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Lieber Leser, liebe Leserin,
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in diesen Tagen werden in Bayern die Abschusspläne für Rehwild für die nächsten drei Jahre erstellt. Dabei legen viele Jagdbehörden das Vegetationsgutachten aus dem letzten Jahr als Maßstab an, um über den Abschuss den Daumen zu senken oder heben. Obwohl dieses Forstliche Gutachten keine Bindungswirkung für die Jagdbehörden hat oder gar Vorgaben macht, wird es doch oft als entscheidender Maßstab in den Diskussionen betrachtet. Und obwohl dieses Prozedere nun schon runde 40 Jahre lang so läuft, werden wir vom Wilden Bayern uns wohl niemals daran gewöhnen, dass sich die Jäger in ganz Bayern am Strick durch die Manege führen lassen mit einer forstlichen Stellungnahme ("Gutachten"), deren Methode von vorne bis hinten aussagelos und irreführend ist.
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Aktuell hat die Kreisgruppe Würzburg des Landesjagdverbands Zweifel angemeldet - lesen Sie mehr dazu im Blog! Die Aufstellung des Vorsitzenden zeigt glasklar, dass es keinerlei Zusammenhang zwischen den festgestellten Verbissprozenten, den Einstufungen im Gutachten und den Vorschlägen für die Abschussplanung gibt. Längst ist allerdings ohnehin bekannt, dass Prozente nur Zahlenhülsen sind, die eine Vergleichbarkeit vorgaukeln, aber nicht hergeben, wenn nicht die Basis die gleiche ist. Der Irrsinn findet hier also zum wiederholten Male und in Potenz statt.
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Man kann es deshalb leider nicht anders sagen: Die Jäger werden ein weiteres Mal für dumm verkauft, und die Zeche zahlen Rehwild, Rotwild und auch die Gams - mit wildbiologisch falschen, zu hohen oder falsch strukturierten Abschüssen. Traurig, dass der Jagdminister, auf dem noch vor einem Jahr große Hoffnungen zumindest der Jäger ruhten, dieses Verfahren noch krönt, indem er den Behörden bei der Abschussplanung den Forst als oberste Instanz vor die Nase setzt. Wildes Bayern beobachtet das Tun der Regierungen und Landratsämter genau und schreitet konsequent ein, sobald wir die Verhältnisse in diesem Irrenhaus wieder gerade rücken können.
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Mit dem Geraderücken haben wir ja momentan ohnehin viel Erfahrung. Nach Vorarlberg und Tirol Anfang des Monats hat jetzt auch das Landesverwaltungsgericht in Kärnten die Bescheide der Landesregierung über Freihaltungen von Gamswild gekippt, nachdem Wildes Bayern Beschwerde eingelegt hatten. Basierend auf dem Urteilsspruch des obersten österreichischen Verwaltungsgerichts, des VwGH, erobern wir Stück für Stück das Lebensrecht der Gams in den Bundesländern auch im Angesicht von Schutzwäldern und vermeintlichen Wildschäden zurück. Wir können uns dabei nur wundern, dass Behörden immer noch versuchen, uns mit Tricks oder Versagen der nötigen Bescheide "abzuwimmeln" - als ginge es hier nicht um Durchsetzung eines EU-Recht, sondern um Schokoladenklau unter Kindern.
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Erholung von behördlichem Irrsinn oder fehlplatzierter Missgunst finden wir dieser Tage natürlich draußen, in der Natur und im Garten. In unserem Newsletter finden Sie Infos, zum Beispiel zum Moorfrosch, und jede Menge Tipps, wie Sie selbst die Welt ein kleines bisschen besser und das Leben für die Tiere leichter machen können - verhelfen Sie den ersten Igeln zu Futter, behandeln Sie die "lästigen" Maulwürfe trotzdem artgerecht oder tragen Sie gemeinsam mit anderen Helfern Kröten und Frösche über die Straße.
