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Lieber Leser, liebe Leserin,
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die vergangenen zwei Wochen waren mal wieder "kunterbunt", und ebenso vielfältig ist dieser Newsletter. Während auf der einen Seite juristische Kämpfe und Erfolge standen, haben uns auf der anderen Seite jede Menge spannende Infos aus Wissenschaft und Praxis erreicht. Immer wieder haben wir den Kopf geschüttelt über die Dinge, die sich draußen abspielen, von denen man aber im Normalfall keine Ahnung hat...
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Am berührendsten ist wohl die Foto-Kuschel-Story von Rehgeiß Gretl und ihrem Kitz, die uns Monika Baudrexl geschickt hat. Sie konnte Szenen der Nähe zwischen Mutter und Kind einfangen, die allem widersprechen, was uns die Forstlobby in Sachen "Führung" erzählen will. Nein, Rehe gehen sich nicht ab dem Herbst gleichgültig aus dem Weg, sondern die Jungtiere bleiben eng bei der Mutter, bis das nächste Kitz sie vertreibt, und sie brauchen und genießen in dieser Zeit deren Zuwendung, Führung und Schutz!
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Hoch faszinierend fanden wir auch einen Forschungsbericht aus den USA, wo sich Dachs und Koyote zu Jagdteams zusammenschließen, wenn es zum Beispiel auf Präriehunde geht. Der eine kann graben, der andere kann als eine Art Türsteher Druck machen - und beide profitieren davon, denn ganz umsonst überwinden sie ihre gegenseitige Abneigung wohl nicht bei ihren Beutezügen. Passend dazu haben Wissenschaftler vor kurzem veröffentlicht, dass das Graben eine - wenn nicht die - erfolgreichste Evolutionsstrategie der Säugetiere war.
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Weitere Wissenschaftsmeldungen behandeln die Paarungsbälle bei Fröschen oder die Genetik der Bisons in den USA. Die könnten vielleicht irgendwann zur Blaupause für unseren eigenen größten Pflanzenfresser, das Rotwild werden. Denn auch die Bisons wurden vom Menschen zu drastisch reduziert und mussten genetisch durch einen engen "Flaschenhals" gehen. Wie es gelungen ist, dass Forscher heute wieder von einer großen, genetisch gesunden Population sprechen, lesen Sie in unserem Blog.
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Daneben haben wir natürlich wie immer auch ein paar fachliche Themen dabei, an denen Wildes Bayern gerade beißt. Erschütternd fanden wir den Besuch einer Hegeschau einer Jagdkreisgruppe, bei der es unmöglich gemacht wurde, die Trophäen aus der Nähe zu betrachten. Das widerspricht dem Auftrag der Hegeschau - nämlich der Information der Öffentlichkeit - komplett, denn was sollte man bitte auf großer Distanz aus einem Gehörn ablesen können?
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Auch erreichen uns dieser Tage schon wieder die ersten Bescheide, mit denen die Schonzeit bei Rehwild verkürzt wird. Dass unsere juristischen Erfolge aus den letzten Jahren Wirkung getan haben, lesen wir daraus ab, dass solche Schriftstücke plötzlich höchst ausführlich, wenn nicht gar ausufernd, verfasst werden. Ob eine wilde Ansammlung von Argumenten aber wirklich eine Begründung ergibt, das müssen jetzt Verwaltungsgerichte klären. Wildes Bayern ist als Erstes im Landkreis Hof gegen vier solcher Bescheide vorgegangen.
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Apropos juristische Erfolge: Da hat unser Verein vor kurzem wirklich einen Pokal errungen. Aus der Frankfurter Allgemeinen haben wir erfahren, dass wir einer der erfolgreichsten Verbände in Deutschland sind, wenn es um Klagen auf Basis des Umweltrechts geht. Das hat eine Studie ergeben. Niemand hat sich zudem so auf Themen des Jagdrechts spezialisiert wie wir. Die Fahne der Informationsfreiheit halten wir auch weiterhin hoch!
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Liebe Leser, ein warmer, sonniger Samstag steht uns in Bayern bevor, und viele von uns werden ihn sicher wieder nutzen, um draußen im Garten aufzuräumen und die neue Saison vorzubereiten. Eigentlich ist es aber immer noch zu früh dafür - was uns die diversen Kälteeinbrüche der letzten Zeit eindringlich vor Augen geführt haben. Und auch diesmal soll auf die über 20 Grad am Freitag ein Absturz bis in den einstelligen Bereich drohen. Während wir Menschen uns dann aus dem Garten schnell wieder in unsere beheizten Wohnungen zurückziehen können, hinterlassen wir manche Tiere draußen obdachlos, deren Schlupfwinkel wir halt blöderweise schon aufgeräumt haben.
