiftung zum Tier des Jahres 2025 gewählt. Drei Tiere aus dem deutschen Alpenraum standen zur Wahl. Am Ende konnte sich der Schneehase klar gegen seine Mitbewerber Alpenmurmeltier und Alpensteinbock durchsetzen. „Mit der Ernennung des …

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Alpenschneehasen an Deutsche Wildtier Stiftung melden!

"Der Schwarm" lässt grüßen - Norwegens Tiefseebohrungen erstmal gestoppt

Das macht doch Mut: Eine kleine Umweltpartei hat per Gerichtsurteil in Norwegen die Pläne für Tiefsee-Bohrungen gestoppt. Das meldet die Deutsche Welle. Die Vergabe von Genehmigungen sollte eigentlich schon ab 2025 beginnen - das hatte das Parlament heuer beschlossen. Doch Umweltwissenschaftler und -verbände haben ernsthafte Bedenken angemeldet, dass das sensible Ökosystem der Arktischen See Schaden nehmen wird. Offenbar existieren für …

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Hellblaue Quallen schwimmen vor dunklem, glitzerndem Hintergrund

11. Dezember: Webinar zur Kuh als Klimaschützer

Dass die Kuh kein Klimakiller ist, wie immer wieder kolportiert wird, haben wir hier schon oft bewiesen. Dass sie im Gegenteil helfen kann, unser Klima zu retten, kann man nicht oft genug darlegen. Hier kommt wieder ein wichtiger Beitrag dazu: Das "Netzwerk Zukunftsraum Land" in Österreich bietet ein halbtägiges Webinar an zum Thema "Beitrag der Wiederkäuerhaltung zum Natur- und Klimaschutz". …

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Ungefähr zehn braune Kühe weiden auf einer sattgrünen Wiese an einem Hang, links im Hintergrund etwas Wald

Studie: Wegfall der EU-Brache kostet Artenvielfalt

Um EU-Agrarsubventionen zu erhalten, müssen landwirtschaftliche Betriebe bestimmte Mindeststandards für den Schutz der Umwelt einhalten. Dazu zählt die Auflage, vier Prozent der Ackerflächen zum Schutz der Biodiversität aus der Produktion zu nehmen. Diese Maßnahme ist festgeschrieben als so genannte "GLÖZ 8", also die Maßnahme 8 der Vorgabe, die Flächen in einem "guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand zu halten" (GLÖZ). GLÖZ …

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Studie: Wegfall der EU-Brache kostet Artenvielfalt

Tierschutzbund rät zur Vogelfütterung

Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, heimische Singvögel im Winter zu füttern. Insbesondere bei Frost und Schnee sollten Tierfreunde für Vögel in der Umgebung Futterplätze einrichten. So finden diese durch die immer intensiver werdende Landwirtschaft, den hohen Einsatz von Pestiziden, den Rückgang der Artenvielfalt und den Klimawandel stetig weniger Nahrung. „Sobald die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen und Schnee liegt, haben unsere …

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Tierschutzbund rät zur Vogelfütterung

Gams-Webinar der Wildtierstiftung jetzt auf YouTube

Die Gams steht im Mittelpunkt eines einstündigen Webinars, das die Deutsche Wildtierstiftung am 3.12.2024 angeboten hat. Es ist jetzt auf YouTube als Video verfügbar! Darin widmet sich Prof. Dr. Klaus Hackländer unter anderem folgenden Fragen: Welche Folgen hat der Klimawandel für die Gams? Wie wirkt sich verstärkte Jagd auf die Gamsbestände aus? Und welche Rolle spielt der Wolf als Fressfeind? …

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Gams-Webinar der Wildtierstiftung jetzt auf YouTube

11. Dezember: Webinar zur Kuh als Klimaschützer

Dass die Kuh kein Klimakiller ist, wie immer wieder kolportiert wird, haben wir hier schon oft bewiesen. Dass sie im Gegenteil helfen kann, unser Klima zu retten, kann man nicht oft genug darlegen. Hier kommt wieder ein wichtiger Beitrag dazu: Das "Netzwerk Zukunftsraum Land" in Österreich bietet ein halbtägiges Webinar an zum Thema "Beitrag der Wiederkäuerhaltung zum Natur- und Klimaschutz". …

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Ungefähr zehn braune Kühe weiden auf einer sattgrünen Wiese an einem Hang, links im Hintergrund etwas Wald

UPDATE Steak essen kann auch Kälber schützen!

