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Lieber Leser, liebe Leserin,
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haben Sie schon mal von den Bärtierchen gehört? Das sind Wesen, die würde man unserer Erde echt nicht zutrauen, aber sie besiedeln sie von der Regenrinne über den Nordpol bis in den tropischen Regenwald. Es sind Winzlinge von unfassbarer Widerstandskraft, mit acht klauenbesetzten Beinchen, drei Schichten Haut und einem Äußeren, dass im besten Fall irgendwie an E.T. erinnert... Keine Frage, dass Wildes Bayern-Vorsitzende Dr. Christine Miller ihnen hoffnungslos verfallen ist.
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Tatsächlich sollten wir die Bärtierchen, auch Wasserbären genannt, glatt zum Maskottchen von Wildes Bayern machen, denn eine Widerstandskraft, wie die sie haben, wünschen wir uns wirklich oft. In den vergangenen zwei Wochen gab es mal wieder einiges auszuhalten an der Wildtierschutzfront - und wir zeigen Ihnen hier nur die Spitze des Eisbergs.
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In Eggenfelden sind Förster auf die grandiose Idee gekommen, busladungsweise Schulklassen zu "Waldjugendspielen" in den Stadtwald zu holen, um dort mit ihnen über mehrere Tage hinweg herumzutoben... Das wäre vielleicht nicht ganz so schlimm, wenn das nicht mitten in der Brut- und Setzzeit geschähe. Welches Naturverständnis sollen die Kinder bei soviel Sachkompetenz der Veranstalter bitte mitbekommen?
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Aus dem Saarland haben wir von haarsträubenden Plänen erfahren, eine elementar wichtige Wildbrücke zwischen Frankreich und der Population in Pfalz und Hunsrück in einen Solarpark umzuwandeln. Ein erstes Opfer hat das Projekt schon gefordert - ein junger Hirsch wurde überfahren, weil er statt der Brücke die Straße nutzte. Der Protest läuft an, und wir sind hoch erfreut, dass sich dank der Öffentlichkeitsarbeit unseres Vereins jetzt sogar Unterstützer bis aus Norddeutschland mit der Sache befassen.
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Positiv für uns war eine Gerichtsmitteilung aus Augsburg: Eine Klage von Wildes Bayern gegen die Verkürzung der Schonzeit von jungem Rotwild in der Kürnach wurde als sehr aussichtsreich beurteilt. Abgesehen davon, dass uns die Gründe für die Bejagung im Mai nicht überzeugt haben, muss in Natura2000-Gebieten grundsätzlich immer eine Verträglichkeitsprüfung durchgeführt werden - was hier nicht geschah. Die bestärkende Einschätzung des Gerichts spornt uns an, in ähnlichen Situationen weiterhin auf diese Weise für unser Wild einzutreten.
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Eingesetzt haben wir uns auch für mehr Ruhe im Bergwald. Im Karwendel soll künftig das Radeln beziehungsweise "Biken" erlaubt sein. Dafür will die Behörde Leitlinien erstellen und hat um Stellungnahme gebeten. Wir meinen: ja, und zwar unbedingt mit zeitlicher Beschränkung! Das Wild muss nachts von irrlichternden Pseudo-Abenteurern ebenso verschont bleiben wie in der kompletten Brut- und Setzzeit!
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Zum Tag der Buchenwälder am 25. Juni ist ein hervorragender Newsletter unseres Partnervereins BundesBürgerInitiative WaldSchutz erschienen. Die Buche ist ja nicht gerade eine Sympathiebaumart, ihr Wert wird kurzerhand mit "Brennholz" abgetan, und die Tatsache, dass die Altbäume einen dichten, dunklen Schirm bilden, verschafft ihr keinen guten Ruf in Zeiten, in denen ja der klimaresiliente Mischwald heranwachsen soll. Da lohnt es sich, dass Experten die Sache mal gründlich beleuchten! Der Newsletter enthält viel Wissenswertes, darunter auch einen Beitrag von Wildes Bayern-Vorsitzender Dr. Christine Miller.
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Zum Thema "Wissen" haben wir natürlich noch mehr für Sie - zum Beispiel eine Studie, die herausgefunden hat, dass unter den waldbewohnenden Fledermausarten eine richtige Landflucht eingesetzt hat. Sie ziehen in die Siedlungen, weil ihnen dank intensiver Forstwirtschaft im Wald die passenden Höhlen und Biotopbäume abhanden kommen. Die Empfehlungen der Wissenschaftler fallen entsprechend aus.
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Spannend war für uns auch die neue Erkenntnis, dass Berg-Tiere weniger Geruchssinn haben als Artgenossen im Tal. Ist Ihnen bisher gar nicht aufgefallen? Der Forschung wohl auch nicht, aber beim Durchforsten einer großen Menge von Gen-Daten sind Wissenschaftler auf interessante Zusammenhänge gestoßen. Sie finden sie in unserem Blog!
