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Lieber Leser, liebe Leserin,

jetzt stecken wir wirklich mittendrin, in der Brut- und Aufzuchtzeit. Aus den Vogelnestern hört man es fiepen, die Bäuche der Igelmütter runden sich, und aus den Wildretter-Gruppen erreichen uns die ersten Bilder gefundener Rehkitze. Auch unsere beiden Wildes Bayern-Drohnenteams sind seit dem 29. April wieder im Einsatz! Wir wünschen viel Glück und ein gutes Händchen.

Ja, pünktlich zur sensibelsten Phase im Wildtierleben setzt auch das große Mähen wieder ein. Das bezieht sich nicht nur auf Wiesen oder Grünroggen, sondern auch auf die Gärten. Es ist erschreckend, mit welcher Gnadenlosigkeit viele Gartenbesitzer ihre Rasenflächen scheren - und alles, was darauf und davon lebt, gleich mit.

Liebe Leser, bitte lassen Sie doch die eine oder andere Blühfläche für die Insekten stehen - Mosaike sind ohnehin viel schöner! Und bitte achten Sie penibel darauf, wie, wann und wo sie mähen. Nicht mit dem Roboter, nicht in der Dämmerung, nicht zu früh morgens und bitte auf keinen Fall unter Hecken und Büschen, wo sich bald die ersten Igeljungen befinden könnten. Denn wie könnte man Freude an einem Rasen haben, der eigentlich ein Schlachtfeld ist?

Am 1. Mai beginnt auch die Jagd auf Rehbock und Schmalreh wieder - zumindest dort, wo nicht unter Zuhilfenahme aller möglichen Tricks und Argumente die Schonzeit auf den 1. April verkürzt wurde. Die Klagen von Wildes Bayern gegen diese Bescheide laufen weiter. Ohnehin verwirklicht sich für uns immer mehr und mehr die Devise: Nach dem Kampf ist vor dem Kampf. Denn wenn wir auch noch so große Erfolge erzielen: Das System schlägt immer wieder zurück und fordert uns wieder und wieder heraus.

So erst dieser Tage in Sachen Schonzeitaufhebung im Bergwald. Nachdem die Regierung von Oberbayern nach der durch Wildes Bayern gerichtlich "abgesägten" Verordnung von 2024 gleich mit einer neuen reagierte, die unsere Anwälte wiederum beklagen mussten, hat die Behörde diese - auf Anraten unserer Juristen - nun zurückgezogen. Eigentlich ein Grund zum Jubeln und Feiern!

Doch was tun die Forstbetriebe der BaySf, jenes staatlichen Unternehmens, das zu "vorbildlicher" Jagd verpflichtet ist? Sie stellen jetzt eine Vielzahl von Einzelanträgen bei den Landratsämtern für die genau gleichen Flächen, die sich auch in der nun beerdigten Verordnung gefunden haben, um das Wild im Bergwald in gleicher Schärfe verfolgen zu können wie bisher auch. Und während sich Verbände, die sich als "Anwälte des Wildes" selbst beweihräuchern, und sich noch mit großer Geste die Errungenschaften unseres Vereins an die Brust heften, ist Wildes Bayern längst wieder losgerannt, diesen neuen Brand zu löschen: Auch hier strengen wir sofortige gerichtliche Überprüfungen an.

Ganz ähnlich sieht es aus in Pfunds/Tirol und Vorarlberg. Auch hier haben wir wichtige gerichtliche Erfolge für die Gams erzielt und konnten die massive, ganzjährige Verfolgung dieser FFH-geschützten Art erstmal eindämmen. Doch an beiden Orten wird heute wieder geschossen. Und das liegt nicht nur daran, dass sich Forst und Behörde vielleicht neue Wege einfallen lassen, sondern zu einem großen Teil auch daran, dass die Jäger und vor allem Jagdfunktionäre die von uns losgetretene Welle nicht weiter reiten. Sie lassen sie im Sande verlaufen, wo ihnen – durch unsere Schützenhilfe – alle Möglichkeiten zur Verfügung stünden, damit einen Tsunami auszulösen.

Liebe Leser und Mitglieder, vielleicht hören Sie die leicht bittere Note in unseren letzten Sätzen heraus. Für uns ist es schwer, wenn sich Verbände, die vermeintlich für die Wildtiere eintreten und über ein Vielfaches an (gesicherten) Finanzmitteln verfügen wie unser kleiner, spendenbasiert arbeitender Verein, nicht nur mit unseren Federn schmücken sondern - und das ist das Schlimmste - auch noch auf unserer Arbeit ausruhen oder diese gar torpedieren. Wir vom Wilden Bayern kämpfen nämlich nicht nur an der Front für die Wildtiere, sondern auch noch auf der Rückseite um unsere Finanzierung. In diesem Sinne bitten wir Sie herzlich, unterstützen Sie uns! Unsere Kontoverbindung und die Möglichkeit zur Überweisung finden Sie hier.

