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Liebe/r Leser/in,

der erste Wintereinbruch geht gerade über uns nieder. Draußen fallen dicke Flocken, dann kommt wieder Regen, und in den nächsten Nächten sollen die Temperaturen in den zweistelligen Minusbereich fallen. Schlimmstenfalls verschwindet unsere Natur unter einem Eispanzer - für wie lange, ist unklar. Klar ist aber auf jeden Fall: Jetzt brauchen unsere Wildtiere möglichst viel Ruhe, um sich zurückziehen zu können, ihren Stoffwechsel herunterzufahren und auszuharren, bis die Witterung wieder mehr Leben erlaubt.

Wer bei so einem Wetter Jagden veranstaltet und Hunde und Menschen in die Wälder schickt, handelt wider die Natur. Er jagt die Ruhenden in den Hochleistungsmodus und sorgt so für Waldschäden, denn ein Tier, das im nassen Schnee um sein Leben rennt und es schafft, hat hinterher mächtig Kohldampf. Von den Kollateralschäden an Raufußhühnern und anderen Arten, deren Wintermodus ebenfalls gestört wird, ganz zu schweigen.

Auch wenn eine Drückjagd lange Vorplanung erfordert, sollte sie bei diesen Bedingungen abgesagt und verschoben werden - wie es zum Beispiel wohl, Stand heute, in der Kürnach auch schon geschehen ist. Wir sind froh, dass der Betrieb Sonthofen des Unternehmens Bayerische Staatsforsten diese Umsicht zeigt, und dass er hier vorbildlich vorgeht. Ruhe und eine unterstützende Fütterung, wo die Äsung nicht reicht, ist das, was unsere Wildtiere jetzt brauchen!

Die Signale, die wir aus den Wäldern hören, waren bisher leider andere. Von Drückjagden der letzten Zeit hatten wir Berichte erhalten, in denen es um viele hochläufige Hunde, nicht eingehaltenen Muttertierschutz und anderes ging. In den vergangenen Wochen haben wir Anfragen gestellt und auch eine Anzeige erstattet, damit die Gerichte überprüfen, was wirklich geschah. Zu unserer großen Erleichterung hören wir jetzt, dass die Jagden in den betreffenden Regionen nach den Vorschriften ablaufen. Wir danken den Verantwortlichen - für uns ist es aber auch ein Zeichen, dass sich unser Einschreiten lohnt.

Der Natur zu Hilfe eilen derzeit auch Mitarbeiter des Nürnberger Tiergartens. Gemeinsam mit anderen Organisationen versuchen sie, Flussdelfine im Amazonas-Gebiet vor den Folgen des Klimawandels zu retten. Dort erwärmt sich das Wasser dermaßen, und es herrscht stellenweise eine solche Trockenheit, dass die Schwimmer an ihre Grenzen kommen. Weit über 100 sind bereits tot geborgen worden - doch aus den verschiedensten Ländern kommen Experten zusammen, um ihnen zu helfen. Danke an diese Menschen für ihren Einsatz!

Auch in unseren Breiten macht der Klimawandel sich an Gewässern bemerkbar. Da geht es um Wassermenge und vor allem -qualität. Einer, der als Pionier neue, saubere Gewässer besiedelt, ist der Zwergtaucher, ein äußerst hübscher kleiner Vogel, aber doch auch unscheinbar. Birdlife Schweiz hat ihn zum Vogel des Jahres 2024 gekürt und ihn damit gebührend ins Rampenlicht unserer Aufmerksamkeit gerückt. Wir stellen ihn hier gerne vor.

Auch zum Thema extensive Beweidung haben wir einen Beitrag von Jan Haft, der uns auf gewohnt faszinierende Weise mitnimmt in die Welt der kleinen Wesen am Wiesengrund.

Jetzt entlassen wir Sie für zwei Wochen in einen ruhigen Advent. Nächste Woche entfällt unser Newsletter wegen angeblicher Reisen (wenn Sie wissen wollen, was unsere Geschäftsstelle WIRKLICH tut, schauen Sie mal hier rein).
Zuvor aber geben wir Ihnen noch unser brandneues, schönes Spendenvideo mit auf den Weg. Bitte verteilen Sie es großzügig in Ihrem Bekanntenkreis, und wenn Sie können und wollen, bitte überweisen Sie uns selbst eine kleine Gabe für unsere Arbeit für den Wildtierschutz.

Mit herzlichem Dank im Voraus und den wärmsten Wünschen für zwei kuschlige Adventswochen,

Ihr Team vom Wilden Bayern

P.S.: Und falls Sie auf Geschenke-Suche sind, schauen Sie doch unbedingt auch in unseren Wildes Bayern Shop! Hier gibt es nicht nur viele bunte, sondern auch sehr sinnhafte Geschenke für alle Altersstufen.

Ansicht der Produktdarstellung im Wildes Bayern Shop

Ihre Weihnachtsspende für Bayerns Wildtierwelt!