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Dort finden Sie natürlich noch jede Menge mehr, und zwar auch einige Tipps für Veranstaltungen oder zum Mitmachen. Unser großer Favorit ist natürlich die Führung des Vereins Naturnahe Weidelandschaften am 12. Juli in Oberbayern. Organisiert von Dr. Christine Miller, gibt es da sicher jede Menge zu lernen. Aber auch wer lieber daheim bleibt, kann sich an Projekten beteiligen: An Forschung zur Garten-Biodiversität zum Beispiel oder bei der Hummel-Challenge, die noch bis 3. Juli läuft. Zum Schluss noch zwei Ausstellungstipps: Das Münchner Jagd- und Fischereimuseum widmet sich derzeit dem Huchen, und das Bündner Naturmuseum in der Schweiz dem Fuchs, beides sicherlich sehenswert.
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Bevor wir Sie ins Wochenende entlassen, möchten wir Ihnen noch unser neues Team vorstellen, dass kürzlich nochmal durch fünf junge, engagierte, wissbegierige und gut ausgebildete Menschen bereichert wurde, vier davon finden Sie unten im Blog. Ihnen und uns wünschen wir, dass sie die Arbeit beim Wilden Bayern bewältigen wie die Bärtierchen!
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Ein spannendes, nicht zu heißes Wochenende wünscht Ihnen
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Ihr Team vom Wilden Bayern
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Hier kommt das neue junge Wildes Bayern-Team!
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Unser Verein hat nochmal Zuwachs bekommen - insgesamt fünf junge, engagierte und toll qualifizierte Mitarbeiter helfen uns mittlerweile in der Geschäftsstelle, im Shop, bei Stellungnahmen und Naturschutzfragen und mit Projekten wie der Wildtierhilfe. Damit Sie wissen, wer die Ansprechpartner sind, hier eine kurze Vorstellung und eine Kontaktmöglichkeit der Neuzugänge. Wegen Spamschutz haben wir immer nur den ersten Teil der Mailadresse …
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Kürnach: Rechtsstreit um Schonzeit fürs Rotwild beendet
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Aufatmen fürs Rotwild im Staatsjagdrevier Kürnach: Im Mai, wenn der Winter vorbei ist und die weiblichen Tiere kurz vor dem Setzen sind, bleibt es künftig wohl von der Jagd verschont. Der Verein Wildes Bayern hat dafür gesorgt, dass das Landratsamt Oberallgäu nicht länger die Jagd auf einjähriges Rotwild im Staatsjagdrevier Kürnach erlauben darf, ohne dass vor die Belange des Naturschutzes …
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Naturfrevel an Schlossteichen bei Memmelsdorf?
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Fischteiche sind meist auch wichtige Lebensräume für viele Wassertiere. Damit schmückt sich die Fischereiwirtschaft durchaus und betont ihre wichtige Rolle für Natur- und Artenschutz - aber was passiert draußen wirklich? Ein ziemlich unschönes Beispiel hat Wildes Bayern jetzt an Fischteichen in der Nähe von Schloss Seehof bei Memmelsdorf entdeckt. Der Betreiber der dortigen Fischteiche fällt Naturfreunden immer wieder dadurch auf, …
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Bergluft dünnt den Geruchssinn aus
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Wie würden Sie Bergluft beschreiben? Vielleicht so: Frisch, rein, kühl, und irgendwann dünn. Und wahrscheinlich eher nicht so: Duftig, üppig, feucht, dicht. Tatsächlich haben Wissenschaftler, darunter welche von der Technischen Universität Dresden, vor kurzem bestätigt, dass Höhenluft kühler und trockener ist als jene im Tal. Als eine Folge trägt sie weniger Geruchsmoleküle mit sich. Überrascht hat die Forschergruppe allerdings die …
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Aliens unter uns – Bärtierchen auf großer Mission
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Sie sind winzig, achtbeinig, durchsichtig – und offenbar unzerstörbar: Bärtierchen, auch "Water Bears" genannt, gehören zu den erstaunlichsten Lebewesen unseres Planeten. Sie überleben im Weltall, in kochendem Wasser und in der Tiefkühltruhe. Jetzt könnten sie sogar zu Superstars der Hirnforschung werden. In Japan treffen sich in diesen Tagen Forscherinnen und Forscher aus aller Welt zur Tardigraden-Konferenz, um über die Zukunft …
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Appell zum Tag der Buchenwälder am 25. Juni
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Zum heutigen Tag der Buchenwälder hat die Bundesbürgerinitiative Waldschutz BBIWS einen offenen Brief und dringenden Appell an die Bundesregierung zum Schutz der Buchenwälder gerichtet. Sie hat dem Thema zudem ihren aktuellen Newsletter gewidmet, zu dem auch Wildes Bayern-Vorsitzende Dr. Christine Miller einen Beitrag über Buchenwälder als Wildtierlebensräume beigesteuert hat. Der Appell der BBIWS lautet: "Lasst die verbliebenen Buchenwälder dunkel und stoppt …
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UPDATE Sauerei! Wildbrücke im Saarland zum Solarpark ausgewiesen
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Wie wir inzwischen erfahren haben, ist das absurde Begehren, eine Wildbrücke zum Solarpark umzufunktionieren, offenbar nicht mal neu. In Bad Bentheim in Niedersachsen jedenfalls hat sich der FDP-Ortsverband schon im vergangenen Jahr einmal dazu positionieren müssen. Die hervorragende fachliche Stellungnahme findet Ihr hier Und noch ein wichtiger Beitrag: Im aktuellen Schnellbrief des Informationsdienstes Umweltrecht (IDUR) findet sich ein sehr guter …
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Biken im Karwendel - wir fordern Ruhe zur Brut- und zur Nachtzeit
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Biken im Karwendel kann ein Traum sein. Dementsprechend wird viel dafür geworben, und zwar vor allem unter dem Schlagwort "schön", also die schönste Tour, die schönste Route, der schönste Trail... aber kann Mountain- und E-biken auch naturverträglich ablaufen? Die Regierung von Oberbayern will jetzt eine Lenkung des Radverkehrs im Naturschutzgebiet Karwendel und Karwendelvorgebirge in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen sowie Garmisch-Partenkirchen …
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Noch bis 3. Juli Hummeln entdecken und melden!