Es liegt auch an den beschriebenen Umständen, dass wir, obwohl wir eigentlich gerade in schönster Festlaune sein sollten, eher ein bisschen auf dem Zahnfleisch daher kommen: Die Arbeit ist überwältigend. Doch der Anlass duldet keinen Aufschub: Am 17. Mai feiern wir unser Jubiläum! Zehn Jahre Wildes Bayern - ein schieres Wunder, finden Sie nicht? Uns wäre es zwar lieber, uns bräuchte es nicht mehr, weil die Welt den Wildtieren ihre Rechte einfach so gäbe, aber angesichts der Lage sind wir riesig stolz auf das Geleistete und aufs Durchgehalten-Haben! Wenn Sie Lust haben, ein Glas Sekt mit uns zu trinken, dann kommen Sie bitte zur Mitgliederversammlung am 17. Mai nach Großhartpenning bei Holzkirchen!

Nun ist schon so viel gesagt und noch mit kaum einem Wort sind wir auf die unten stehenden Beiträge eingegangen. Dabei sind wieder echte Highlights darunter. Mein persönlicher Favorit ist der Schwarzblaue Ölkäfer, der immer spannendere Seiten auspackt, je länger man sich mit ihm beschäftigt. Ein tolles Beispiel dafür, wie unglaublich komplex und ausgefeilt unsere Natur ist - lesen Sie unbedingt sein Porträt!
Auch der Einblick ins "verborgene Universum" Boden, die individuellen Nistkasten-Baupläne für die verschiedensten Vogelarten oder die Schimpansen, die sich zum Stammtisch treffen, haben uns in den vergangenen zwei Wochen gefesselt.

Bitte stöbern Sie ausgiebig in unserem Meldungspotpourri, denn in zwei Wochen fällt der Newsletter einmal aus - dafür erfahren Sie dann alles Neue und Wissenswerte auf der Mitgliederversammlung. Oder kommen Sie am kommenden Samstag sogar zur Wilden Bayern Party nach Weyarn? Auch das ist ein Highlight, auf das wir uns riesig freuen.

Tanzen Sie erstmal schön in den Mai, genießen Sie die blühenden Wiesen und Bäume, und geben Sie gut Acht auf die wilden Mitbürger in Ihrer Umgebung.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Team vom Wilden Bayern

17. Mai Wildes Bayern-Geburtstag und Mitgliederversammlung

Auch wenn sich die Ereignisse gerade mal wieder überschlagen und wir unter der immer weiter zunehmenden Arbeitslast ächzen – jetzt muss auch mal Zeit sein, um innezuhalten. Denn wir feiern Geburtstag! Wildes Bayern wird 10 Jahre alt! Deshalb ist jetzt der richtige Moment dafür, dieses Jubiläum gebührend zu begehen. Das möchten wir bei der diesjährigen Mitgliederversammlung tun, zu der wir …

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17. Mai Wildes Bayern-Geburtstag und Mitgliederversammlung

UPDATE - Position: Strukturierte Abschusspläne wichtiger denn je!

Abschussplanung? Überflüssig! Unnötige Gängelung durch den Staat! Weg damit! Das waren - überspitzt zusammengefasst - die Botschaften, die vom Landesjägertag am vergangenen Wochenende in Bad Aibling ausgingen. Laut Pressemitteilungen ist er wohl mit der einhelligen Überzeugung zuende gegangen, dass die Abschussplanung (nur auf Rehwild?) ein überflüssiges Regulativ des Staates und somit abzuschaffen ist. Das hat sowohl der zuständige Staatsminister Hubert …

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UPDATE - Position: Strukturierte Abschusspläne wichtiger denn je!

Dringend: 3. Mai Wuids Bayern Festival - wer hilft an der Kasse?

Das Wuids Bayern-Festival am Samstag steht in den Startlöchern - uns fehlt aber noch der gute Geist, der sich an die Kasse setzt! Wer hat Zeit und Lust auf tolle Stimmung und eine gute Tat für unsere Wildtiere? Es spielen in Weyarn für uns Julia Finis, das Fritz Max Trio, die Bieramiden, V:O:I, Oansno und der Zither Manä! Beginn 19 Uhr, …

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Musiker in bunten Strumpfhosen auf einer beleuchteten Bühne, im Vordergrund die Hinterköpfe einiger Zuschauer

