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Lieber Leser, liebe Leserin,

wir starten mit einer tollen Nachricht ins neue Jahr: Just, während wir an diesem Newsletter schrieben, hat der Verwaltungsgerichtshof Ansbach mitgeteilt, dass er die "neue" Schonzeitaufhebungsverordnung der Regierung von Oberbayern außer Kraft gesetzt hat. Die Jagd auf die Gams in Sanierungsgebieten zwischen jetzt und August ist also wiederum untersagt, was uns ungeheuer glücklich macht! Die genauen Hintergründe lesen Sie in unserem Blog.

Auch aus Vorarlberg haben wir so eine Nachricht erhalten. Ähnlich wie in anderen österreichischen Bundesländern - und eben auch in Bayern - gibt es dort so genannte Freihaltungen, also Flächen, die von Wild das ganze Jahr freizuhalten sind. Nach unseren jüngsten gerichtlichen Erfolgen gegen solche pauschalen Verordnungen sind wir, exemplarisch für ganz Vorarlberg, auch im Bezirk Bludenz aktiv geworden. Mit Erfolg: Das Landesverwaltungsgericht ist sämtlichen unserer Beschwerden gefolgt und hat die Bescheide aufgehoben. Doch diese Sache wird noch ein Nachspiel haben... wie Sie in unserem Blog lesen können.

Wir hoffen, Sie sind gut in diesem neuen Jahr angekommen, das so rasant startet, und wünschen Ihnen für 2025 viel Glück, Erfolg und vor allem immer in offenes Ohr und Herz für die Anliegen unserer Wildlinge. Dass Sie das haben, durften wir unter anderem anhand einiger Spenden erfahren, die Sie uns zum vergangenen Jahresende zukommen ließen. Ein ganz herzliches Vergelt´s Gott an alle, die unsere Arbeit auf diese Weise unterstützen und erst möglich machen!

Das neue Jahr ist (nicht nur aufgrund des Gamsglücks) ein besonderes: Wildes Bayern e. V. steuert auf sein zehnjähriges Jubiläum zu! Ein Grund zur ungetrübten Freude ist das allerdings keineswegs, denn uns wäre es beinahe lieber, es würde uns nicht mehr brauchen. Dass wir immer noch da sind, und dass wir mehr zu tun haben als je zuvor, aber auch, dass wir mittlerweile wirklich große Erfolge verzeichnen können, ist ein Zeichen davon, dass Bayern mit einem wildtierfreundlichen Land ungefähr so viel gemein hat wie "ein Schneeball mit der Hölle", um ein ausgefallenes Zitat der jüngsten Zeit von der politischen Weltbühne nochmal leicht abgeändert aufzugreifen.

Aber schließen Schnee und Hölle sich wirklich aus - oder gerade doch nicht? Jedes Jahr an Silvester zum Beispiel schicken wir unsere Wildtiere vom Vogel bis zum Hirsch durch höllenmäßige Zustände. In wilder Panik flüchten sie durch Schnee und Kälte in die Wälder oder aus diesen heraus, je nachdem, wo der nächste kreative Böllerschütze steht. Weil auch die Schäden für die Gesellschaft immer mehr zunehmen, hat die Gewerkschaft der Polizei in Berlin eine Petition für ein privates Böllerverbot gestartet. Wir bitten Sie herzlich, unterschreiben auch Sie - zum Wohl von Mensch und Tier!

Das Schnee und Hölle irgendwas miteinander zu tun haben, könnte man auch annehmen, wenn man dieser Tage nach Rottach-Egern schaut. Da lässt eine Jagdgenossenschaft in Eigenbewirtschaftung - also Grundbesitzer, die ihr Jagdrecht selbst ausüben - Hirsche bei Schnee und Minustemperaturen vor ihren Fütterungen verhungern. Der Fall geht zum Glück bereits groß durch die Medien, und - man glaube es oder nicht - die Wildes Bayern-Vorsitzende Christine Miller hat sich schon Heu gesichert, um im ärgsten Notfall den Tierschutz eben persönlich in die Hand zu nehmen. Noch warten wir, ob die Behörde sich bis Freitag Dienstschluss bequemt, tätig zu werden und die Fütterung schlicht anzuordnen.

Aus der Wissenschaft haben wir ein Thema aufgegriffen, das zum Glück weit von Winter, Schnee und Hölle entfernt ist, aber man muss sich ja auch irgendwo erholen können. Forscher haben untersucht, ob es sinnvoll sein kann, wenn Laien anhand von typischen Fraßspuren an Haselnüssen die Verbreitung der Haselmaus erarbeiten. Eine schöne Studie, nach deren Lektüre ich die aufgebissenen Haselnussschalen in meiner Umgebung mit ganz anderen Augen anschaue....

Wie Sie merken werden, ist dieser Newsletter höchst brisant, was natürlich daran liegt, dass wir uns nach der (bzw. sogar ohne) Weihnachtspause gleich mit den aktuellen Dramen in der Wildbahn und den weitreichenden Gerichtsbeschlüssen befassen mussten.

Aber wir haben auch noch ein paar schöne Veranstaltungstipps für Sie: Zuvorderst möchten wir auf die tolle Kunstausstellung "Animal in Art" in Düsseldorf hinweisen, wo wir am liebsten selbst hinfahren möchten wegen der herrlich anzuschauenden Werke. Und wir lotsen Sie zum Programm interessanter Vorträge in Nürnberg sowie in der Rhön, die man sich zum Teil online abends mal für ein Stündchen gönnen kann.