Uli Mück, Vorreiter für eine Ernährung MIT dem gesunden und ökosystemerhaltenden Fleisch von Öko-Weiderindern, beschreibt in einem guten Artikel, warum es keinen Sinn macht, dass wir von Milch und Käse leben, aber das Fleisch ablehnen. Denn die einzige Folge davon ist, dass die Kälber von Öko-Milchkühen per Tiertransport in die konventionelle Mast gekarrt werden. Wertvolles Öko-Fleisch sollte auch gewürdigt und …

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UPDATE Steak essen kann auch Kälber schützen!

Zäune gegen Menschen verletzen auch Wildtiere

Zäune werden in Europa nicht nur gegen Wölfe oder die Afrikanische Schweinepest hochgezogen, sondern zunehmend auch an den Ländergrenzen. Laut einer Auskunft des Europäischen Parlaments hat sich die Länge der Zäune an inneren und äußeren Grenzen zwischen 2014 und 2022 nahezu versiebenfacht, nämlich von 315 auf 2.048 Kilometer. Welche Folgen diese Wehranlagen für Wildtiere haben, wird oft übersehen. Jetzt hat …

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Zäune gegen Menschen verletzen auch Wildtiere

Weihnachts-Tipp - Spiel "Weiße Wildnis" + kleines Geschenk

Seid Ihr noch auf der Suche auf einem außergewöhnlichen Weihnachtsgeschenk? Dann nichts wie ab in unseren Wildes Bayern-Online-Shop! Wie wäre es  zum Beispiel mit einem außergewöhnlichen Spiel für die ganze Familie? Kennt Ihr das tolle Spiel "Weiße Wildnis?" Auf alle Bestellungen für die "Weiße Wildnis", die noch bis 15. Dezember 2024 bei uns eingehen, erhaltet Ihr unser Wildtier-Postkarten-Set gratis. …

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Weihnachts-Tipp - Spiel "Weiße Wildnis" + kleines Geschenk

Der sarmatische Steppen-Kiefernwald - Opfer von Forstwirtschaft und schwachem Naturschutz?

Der Sarmatische Steppen-Kiefernwald wächst nicht etwa irgendwo in der astiatischen Tundra, sondern er ist einer der artenreichsten Lebensräume Deutschlands. Es ist ein lichter, heller Kiefernwald, in dem auf kargen Böden eine vielfältige Bodenflora gedeihen kann. Leider ist er auch mit am stärksten bedroht: Seit 1950 sind zum Beispiel im Frankenjura 99 % der Bestände verloren gegangen - und das trotz …

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Der sarmatische Steppen-Kiefernwald - Opfer von Forstwirtschaft und schwachem Naturschutz?

Landratsamt Starnberg verweigert Igeln selbst minimalen Schutz

Deutlicher kann eine Behörde nicht ausdrücken, dass sie schlicht keine Lust auf Arbeit hat - und wenn es noch so viele Tiere das Leben kostet: Das Landratsamt Starnberg hat den Antrag abgelehnt, den nächtlichen Betrieb von Rasenmährobotern zum Schutz von Igeln zu verbieten. Darüber berichtet der Merkur.de online. Demnach hatten Naturschützer in Gauting das Anliegen in den Gemeinderat eingebracht. Doch …

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Landratsamt Starnberg verweigert Igeln selbst minimalen Schutz
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