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jetzt hält der Herbst so richtig Einzug mit Wind, Regen und Kälte. Wenn ich nach dem Hundespaziergang daheim erleichtert in die warme, trockene Wohnung schlüpfe, die nassen Klamotten ausziehe und mich mit Tee und Essen versorge, denke ich immer wieder an unsere Wildtiere da draußen, die all das nicht können. Dass wir am 3. November den Hubertustag gefeiert haben, also den Tag, an dem Jagd, Wild und Waidgerechtigkeit im Mittelpunkt stehen, passt in diese Jahreszeit.
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Aber was haben unsere Wildtiere tatsächlich vom Herbst zu erwarten? Sämtliche Erntereste und auch die Gründüngung sind von den Feldern geräumt, statt dessen gibt´s Odel und Spritzmittel. Gegen schlechtes Wetter hilft nur der Rückzug in dichte Hecken oder in den Wald, aber was, wenn dort dann auch keine Ruhe herrscht?
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Was, wenn statt dessen hochläufige Jagdhunde durchs Gehölz krachen und Menschen die Jagd ausüben, denen Wildtiere und ihre berechtigten Bedürfnisse nicht nur egal sind, sondern die sie regelrecht verfolgen?
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Diesen Eindruck gewinnen wir bei ersten Berichten über eine Drückjagd im Staatsforst von dieser Woche. Wenn zum Beispiel einzeln anwechselnde Alttiere vom Jagdleiter freigegeben werden, ist eigentlich schon vorprogrammiert, dass am Ende verwaiste Kälber irgendwo in den Wäldern herumirren. Das ist ein Bruch des Muttertierschutzes, das ist Tierleid mit Ansage! Wir sind an der Sache dran und werden, wenn die Fakten klar sind, gegen solche Jagdmethoden vorgehen.
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Dass eine Denke, die Wildtiere ausklammert, verdrängt und abwertet, kein Zufall ist, mussten wir leider bei einem ganz anderen Thema erneut feststellen. Ausgerechnet eine Stellungnahme zu Kur- und Heilwäldern, also zu den heilsamen Wirkungen unserer schönen Natur, hat uns wieder in die Abgründe knallharter Forstideologie geführt. Denn: Statt auch den Anblick äsender Rehe oder springender Gämsen als heilsame Faktoren mit einzubeziehen, werden Wildtiere verdrängt und ausgeklammert und ihre Lebensräume kurzerhand als Therapieplätze okkupiert. Der Grund: Die Forstpolitik hat sich entschlossen, das Thema Wald und Gesundheit exklusiv zu "besetzen" und für ihre Zwecke nutzen. Das Wilde Bayern hat natürlich Stellung dagegen bezogen.
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Dass wir Menschen immer und immer wieder gefordert sind, hinzuschauen und aktiv zu werden, zeigt auch ein herzerwärmender Film über die frühjährliche Amphibienwanderung zum Kaiserweiher in Kaufbeuren. Zehntausend Tiere müssen hier über viel befahrene Straßen und einen Kreisel gelangen, um ihre Laichgründe zu erreichen. Das kann nur gelingen, wenn helfende Hände zugreifen, sie von den Straßen abhalten und dann geschützt in Eimern hinübertragen. Ein wirklich bewegender Film, der Mut macht, was zu tun.
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Einen soliden ethischen Unterbau für unser Handeln zum Wohl der Natur liefert ein Buch aus dem Oekom-Verlag. "Die Würde der Natur" ist ein kleines, handliches Schwergewicht, das wir unseren Lesern gerade jetzt vor Weihnachten empfehlen. Der Autor analysiert nicht nur, woran unser Verhältnis zur Natur krankt, sondern zeigt auch andere Denkweisen und Auswege auf. Seine Leitlinien: Empathie, Werte, Freiheit, Liebe...
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Wer seine Bindung zur Natur noch auf andere Weise stärken möchte, kann das vielleicht bei einem Spaziergang tun - es passiert aber unverhofft und nur als glücklicher Zufall: Die Kraniche haben sich aus Nordeuropa und -deutschland gen Süden aufgemacht und überqueren auf ihrem Zug ins Winterquartier auch Bayern. Ihre glockigen Rufe vom Himmel zu hören, ist ein echtes Geschenk. Das wünschen wir Ihnen für die kommende, regnerische und trübe Woche!
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Und nicht vergessen: Am 13. Januar ist Wuids Bayern-Festival in Weyarn! Möge uns dieser Lichtstreif am Horizont durch die kommende dunkle Zeit tragen.
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Ihr Team vom Wilden Bayern
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Bewegender Film: Jede Kröte zählt
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In der ARD-Mediathek findet Ihr einen knapp einstündigen, spannenden und motivierenden Film über die Wanderungen von Kröten und Fröschen in ihre Laichgebiete. Das Filmteam hat Amphibienfreunde des Bund Naturschutz dabei begleitet, wie sie in Kaufbeuren rund 10.000 Tiere pro Saison auf ihrem Weg zum Kaiserweiher zu schützen versuchen - denn der Weiher liegt fast umzingelt von Straßen und zudem noch …
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Kranichzug: Jetzt auf himmlische Trompeter lauschen!
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Dieser Tage sind vom Himmel manchmal sehr ungewöhnliche Laute zu hören. Die Rufe hören sich ein bisschen wie jene von Gänsen an, sind aber doch lauter und klangvoller. Wer sie hört, wird vielleicht gerade von einem Schwarm der "Vögel des Glücks" überquert, wie Kraniche in Japan heißen. Bei uns handelt es sich um den Graukranich (Grus grus), der bei uns …
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"Die Würde der Natur" - gehaltvolles Gedankengut für lange Winterabende
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Dieses Buch kommt klein und unscheinbar daher, aber inhaltlich ist es eher ein Bergmassiv - eine Rahmengröße, die der Titel "Die Würde der Natur" allerdings schon nahelegt. Autor Eckart Löhr ist ein großer Denker, er ist Musiker, gelernter Buchhändler und hat Literaturwissenschaften sowie Philosophie studiert. Bei aller geistigen Dimension hat er zum Glück trotzdem nicht verlernt, anschaulich und verständlich zu …
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Kur- und Heilwälder - wildtierfeindliche Forstideologie im Schafspelz?
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Ein Waldspaziergang ist wirklich heilsam. Wer wüsste das besser als wir und alle Naturfreunde. Also waren wir erstmal ganz guter Dinge, als Wildes Bayern als anerkannte Naturschutzvereinigung Mitte August eine Stellungnahme abgeben durfte, und zwar zu einer Gesetzesänderung in Bezug auf Kur- und Heilwälder in Bayern. Diese Wälder gibt es in zertifizierter Form schon seit August 2022. Jedoch ist bislang offenbar …
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SAVE THE DATE - am 13. Januar ist wieder Wuids Bayern Festival!
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Das Wuids Bayern-Festival geht in die nächste Runde! Wir freuen uns riesig, dass "machastattredn" wieder aktiv sind und uns einen tollen Partyabend zugunsten der heimischen Wildtiere gestalten - vielen, vielen Dank! Also: Save the Date - 13. Januar ab 19 Uhr Wuids Bayern Festival in der Weyhalla Line Up: - Crust 'n' Drillaz (Nu-Metal) - Les Beignets (Funk n Soul) …
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