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Lieber Leser, liebe Leserin,
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am Wochenende ist Wahl. Wir vom Wilden Bayern haben natürlich im Sinne des Wildes vorab mal den Wahl-O-Mat konsultiert, und was da raus kam... darüber wollen wir gar nicht reden. Doch uns bleibt die bittere Erkenntnis, dass von den Verantwortlichen einfach zu wenig für und viel zu viel gegen Wildtiere, Natur und Umwelt gemacht wird.
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Beispiele vor Ort sind immer noch die Rotwildfütterungen in Rottach-Egern, wo trotz Minustemperaturen im zweistelligen Bereich nach wie vor dem Wild keine Unterstützung gegeben wird, oder auch das Projekt Hochkienbergalm, wo wohl in Kürze beträchtliche Summen für ein Projekt fließen, das deutlich weniger den Raufußhühnern und der Natur als vielmehr der Forst-PR dient.
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Da schauen wir ein wenig neidisch in die Schweiz, wo das neue Jagdgesetz - neben einigen diskussionswürdigen Änderungen - doch auch große sinnrichtige Akzente setzt, indem zum Beispiel die Nachtjagd im Wald verboten wird. Das ist mal ein Aufschlag! Aus dem dortigen Nationalpark kommt auch eine Untersuchung, die zeigt, dass das Rotwild Jagdruhezonen hervorragend annimmt und somit gut und schadensarm zu lenken ist.
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In unserem eigenen Land hingegen scheinen Fachwissen und Sachverstand im Bereich Natur- und Artenschutz einfach nicht erwünscht zu sein. Sie ziehen jedenfalls immer wieder den Kürzeren vor Scheindebatten und Alibiprojekten. So kommt es uns auch vor bei einer Meldung, die dieser Tage aus Tschechien kam: Da hat man nahe einer Gemeinde eine illegale Deponie für Windrad-Müll aus Deutschland entdeckt. Dieser Abfall kam von einem bayerischen Unternehmen, das international dafür wirbt Windrad-Rotoren aus Glasfaser-Verbundstoffen, Turbinen und mehr professionell zu entsorgen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jedenfalls, wer diese Schadstoffe in Massen in die Landschaft gekippt hat. Inzwischen dürfte den meisten bekannt sein, dass sich die Rotoren dieser ach so grünen, nachhaltigen, als ökologisch verkauften Windräder bisher schlichtweg nicht wirtschaftlich und ökologisch befriedigend recyceln lassen! Für uns ein klassischer Fall von "vorne hui, hinten pfui", wie wir ihn immer wieder aufspüren.
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Das Gegengewicht zu Frust und Ärger, wie ihn solche Beispiele erzeugen, bietet uns die Tierwelt. Wir haben diese Woche wieder ein paar besonders hübsche Schmankerl aus Praxis und Wissenschaft für Sie aufgestöbert. Wussten Sie zum Beispiel, dass es einen Fisch gibt, der bei Regen an Land herumspazieren kann? Das funktioniert, weil er über die Darmschleimhaut auch atmen kann... mit den üblichen Folgen, was ihm den Spitznamen "Furzgrundel" eingetragen hat.
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Oder wussten Sie, dass der Eisvogel ein echtes Problem mit Eis hat? Und dass Mausmännchen zur Paarungszeit ein großes Gesangsrepertoire auspacken, mit dem sie ihre Weibchen beeindrucken? Ein persönlicher Favorit von mir ist auch die Hain-Schnirkelschnecke. Die ist in der Schweiz zum Tier des Jahres auserkoren worden, weil sie eng mit dem Wohlergehen von Böden verknüpft ist - und denen setzen wir Menschen ja bekanntlich arg zu.
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Weil es derzeit draußen zwar noch beinhart friert, die Sonne aber tagsüber immer länger und stärker wärmt, rücken wir den Blick auch auf die Gartenplanung. Da haben wir Ihnen ein paar schöne Praxistipps für mehr Vielfalt und Leben in Ihren Refugien zusammengetragen.
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Wir wünschen ein sonniges Wochenende mit vielen guten Gedanken und ein gutes Händchen für die Wahl!
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Ihr Team vom Wilden Bayern
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Projekt gArtenvielfalt - jetzt informieren und planen!
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Die Gartensaison steht kurz vor dem Start, deshalb hier der Hinweis auf ein tolles neues Projekt des Landesamts für Umwelt (LfU): Das Projekt gArtenvielfalt. Hier geht es darum, wie ein Garten ökologisch angelegt werden kann, um der Vielfalt im Sommer ein Paradies zu bieten. Die Seite bietet jede Menge Tipps und Links und außerdem auch Material zum Download. Es gibt …
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Wenn Mäuse singen wie Vögel
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Wilde Hausmäuse haben etwas Erstaunliches mit Vögeln gemeinsam: Ihre Paarungszeit bezeichnet man ebenfalls als Balz - und: Die Männchen singen, um die Weibchen zu beeindrucken! Allerdings bewegt sich der Gesang jenseits der menschlichen Hörfähigkeit im Ultraschallbereich (>20 kHz), sonst könnte man in einigen alten Bauernhäusern wohl zu dieser Zeit gar nicht schlafen... ForscherInnen des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung an der …
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Ein Furzfisch, der bei Regen an Land spaziert...