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Darüber hinaus bietet die nächste Zeit ein buntes Potpourri an tollen Veranstaltungen. Da wären die kostenlosen Vorträge, zumeist online, in denen man sein persönliches Wissen über unsere Natur und Tiere wunderbar anreichern kann. Unsere Hinweise darauf finden Sie oft tagesaktuell im Blog, es lohnt sich also, auch zwischen den Newsletters mal auf unsere Seite zu gehen! In den kommenden Tagen geht es zum Beispiel um die Frage, warum wandernde Hirsche wichtig für die Ökologie sind, oder um das Thema Weide und Wildnis. Sie können aber auch die Zoologische Staatssammlung in München besuchen, die am 26. März abends für einen Vortrag ihr Archiv öffnet, in dem sich die skurrilsten Wesen und Objekte verbergen.
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Ein besonderes Highlight versprechen wir uns auch von der Ausstellung "Trees, Time and Architecture", die gerade in München begonnen hat. Da steckt schon im Titel drin, dass Bäume zum Wachsen einfach Zeit brauchen - und kein Eliminieren sämtlicher Wildtiere drumherum. Die Ausstellung zeigt wundersame Wege des Zusammenwirkens zwischen Menschen und Bäumen... wir wünschen Ihnen große Inspiration!
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Besonders wichtig ist uns natürlich der Hinweis auf unsere eigenen kommenden Veranstaltungen, wie die Wuids Bayern-Party am 3. Mai und unsere Mitgliederversammlung mit Jubiläumsfeier am 17. Mai. Weitere Infos folgen in Kürze!
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Bis dahin: Bleiben Sie gesund, und tun Sie Gutes. Herzlich,
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Ihr Team vom Wilden Bayern
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Gerichtsurteil in Kärnten: Freihaltungen von Gams aufgehoben!
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"Die Bescheide der Kärntner Landesregierung über den Abschuss von Gamswild in so genannten Freihaltungen sind ebenso rechtswidrig wie jene in Vorarlberg, Oberösterreich und Tirol", kommentierte die Erste Vorsitzende von Wildes Bayern, Dr. Christine Miller. Deshalb hat Wildes Bayern Beschwerden eingereicht - und das Landesverwaltungsgericht Kärnten hat alle sechs betreffenden Bescheide "kassiert", also aufgehoben und an die Behörde zurückverwiesen. Kärnten ist …
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26. März: Skurriles aus der Zoologischen Staatssammlung
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Die Zoologische Staatssammlung München (ZSM) birgt in ihren Magazinen einen kostbaren Schatz, bestehend aus über 25 Millionen Objekten aus dem gesamten Tierreich. Zu Zeiten eines massiv beschleunigten Artenschwundes ist diese Sammlung als Archiv der Artenvielfalt von unschätzbarem Wert und dient jährlich vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt als Grundlage für ihre Biodiversitätsforschung. Am 26. März gibt es wieder mal …
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Mein liebster Gärtner - der Maulwurf?!
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Maulwurfshaufen im Garten sind doch einfach nur lästig, oder? Sie unterbrechen das schöne, gepflegte Bild, und wenn man den Rasen mähen will, sind sie störende Hindernisse. Besonders fies sind sie im Winter, wenn die normalerweise lockere Erde fest gefriert und die Haufen, die man gewöhnlich mit dem Fuß einfach beiseite schieben kann, plötzlich als steinharte Erhebungen im Weg stehen. Kein …
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27. März Online-Vortrag über Wanderhirsche und Ökologie
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Hier ein Terminhinweis des Deutschen Jagdverbands für den 27. März um 15 Uhr. Der Vortrag kann online und kostenfrei angehört werden, allerdings ist zuvor eine Anmeldung über die DJV-Akademie erforderlich (s. u.). Wanderhirsche, Biodiversität und Ökosystemstabilität – Ein Einblick in die komplexen Zusammenhänge Die Thematik der Wanderhirsche und der genetischen Verarmung des Rotwilds wird aktuell viel diskutiert. Die Themen isoliert …
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Frühe Igel jetzt unterstützen - Experten geben Tipps