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Bitte lesen Sie immer wieder unsere Tipps zur Gartenarbeit und -gestaltung! Auch diesmal haben wir hoch interessante Updates, die man bei fünf Grad Celsius hervorragend am Laptop auf der Couch konsumieren kann. Wir bitte auch dringend darum, dass Sie sich dafür stark machen, dass bei den anstehenden Osterfeuern das Holz erst am Tag selbst angeliefert oder vor dem Anzünden nochmal umgeschichtet werden sollte. Ostern sollte doch Auferstehung sein und nicht den Feuertod für Igel oder andere Wildtiere bringen, die vielleicht ahnungslos in die Brennholzstapel eingezogen sind.
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Interessant ist sicher der Hinweis auf den Ausstellungskatalog von "Hello Nature" und der Hinweis auf einen Online-Vortrag von Naturfilmer Jan Haft zu Wildnis und Weide am 7. April (Anmeldung über unseren Partnerverein Wilde Weidelandschaften, siehe Blog).
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Besonders wichtig ist uns aber natürlich wie immer, Ihre Aufmerksamkeit für unsere eigenen kommenden Veranstaltungen, wie die Wuids Bayern-Party am 3. Mai und unsere Mitgliederversammlung mit Jubiläumsfeier am 17. Mai, zu gewinnen. Weitere Infos folgen in Kürze!
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Bis dahin, gehen Sie weiter mit offenen Augen durch unsere Natur, freuen Sie sich an allem Schönen und versuchen Sie zu ändern, was einfach nicht gut läuft.
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Ihr Team vom Wilden Bayern
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Update gArtenvielfalt: Tipps aus dem digitalen Wildtiergarten
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Wer jetzt schon seinen Garten vorbereitet und neu anlegt, kann sich unter anderem bei der Deutschen Wildtier Stiftung Tipps holen, wie er auch Insekten und andere Tiere berücksichtigen kann. Die Stiftung hat einen digitalen Wildtiergarten angelegt, in dem man jede Menge Wissen und praktische Tipps ernten kann. Ihr findet den Wildtiergarten der Deutschen Wildtier Stiftung hier oder mit Klick auf …
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Schonzeit der Rehe muss auch in Hof erhalten bleiben!
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Eine Revierweise Aussage, die „tragbaren“ Verbiss und die vom Schalenwild unbeeinträchtigte Naturverjüngung aller vorkommenden Baumarten bescheinigt – doch ein Staatsforstbetrieb weiß sich in diesem Revier nicht anders gegen Rehwild zu wehren, als die über halbjährige bzw. sogar neunmonatige Jagdzeit auch noch in den wildbiologisch sensiblen April zu verlängern. Selbst das bestätigte Aufwachsen der verbissempfindlichen Vogelbeere ohne Schutzmaßnahmen führt die Förster …
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Amerikanische Bisons sind die Blaupause für unseren Hirsch
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Das Rad muss ja eigentlich nur selten neu erfunden werden. Wer sich also die bedrohliche genetische Lage unserer Rothirsche in ihren Rotwildgebieten anschaut und nach einer Lösung sucht, muss nur mal in die Geschichte tauchen und über den Tellerrand blicken. Denn auch die Population des amerikanischen Bison war zu Beginn des 19. Jahrhunderts schon mal um 99,9% dezimiert, schätzen Wissenschaftler …
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Ausstellungstipp im Nachhinein: "Hello Nature"
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Die Ausstellung haben wir leider knapp verpasst - "Hello Nature. Wie wollen wir zusammenleben?" im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg ging Anfang März zuende. Sie ging der langen Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur im Spannungsfeld von Beherrschung, Bedrohung und Bewahrung mit einer wunderbaren Vielfalt an Exponaten nach. Zum Glück gibt es aber noch eine recht gut gestaltete Internetseite samt Videos und …
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Rotwild auf die Rote Liste? Aber längst!