UPDATE: Warum die Jagd im April der falsche Weg ist

Obwohl sogar aus dem Jagdministerium klar kommuniziert wird, dass ein Jagdbeginn auf Rehwild am 1. April und auf Rotwild am 1. Mai nicht sinnvoll ist, tauchen diese Forderungen aus vermeintlich "ökologischen" Kreisen doch immer wieder auf. Uns hat ein Positionspapier erreicht, dass einige der Argumente versammelt, die gegen den verfrühten Jagdbeginn sprechen. Das Thesenpapier mit zahlreichen Argumenten, die gegen eine …

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Eine trächtige, dicke Rehgeiß, die noch weitgehend Winterfell trägt, steht zwischen Bäumen

Der Stammtisch - Erbe unserer tierischen Vorfahren? * Video*

Der englische Guardian hat über eine interessante Studie aus Westafrika berichtet. Dort wurden Schimpansen von Wissenschaftlern dabei gefilmt, wie sie gemeinsam vergorene Früchte genossen. Die Forscher wurden aufmerksam, weil es normalerweise unter den Affen nicht üblich ist, Essen miteinander zu teilen. Doch bei fermentierten Brotbaumfrüchten war das anders, da setzten sie sich zusammen und konsumierten alle miteinander. Unter den Wissenschaftlern …

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Ein Schimpanse sitzt und kaut an einem Grashalm

UPDATE Schonzeitaufhebung - nächster Etappensieg, doch der Kampf geht weiter

Es ist eigentlich eine Sensationsmeldung: Die Regierung von Oberbayern hat die Schonzeitaufhebungsverordnung im bayerischen Bergwald zurückgezogen! Das geht aus einer Sonderausgabe ihres Amtsblatts vom 24. April hervor. Sie hat sich damit nach jahrelangem Kampf dem massiven Druck von Wildes Bayern gebeugt und ist der Aufforderung unserer Anwälte gefolgt, die der Bezirksregierung schon am 18. März diesen Schritt nahegelegt hatten. Der …

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Eine Frau steht vor dem Bundesverwaltungsgericht und deutet lächelnd auf das Gebäude

Jetzt Schwarzblaue Ölkäfer entdecken!

Wir haben eine neue Kreatur entdeckt, die man eigentlich gar nicht so häufig findet: Den Schwarzblauen Ölkäfer. Er ist auffällig, weil er sehr lang wirkt. Seinen Spitznamen "Maiwurm" trägt er, weil sein Abdomen tatsächlich eher an einen Wurm als an einen Käfer erinnert. Die Schwarzen Deckflügel sind verkümmert und bedecken nur noch den vorderen Teil. Er ist von einem schönen …

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Auf einem Erdklumpen zwischen Ackerkräutern krabbelt ein großer schwarzer Käfer

Wilde Bayern ließen sich zum Ameisenheger ausbilden

Was ist in einem funktionierendem Wald wirklich wichtig? Viel Holz? Die eine oder andere bestimmte Baumart? Die Ameisen in unseren Bergwäldern fallen in der Aufmerksamkeit jedenfalls irgendwie immer hinten runter. Das wollten wir vom Wilden Bayern ändern und haben die Ameisenschutzwarte, Landesverband Bayern, gebeten, einen Kurs zur Ausbildung von Ameisenhegern bei uns zu veranstalten. Aus Garmisch, Tölz, Miesbach und Rosenheim …

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Eine Gruppe Menschen steht um einen Ameisenhaufen herum, auf dem jemand etwas zeigt

Wohnungsnot für Höhlenbrüter und andere Arten beenden

Gerade für höhlenbrütende Vögel herrscht hierzulande akuter Wohnungsmangel. Der Gartenrotschwanz zum Beispiel ist ein typischer Bewohner von Streuobstwiesen - aber wo gibt es solche noch, die sowohl alte Bäume mit Höhlen enthalten als auch am Boden artenreiche, extensive Wiesen? Weitere Höhlenbrüter sind fast alle Meisenarten, der Star, der Feldsperling oder der Trauerschnäpper sowie natürlich Spechte, diverse Käuze... Nistkästen können ihren …

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Eine Schleiereule sitzt auf einem Baumstumpf

Wilde Tiere sind kein Streichelzoo!

Umweltbildung für Kinder ist super wichtig - da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber lebende Wildtiere als Anschauungsobjekte für billige PR zu missbrauchen, halten wir vom Wilden Bayern für absolut nicht tierschutzgerecht. Entsprechend entsetzt waren wir, als uns ein Besucher der Hegeschau in Schwangau ein Video mit Szenen aus dem lebenden "Inventar" des Wild-Mobils der BJV-Kreisgruppe Füssen sandte. Verängstigte …

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Ein Screenshot von www.jaeger-fuessen.de zeigt ein Foto einer Person, die Kindern einen Fuchs zum Streicheln hin hält
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