Und jetzt hoffen wir, dass das neue Jahr mit noch mehr positiven Neuigkeiten und gern auch viel Schnee, aber ohne Hölle, weitergehen möge....

Ihr Team vom Wilden Bayern

Böllerverbot jetzt! Petition unterschreiben!

Die Silvesternacht hat vor allem in Berlin für zahlreiche Verletzte und Festnahmen gesorgt. Das Problem war, dass Personen die öffentlich und für fast jeden erlaubte Böllerei nutzten, um die Raketen wie Waffen gegen andere Menschen oder fremdes Gut, wie Autos zu richten. Für unsere Tierwelt ist die Silvesternacht der blanke Horror - die panischen Hunde und Katzen in unseren Häusern …

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Farbige Leuchtraketen malen Blumen an den Himmel (Feuerwerk)

Ab 8. Januar wieder Vorträge im Nürnberger Tiergarten

Der Nürnberger Tiergarten setzt 2025 seine Vortragsreihe fort. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Soweit nicht anders angegeben, finden sie im Naturkundehaus des Tiergartens statt. Den Auftakt macht am 8. Januar um 19.30 Uhr Dr. Susanne Thürigen vom Germanischen Nationalmuseum: Mit zahlreichen Bildern wirft sie einen ökologischen Blick auf die europäische Kulturgeschichte und fragt nach neuen Weltbildern, die ein …

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Ab 8. Januar wieder Vorträge im Nürnberger Tiergarten

Ausstellung in Düsseldorf "Animal in Art"

Vom 16. bis 19. Januar findet in Düsseldorf eine sehr schöne Kunstausstellung statt, in deren Mittelpunkt unsere Wildtiere stehen. Anschrift: Schlossallee 1, Kalkumer Schloßallee 1, 40489 Düsseldorf-Kaiserswerth Ausstellungszeiten:       Donnerstag 19 bis 22 Uhr Freitag         14 bis 22 Uhr Samstag      11 bis 19 Uhr Sonntag       11 bis 17 Uhr Alle Infos über die kleine Kunstmesse "Animal in Art" findet Ihr hier

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Gemälde von vier Mufflons

"Neues Konzept": Rotwild muss hungern

Seit einigen Wochen beschäftigen die Rotwildfütterungen bei Rottach-Egern die Bürger südlich von München. Denn: Die Fütterung ist keine mehr, statt Heu und Silo lagern hier Baumaterialien. Die Raufen sind leer. Insgesamt drei Fütterungen wurden im Revier Rottach-Egern bisher betrieben. Schließlich kommt das Wild aus einem riesigen Einzugsgebiet von Tegernsee bis nach Kreuth an diese seit Jahrzehnten bekannten Futterstellen. Nun haben …

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Eine leere Fütterungseinrichtung in leicht verschneiter Landschaft

Haselmaus finden? Nüsse jagen!

Haselmäuse lassen sich nur schwer entdecken - erst kürzlich haben wir ja über die Methode berichtet, ihnen Schlafkästen anzubieten. Doch das ist recht aufwändig. Wissenschaftler in der Rhön haben deshalb jetzt eine andere Methode unter die Lupe genommen: Die so genannte Nussjagd. Die lässt sich ganz wunderbar mit freiwilligen Teilnehmern durchführen. Es geht darum, dass Spaziergänger bei ihren Touren angebissene …

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Eine Haselmaus schaut zwischen den Stängeln von Himbeerpflanzen hervor

UPDATE Schonzeitaufhebung - heute ist wirklich Schluss!

Jetzt gibt es erstmal wirklich Ruhe für unsere Gams: Der Verwaltungsgerichtshof in Ansbach hat auch der „neuen“ Verordnung über die Aufhebung der Schonzeit für Gams-, Reh- und Rotwild im bayerischen Bergwald vom 13. Dezember 2024 die Rote Karte gezeigt. Wildes Bayern hatte direkt nach dem Erlass der jüngsten Verordnung einen Normenkontrollantrag gestellt. Über diesen muss nun irgendwann entschieden werden - …

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Eine Frau steht vor dem Bundesverwaltungsgericht und deutet lächelnd auf das Gebäude

Online-Vorträge zur verborgenen Artenvielfalt

Das Biodiversitätszentrum Rhön veranstaltet vom 15. Januar an wieder regelmäßig Online-Vorträge zu Themen der Artenvielfalt. Sie finden zwischen dem 15.1. und dem 19.2. jeden Mittwoch von 19 Uhr bis 20.30 Uhr statt. Die Vortragsreihe trägt den Titel „Artenreich und vielschichtig: Biodiversität zu Land, zu Wasser und darunter“. Es geht um die Biodiversität im Verborgenen: Warum sind Kuhfladen wichtig für die …

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Online-Vorträge zur verborgenen Artenvielfalt

Gams-Freihaltungen im Bezirk Bludenz aufgehoben

Auch in Vorarlberg hat ein Gericht der Gams jetzt ihre Schonzeit zurückgegeben: Das Landesverwaltungsgericht Vorarlberg hat am 30.12. alle so genannten Freihaltungs-Bescheide für den Bezirk Bludenz aufgehoben, nach denen das Gamswild dort ganzjährig und schrankenlos verfolgt werden darf. Damit ist das Gericht in allen Fällen der Beschwerde von Wildes Bayern gefolgt, das in den Freihaltungen  einen Verstoß gegen EU-Naturschutzvorgaben sieht. …

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Gams und Gamskitz stehen an einem steilen Berghang, wo noch Schneereste zu sehen sind
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