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Ein aktueller Beitrag in der Jagdzeitschrift Pirsch spricht an, was schon längst thematisiert gehört: Die Frage, ob das Rotwild nicht ein Fall für die Rote Liste ist. Bei jeder anderen Art, die einen Verbreitungsrückgang von rund 90 Prozent hat, nur noch inselartig isoliert vorkommt und in ihren Vorkommensbereichen schon genetische Inzuchtdefekte zeigt, wäre diese Frage wohl längst mit einem deutlichen …
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* SAVE THE DATE 17. Mai * Wildes Bayern wird 10! *
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Am 18. Juni 2015 haben wir unseren Verein Wildes Bayern als "Aktionsbündnis zum Schutz der Wildtiere" gegründet. 2025 feiert Wildes Bayern also seinen zehnjährigen Geburtstag! Wir begehen das stolze Jubiläum zusammen mit einer Mitgliederversammlung am gleichen Tag. Dazu laden wir alle Mitglieder und Freunde schon jetzt herzlich ein. Geplanter Termin ist der 17. Mai 2025, geplanter Ort Großhartpenning. Details und …
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Jetzt anmelden: 7. April Online-Weide-Vortrag von Jan Haft
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Unser Partnerverein "Naturnahe Weidelandschaften" lädt zu einem Online-Vortrag von Jan Haft ein, Titel: "Architektur der Wildnis" Termin: Montag, 7.4.2025, 19 Uhr Einwahllink wird auf Anmeldung hin zugesandt, Kontakt: herbert.nickel@weidelandschaften.org
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Spektakuläres Video: Koyote und Dachs jagen wie Bonnie & Clyde
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Hier kommt eine wunderbare Geschichte, untermalt mit spektakulären Fotos und Videos (auf der Seite unbedingt bis unten scrollen!): Forscher im Mittleren Westen der USA haben entdeckt, dass sich Dachse und Koyoten manchmal für die Jagd zusammenschließen. Das tun sie zum Beispiel, wenn es um Präriehunde als Beutetiere geht. Die leben unterirdisch, also ist der Dachs mit seinen Fähigkeiten zu graben …
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Informationsfreiheit: Wildes Bayern vorne dabei!
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Wir waren nicht wenig erstaunt, unseren Namen vergangene Woche in der Frankfurter Allgemeinen (FAZ) zu finden - und das gleich mehrfach. Der Grund: Wildes Bayern ist eine der wenigen NGOs im Naturschutz, die tatsächlich von ihrem Verbandsklagerecht gebraucht machen - und das mit einer Erfolgsquote von 55% am zweit-erfolgreichsten in Deutschland! Das geben wir hier nicht nur bekannt, weil wir …
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Hilferuf aus dem Paarungsball
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Klammern gilt ja unter uns Menschen nicht gerade als gute Beziehungsstrategie - im Gegenteil. Aber die Frosch- und Krötenmänner haben das Prinzip "Rockzipfel" echt perfektioniert, sehr zum Leidwesen der Weibchen. Das fängt schon damit an, dass sich hoffnungsfrohe Bräutigame nicht etwa am Hochzeitsplatz, dem Teich einfinden, sondern die Damen schon auf dem Weg dorthin abpassen - und sich dann von …
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Füssener Jagd-Chef Pauly torpediert gesetzeskonforme Hegeschau
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Seit nunmehr 10 Jahren erfassen wir vom Wilden Bayern im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Wildtier Stiftung das Alter der erlegten Gams in den bayerischen Hegeschauen. Hier schlummert ein Datenschatz, den eigentlich Behörden und Jäger schon längst eigenständig hätten heben können. Schließlich kann man das Alter von jeder erlegten Gams aufs Jahr genau erfassen und damit so genannte …
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Osterfeuer bitte wildtiergerecht!
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Bald ist Ostern - und in der Karsamstagsnacht werden vielerorts wieder Osterfeuer angezündet. Es ist ein wunderbares, archaisches Erlebnis. Bitte denkt aber daran, dass sich in Asthaufen, die schon ein paar Tage oder länger liegen, Wildtiere eingeschoben haben könnten, zum Beispiel Igel oder Marder. Deshalb ist es wichtig, die Haufen vor dem Anzünden unbedingt nochmal umzulagern! In manchen Dörfern ist …
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Fotostory: Kuschelstunde bei den Rehen
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Das sind Gretl und ihr Kitz. Das Kitz wurde im vergangenen Juni gesetzt und ist jetzt fast zehn Monate alt. Es hat seinen ersten Winter dank guter Führung durch seine Mutter prima überstanden. Die Rehgeiß kennt unsere Fotografin Monika Baudrexl schon seit Jahren, deshalb gelingen ihr immer wieder spektakulär nahe, vertraute Aufnahmen. Diesmal hat sie die beiden beim Kuscheln und …
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Graben als Überlebensstrategie
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Dass das Leben in einem unterirdischen Bau für Tiere gewisse Vorteile hat, liegt auf der Hand. Siehe Fuchs oder Dachs: Sie leben verborgen und ziehen ihre Jungen, die blind und fast nackt zur Welt kommen, die erste Zeit in dem geschützten Umfeld auf, bis sie fit genug sind, der Welt in die Augen zu schauen. Andere Arten, wie das Murmeltier, …
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