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Lieber Leser, liebe Leserin,

der gestrige 2. Februar war nicht nur Mariä Lichtmess und damit das Ende der Weihnachtszeit, sondern auch der Welttag der Feuchtgebiete. Für uns ist das in diesem Jahr ein Anlass zur Freude, denn bei allen Problemen, die Schnee, Regen und Hochwässer in den vergangenen Monaten gebracht haben, ist es doch auch erleichternd, zu sehen: Da draußen ist wieder Wasser, da ist wieder Nässe! Es besteht Hoffnung, dass sich die Grundwasserspeicher erholen und die Wurzeln der Bäume im Erdreich wieder Nass erreichen, auch wenn uns der nächste Sommer erneut mit Hitze geißelt. Und vor allem: Es gibt wieder Lebensräume für Frösche, Lurche und Co.! Unsere Amphibien haben einen Aufschwung mehr als dringend nötig.

Hinter uns liegt eine Woche mit einigen Extremen. Am vergangenen Wochenende wurde bekannt, dass in Bad Reichenhall ein Jäger beim Gamsjagern tödlich abgestürzt sei. Wir fühlen mit seinen Angehörigen. Wie kann so etwas passieren? Gamsjagd an einem regennassen, möglicherweise stellenweise vereisten Voralpenberg mitten im Januar? Die reguläre Jagdzeit der Gams endet im Dezember... und schon sind wir mitten drin in der Frage, warum ein weder aus dem Kreis Berchtesgaden noch überhaupt aus Bayern stammender Schütze Ende Januar in einer staatlichen Schonzeitaufhebungsfläche dem Wild nachsteigen gelassen wurde.

Und dann der Entscheid von Mehring: Die Bürger dieser Gemeinde im Landkreis Altötting haben sich in einem Bürgerentscheid klar gegen den Bau von zehn Windrädern auf ihrem Gebiet ausgesprochen. Für die Staatsregierung ist das ein herber Rückschlag, denn was wird jetzt aus dem angekündigten größten Wald-Windpark-Projekt Süddeutschlands im Öttinger Forst? Wir vom Wilden Bayern freuen uns erstmal aus tiefstem Herzen für die Schnepfen, Mausohren, Dachse, Spechte und anderen Arten, deren Lebensraum jetzt vielleicht doch erhalten bleibt.

Das dritte Extrem betrifft uns ganz persönlich und ist ein Extrem der Freude: Vor einigen Tagen haben uns die wunderbaren Macher des Wilden Bayern-Festivals fast 2000 Euro an Spenden übergeben. Danke an alle, die das Festival besucht und uns damit bedacht haben, und danke vor allem den Organisatoren, Helfern und den Bands! Das Geld fließt bei uns in Projekte für die Gams, für die Schleiereule und für den Alpensalamander. Wir freuen uns, für diese Arten (teils erneut) aktiv werden zu können.

Wir haben noch ein paar weitere Themen für Sie, die Sie unten in unseren Blogs finden. Zwei Highlights daraus sind sicherlich die Reportage über die Rebhuhn-Retter aus Norddeutschland und die Infos zum Goldfisch (ja, Sie haben richtig gelesen!) der Fachstelle Fischwissen in der Schweiz...

Wir wünschen größtmögliches Lesevergnügen und ein gutes, von reichlich bemessenem Licht gesegnetes Wochenende!

Ihr Team vom Wilden Bayern

Deutsche Wildtier Stiftung: Zum Tag der Feuchtgebiete

Zum heutigen Tag der Feuchtgebiete hat die Deutsche Wildtier Stiftung die folgende Pressemitteilung veröffentlicht: Hochwasser und Dauerregen haben vielen Menschen in den letzten Monaten schwer zu schaffen gemacht. Viele kämpfen noch immer mit den Folgen. Zahlreiche Wildtiere starben. Dennoch gibt es Gewinner in der Natur – die tierischen Bewohner von Feuchtgebieten. Sie stehen am 2. Februar im Fokus: am Tag …

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Ein Laubfrosch schaut aus dem Gras