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Manchmal stößt man bei der Arbeit für den Wildtierschutz auf Arten, deren Namen man kaum kennt, und deren Ökologie einen völlig verblüfft. Wussten Sie zum Beispiel, dass es Fische gibt, die bei Regen an Land spazierengehen können? Klingt doch wie aus einem Kindermärchen, oder? Aber nein, es gibt sie wirklich: Der Schlammpeitzger ist so einer. Laut dem Landesamt für Umwelt …
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Schweiz: Hirsche profitieren von Jagdbann
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Rotwild ist eine Art, die sich vom Menschen gut lenken lässt. Fütterungen und ungestörte Einstände zum Beispiel setzen positive Anreize, Jagddruck, Stress und Menschenanwesenheit vertreiben sie. Diese Faktoren haben sich auch bei einer Telemetrie-Studie im Schweizer Nationalpark wieder gezeigt. Darin konnte bestätigt werden, dass die Hirsche sich bei Tag möglichst weit vom Menschen weg in relativ kleinen, dichten Einständen verbargen, …
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11. März Tagung: Was können wir für Muscheln tun?
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Die Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege veranstaltet in Freising eine Tagung über Muschelschutz. Denn unseren einheimischen Muscheln, wie der Bachmuschel, geht es natürlich angesichts von Klimawandel, Gewässerverschmutzung und anderem nicht gut. Die Vorträge auf der Tagung behandeln drei Bereiche, in denen etwas für Muscheln getan werden sollte: das Management der Muscheln selbst, das Management der Gewässersysteme sowie das Management des …
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Vorbildlich: Schweiz verbietet Nachtjagd im Wald
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Das neue Schweizer Jagdgesetz verbietet unter anderem die Nachtjagd im Wald - auch auf Wildschweine! Ein Teil der Jägerschaft heult auf deswegen, aber es gibt auch welche, die es richtig finden, dass die Nacht wieder dem Wild gehören soll. Dem stimmen wir vom Wilden Bayern von ganzem Herzen zu! Momentan wird besonders deutlich spürbar, wie der - jetzt auch auf …
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Skandal: Windradflügel "zum Recycling" nach Tschechien exportiert
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Windräder sind nicht nicht gut für unsere Umwelt - das steht für uns vom Wilden Bayern schon lange fest. Denn während vorne herum die Stromproduktion als nachhaltig verkauft wird, werden hinten herum dafür kostbare Wälder abgeholzt, Baumaterialien aus unökologischem Anbau in weit entfernten Ländern herangekarrt und Gifte eingesetzt, die das Klima schädigen und die wir in der Natur nie wieder …
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Eine "Bodenmacherin": die Hain-Schnirkelschnecke
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Sie ist vielerorts so häufig, dass sie wohl kaum jemandem von uns noch auffällt: Die hellgelbe, braun gestreifte Hain-Schnirkelschnecke. (Ich wusste allerdings bislang nicht, dass sie so einen hübschen Namen hat. Bei uns ist sie auch als Hain-Bänderschnecke bekannt.) In der Schweiz ist sie heuer tatsächlich zu einem Tier des Jahres auserwählt worden - und zwar deshalb, weil sie so …
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Der Eisvogel erträgt kein Eis
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Der Eisvogel erträgt kein Eis - kann denn sowas sein? Es ist tatsächlich wahr. Die Heinz Sielmann-Stiftung macht darauf aufmerksam, dass Eisvögel vom Hungertod bedroht sind, wenn ihre Fischgewässer zufrieren. Aber nicht nur das: Schon kleine Eisperlen im Gefieder können dazu führen, dass der Eisvogel nicht mehr fliegen kann und am Ende gar an seiner Sitzwarte festfriert. Diese Geschichte ist …
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Projekt Hochkienbergalm - Arena für Raufußhühner oder für den Forst?
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Die Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Ruhpolding, wollen die Hochkienbergalm im Natura2000-Gebiet Chiemgauer Alpen wieder unter Beweidung nehmen, um die Struktur- und Artenvielfalt zu fördern. Klingt erstmal prima, oder? Wildes Bayern wurde als anerkannter Naturschutzverein um eine Stellungnahme angefragt, weil für die geplanten Maßnahmen eine Befreiung der Fläche von ihrem Status als Naturschutzgebiet erforderlich ist. Das war Grund genug für mich, der Einladung …
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