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Das Projekt "Hummel-Challenge" sammelt noch bis 3. Juli Beobachtungen von Hummeln, vor allem in der Feldflur. Jeder kann hier mitmachen, indem er bei seinen Spaziergängen auf Hummeln achtet, diese per App identifiziert und die Beobachtung ans Projekt meldet. Organisiert wird die Aktion vom Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften am Thünen-Institut und dem BUND Naturschutz in Bayern. Blühstreifen, Ackerränder, Streuobstwiesen und Weiden sind …
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12. Juli Exkursion zu oberbayerischen Weiden
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Der Verein Naturnahe Weidelandschaften bietet über den Sommer verteilt mehrere Exkursionen zu regional typischen Weidelandschaften an. Eine davon organisiert die Wildes Bayern-Vorsitzende, Biologin Dr. Christine Miller, am 12. Juli 2025 ab 10 Uhr. Wer Lust hat, mitzukommen, findet unten eine Anmeldemöglichkeit. Es geht zu Weidelandschaften am oberbayerischen Alpenrand. Exkursionsort 1: Waldweide Weißachauen bei Kreuth am Tegernsee (Beweidung mit Jungvieh und …
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Sonderausstellung Fuchs im Bündner Naturmuseum
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Der Fuchs – er ist schlau, elegant und eines der am weitesten verbreiteten Säugetiere der Welt und der Schweiz. Er besiedelt eine breite Palette von Lebensräumen, nutzt diese von Tieflagen bis ins Gebirge und wohnt nicht selten in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen. Sein Ruf ist nicht immer der Beste – er ist als Nutztierräuber und Krankheitsüberträger verschrieen und wird in …
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Projekt zum Mitmachen: Biodiversität im Garten erforschen
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Das deutschlandweite Projekt "GartenDiv" unter Leitung der Universität Leipzig will die pflanzliche Vielfalt der Gärten erforschen. Denn mit ihrer hohen Vielfalt an Zierpflanzen, Nutzpflanzen und Kleinstrukturen sind Gärten potenzielle Hotspots für Wildbienen und andere Tiergruppen. Insbesondere Wildbienen benötigen ein vielfältiges Angebot an Blütenpflanzen, da viele Arten auf ganz bestimmte Pflanzenarten als Pollenquelle spezialisiert sind. Bei bisherigen Untersuchungen wurden in Einzelfällen …
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Wohnungsnot bei Wald-Fledermäusen
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Viele heimische Fledermausarten sind eigentlich Waldbewohner. Aber was soll man tun, wenn die gewünschten "Immobilien" vom Eigentümer nicht mehr in Schuss gehalten oder überhaupt angeboten werden? Kleinabendsegler zum Beispiel sind auf Baumhöhlen und strukturreiche Wälder angewiesen - was ihnen in forstlich genutzten Kulturen zunehmend fehlt. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) hat jetzt detailliert untersucht, wie Kleinabendsegler ihre Lebensräume …
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UPDATE Huchen: Ausstellung zum Fisch des Jahres in München
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Die Ausstellung zum Fisch des Jahres "Huchen - König ohne Reich" gastiert jetzt bis 31. August im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in der Münchner Innenstadt! Informationen dazu findet Ihr hier Meldung vom 17. Januar 2025 Wer den Huchen kennt, ist oft von der schieren Größe dieses majestätischen Fischs beeindruckt. Doch die imposante Kreatur ist stark bedroht. Deshalb hat der …
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