Pünktlich zum 1. Dezember oder zum 1. Advent ist unser neues Spendenvideo online. Einen riesengroßen Dank an Dr. Gerdt Rohrbach, der uns die herzerwärmende Szene mit den beiden Eisvögeln zur Verfügung gestellt und das nette Video daraus gezaubert hat. Wir bitten alle unsere Leser, Mitglieder und Freunde, das Video gerne herunterzuladen und in ihrem Bekanntenkreis möglichst breit zu streuen. Jede …

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Ein Reh steht bis zum Bauch im Schnee

UPDATE Horrormeldungen von Drückjagden

Szene nach einer Drückjagd: Ein Mann in orangefarbener Jacke mit dem Logo des Ökologischen Jagdvereins entfernt sich nach rechts. Links im Hintergrund zerwirken weitere Personen Wildkörper; ein Rehkörper ist an der Seite aufgerissen, Innereien quellen heraus
Das Foto oben ist ein Symbolbild und gehört nicht zur folgenden Meldung. UPDATE 30.11.2023:  Verbotene Hetzjagden im Staatsforstbetrieb Rothenbuch? Wildes Bayern erstattet Anzeige Wie wir in den vergangenen Tagen schon angedeutet haben, melden sich Menschen bei uns, wenn sie von möglichen Verstößen bei Drückjagden erfahren. Bei einer Drückjagd im Forstbetrieb Rothenbuch des Unternehmens Bayerische Staatsforsten soll es zum Einsatz von …

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Vogel des Jahres 2024 in der Schweiz: Der Zwergtaucher

In Deutschland ist es der Kiebitz (NABU), in der Schweiz ist es der Zwergtaucher (Birdlife Schweiz): Hier stellen wir den Schweizer Vogel des Jahres 2024 überaus gerne vor, denn er ist wirklich ein schöner Vogel, der meisten übersehen oder für eine junge Ente gehalten wird - er ist eben wirklich recht klein und mit seinem dunklen Gefieder auch eher unauffällig. …

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Ein Zwergtaucher mit Jungen auf dem Rücken schwimmt in einem grünen Gewässer.

Beweidung für die Artenvielfalt - Beitrag von Jan Haft

Ein Galloway-Rind mit langen Hörnern und zotteligem Fell steht auf einer Weide
Schützen wir eigentlich richtig, wenn wir Naturschutz betreiben? Oder machen wir halt nur, was gerade in unseren Möglichkeiten steht, es ginge aber noch viel besser? Fragt man den Naturfilmer Jan Haft, käme er wahrscheinlich nicht umhin, das zweite zu bejahen. Und zwar da, wo wir Offenlandlebensräume mähen, um sie vor Verbuschung und Bewaldung zu schützen. Das ist eine klasse Sache, …

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Schnee und Eis sind kein Drückjagdwetter

Die Drückjagdsaison ist in vollem Gange - aber Ende November hat auch der Winter bei uns Einzug gehalten. Was bedeutet das fürs Wild? Kann einfach weiter gejagt werden, oder muss jetzt schon von gewissen Notsituationen des Wildes ausgegangen werden? Wir beurteilen das Ganze aus wildbiologischer Sicht. Prinzipiell haben die hochläufigen Schalenwildarten kein Problem mit 10, 20 oder auch 30 Zentimeter …

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Ein Reh im Wald bei hohem Schnee

Keine Pflicht zur Verkehrssicherung im Wald

Forststraße durch einen lichten Bergmischwald im Frühherbst, am Horizont etwas Nebel
Im Harz wurde ein Wanderer von einem umstürzenden Baum verletzt und verklagte den Eigentümer, die Stadt Thale, auf Schmerzensgeld, weil sie ihrer Sicherungspflicht nicht nachgekommen sei. Das Landesgericht Magdeburg lehnte die Klage ab, und der daraufhin angerufene Bundesgerichtshof hat dieses Urteil bestätigt. Das berichtet "forstpraxis.de". Damit ist klargestellt: Wer sich in der freien Natur bewegt, tut das auf eigene Verantwortung. …

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Massensterben bei Amazonas-Flussdelfinen

Der Nürnberger Tiergarten ist über Artenschutzprojekte weltweit vernetzt. Eine traurige Nachricht kommt jetzt aus dem brasilianischen Amazonasgebiet. Dort wurden binnen kurzer Zeit allein am Tefé-See 159 tote Flussdelfine der Arten Amazonas-Flussdelfine (Inia geoffrensis) und Sotalia-Flussdelfine (Sotalia fluviatilis) gefunden. Gemeinsam mit anderen Schutzorganisationen und Wissenschaftlern werden die Tiere von Mitarbeitern des Nürnberger Tiergartens geborgen und untersucht. Erste Ergebnisse deuten auf Folgen …

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Zwei Flussdelfine springen an der Oberfläche eines Flusses
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