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Aufgrund der milden Temperaturen erwachen die ersten Igel aus ihrem Winterschlaf, doch der Frühling hält noch nicht genug Nahrung für die Tiere bereit. BUND Naturschutz und Pro Igel e.V. geben praktische Tipps, wie jeder helfen kann. Igel sind flexibel in ihrem Winterschlafverhalten. Doch die zunehmend milden Winter und dadurch häufigeren Unterbrechungen des Winterschlafs stellen eine große Herausforderung für die Tiere …
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Das "blaue Wunder" mooriger Tümpel
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Blaue Frösche gibt es nicht nur in den Tropen, sondern auch bei uns: Die Männchen des Moorfroschs färben sich während der Paarungszeit jetzt im März und April tatsächlich blau. Wegen dieser Besonderheit, und weil vielerorts seine Bestände stark zurückgehen, hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde ihn zum Lurch des Jahres 2025 gekürt. Das Landesamt für Umwelt macht mit …
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Broschüre mit Tipps zu Insektenschutzstreifen
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Kleine Bereiche in Wiesen oder Weiden, die zeitweise ungemäht oder ausgezäunt bleiben, sind Rückzugsorte für Insekten – hier finden sie Schutz und Nahrung. Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) hat dazu eine neue Broschüre „Altgrasstreifen? Insektenschutzstreifen! Naherholungsgebiete für unsere Insekten schaffen“ veröffentlicht. Diese praxisnahe Publikation beschreibt die sehr einfache Maßnahme der kleinräumigen Insektenschutzstreifen und zeigt auf, wo und …
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Ausstellungstipp: Trees, Time, Architecture
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Kann man Architektur unmittelbar mit und aus lebenden Bäumen bauen – oder wachsen lassen? Können wir uns Bauwerke als Lebewesen vorstellen, die sich fortwährend weiterentwickeln und sogar selbst reparieren können? Lässt sich Architektur als Ökosystem mit positiven Umweltwirkungen denken? Für diesen Ansatz steht die Baubotanik, eine Form der (Landschafts-)Architektur, die durch das Zusammenspiel von technischem Fügen und pflanzlichem Wachsen entsteht. …
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Bitte langsam fahren, Amphibien wandern!
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Acht Grad tagsüber und leichter Regen in der Nacht – das ist echtes Krötenwetter. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat schon Ende Februar auf die Amphibienwanderung aufmerksam gemacht. Hier ihre Pressemitteilung: "Entlang der bekannten Wanderkorridore von Erdkröte, Springfrosch oder Teichmolch haben die Retter meterlange Schutzzäune aufgestellt. Diese müssen mindestens einen halben Meter hoch, undurchsichtig und ein paar Zentimeter in den Boden …
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Save the date 7. April: Online-Weide-Vortrag von Jan Haft
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Unser Partnerverein "Naturnahe Weidelandschaften" lädt zu einem Online-Vortrag von Jan Haft ein, Titel: "Architektur der Wildnis" Termin: Montag, 7.4.2025, 19 Uhr Einwahllink folgt hier!
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Vegetationsgutachten - das "Für-dumm-Verkaufen" professionalisiert
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Aktuell besprechend die Hegegemeinschaften draußen die neuen Abschusspläne. Einen Anhaltspunkt für die Höhe des Abschusses soll dabei jeweils das Ergebnis des Forstlichen Gutachtens darstellen, in den meisten Fällen garniert mit der so genannten Revierweisen Aussage. So will es auch das "neue" Jagdministerium unter Hubert Aiwanger, das den Unteren Jagdbehörden sogar den dringenden Rat gibt, sich eng mit den Forstbehörden abzustimmen. …
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Lesenswert: Tino Pfaff´s "Massensterben der Arten"
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Tino Pfaff ist ein Klimareporter - und eigentlich stehen wir vom Wilden Bayern denen äußerst skeptisch gegenüber. Denn mit ihrem Tunnelblick auf "Klima retten" sehen solche Menschen oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Das beste Beispiel aus unserer Sicht sind Windräder im Wald: Wir zerstören wichtige Ökosysteme für eine vermeintlich ökologischere Energieerzeugung. Das mit dem Tunnelblick scheint bei …
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