UPDATE Spendenübergabe vom Wuids Bayern Festival

Musiker in bunten Strumpfhosen auf einer beleuchteten Bühne, im Vordergrund die Hinterköpfe einiger Zuschauer
UPDATE 2.2.2024: Am 25. Januar haben die Macher des "Wuids Bayern Festival" die Spendeneinnahmen aus der Veranstaltung an Vereinsvorsitzende Dr. Christine Miller übergeben. Wir freuen uns über 1940 Euro und danken den wahnsinnig engagierten Unterstützern aufs Allerherzlichste! Ursprüngliche Meldung vom 17. Januar 2024: 150 Gäste und ein Spendendurchschnitt von 12 Euro pro Person für´s Wilde Bayern und seine Arbeit …

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Gelungene Reportage über Rebhuhn-Retter

Rebhühner sind aus unserer Landschaft so gut wie verschwunden, und leider fällt das kaum jemandem auf außer vermutlich den Vogelschützern und den Jägern. Denn die grauen Hühnervögel mit dem braunen Schild sind extrem gut angepasst und geben auch keine besonders auffallenden Laute von sich. Doch ihr Vorhandensein war ein Zeichen einer abwechslungsreichen, lebendigen Feldkultur. Im norddeutschen Landkreis Osnabrück (wie übrigens …

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Einige Rebhühner drücken sich ins blühende Gras

Goldfische - eine total verkannte Zier

Zwei orange-silbern gefleckte Schleierschwanz-Fische schwimmen vor grünem Hintergrund
Wie bitte, der Goldfisch ist ein "Fisch des Jahres" 2024? Die Pressemeldung der "Fachstelle Fischwissen" in der Schweiz sorgte zwar bei uns erstmal für ungläubiges Kopfschütteln, aber beim Lesen wurden wir dann doch erst neugierig, dann betroffen. Diese Fischarten sind vollkommen unterschätzt, werden wahrscheinlich massiv falsch gehalten und brauchen ganz sicher unsere Aufmerksamkeit. Goldfische sind, wie verschiedenen Studien gezeigt haben, …

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Schonzeitaufhebung: Jagdgast stürzt im Forstbetrieb Berchtesgaden zu Tode

Am Fuderheuberg im Berchtesgadener Land ist am 26. Januar ein Jagdgast aus Hessen bei der Gamsjagd in einer Schonzeitaufhebungsfläche abgestürzt und ums Leben gekommen. Darüber berichten Polizei, Medien und Bergretter. Der 49-Jährige war in dem steilen, wegen Regens sehr rutschigen Bereich auf der Jagd nach Gams, ein weiterer Jagdgast des Forstbetriebs, ein 30-jähriger Niedersachse, war in einem anderen Bereich am …

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Ein Hubschrauber der bayerischen Polizei fliegt mit offener Tür bei nebligem Wetter über einem Bergwald

Windkraftpläne Öttinger Forst - Mehring macht nicht mit!

(c)Bushcraft und Abenteuer / Outdoor Chiemgau - Windkraft statt Wald?
UPDATE 30.1.2024 - Welchen Wert haben Bürgerwille und Naturschutz? Die Politik will offenbar trotz des Mehringer Bürgerentscheids am Windparkprojekt festhalten... Den vollständigen Beitrag auf BR24 findet Ihr hier Und hier noch ein wichtiger Kommentar unseres Partnervereins VLAB, der ganz unmittelbar Erfahrung damit macht, wie die Bundesregierung bei der Windkraft das Thema Artenschutz aus dem Weg bewegt UPDATE 29.1.2024 - Die …

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Online-Tagung zum Feuersalamander in Hessen

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie und seine Naturschutzakademie veranstalten am 3. Februar online einen "Artenschutzdialog Feuersalamander". Bereits seit 2018 läuft das Artenschutzprojekt Feuersalamander der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) zur Prävention der hessischen Bestände des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) vor einer Infektion mit dem Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) und zur Erhebung grundlegender Daten zum Vorkommen der Art in Hessen. Zum …

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Nahaufnahme eines Feuersalamanders
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