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Lieber Leser, liebe Leserin,

ein Rotwildring in Hessen hat auf eigene Faust getan, was eigentlich überall Pflicht sein sollte, wo gejagt wird: Er hat sein Wild gezählt. Und zwar mit einer Drohne und Wärmebildkamera aus der Luft. Ergebnis: Viel weniger Wild als gedacht. Resümee der Jagdbehörde, die ihre Abschusspläne bisher auf völlig falscher Datenlage aufgebaut hatte: Na gut, dann gehen wir mit den Abschussplänen eben mal nicht rauf. Das Beispiel veranschaulicht für uns, wie man die komplexen Zusammenhänge in der Natur auf einfachste Weise missachten kann.

Dass sie viel komplexer sind als gedacht, zeigt wiederum eine Studie des Wiener Prof. Dr. Fritz Reimoser. Er hat Daten aus Wäldern verglichen, in denen über Jahrzehnte Jungwuchs in Vergleichsflächen gezäunt oder ungezäunt aufwuchs. Sein Resümee liefert ein fatales Zeugnis für Methoden wie das bayerische "Verbissgutachten", das heute die Abschussquoten von Wildtierpopulationen vielerorts nach oben treibt, obwohl es realistisch keine Aussage darüber treffen kann, was in 60 Jahren auf dieser Fläche wachsen wird.

Wenn Sie der Natur anders begegnen möchten, dann kriegen Sie heute bei uns die Chance auf jede Menge gutes Karma - und zwar fast geschenkt! Die Natur hat dieser Tage jede Menge im Angebot, was wir Gutes tun können, und vieles ist ganz einfach. Neben einer Tätigkeit beim Wilden Bayern ;-) können Sie sich zum Beispiel jetzt im Frühjahr für Amphibien, Wiesenbrüter oder später für Rehkitze einsetzen. Vielleicht sogar direkt vor Ihrer eigenen Haustüre!

Wenn Sie nämlich in der Nähe eines Gewässers wohnen, dann lohnt es sich auf jeden Fall, abends in den ersten Stunden nach Einbruch der Dunkelheit hin und wieder mal kurz ihre Straße auf- und abzulaufen (bitte in Warnweste und mit guter Lampe!). Sitzen da vielleicht irgendwo Frösche oder Kröten? Die sind auf der Fahrbahn ziemlich sicher dem Tode geweiht! Bitte helfen Sie Ihnen beim Queren! Wir hängen hier nochmal einen Blog der Deutschen Wildtier Stiftung an, der einige Tipps und Hintergründe parat hat.

Anderes Beispiel: Die Wiesenbrütersaison beginnt, und man macht sich keine Vorstellung davon, welche Mühen Vogelschützer auf sich nehmen, um selbst einzelne Brutpaare des Kiebitzes oder Brachvogels vor dem Tod durch Ackerbewirtschaftung zu bewahren. Aber es handelt sich vielerorts wortwörtlich um die letzten Brutpaare ihrer Art!

Der Einsatz von tierliebenden Menschen kann darüber entscheiden, ob sie verschwinden, oder ob es ihnen vielleicht gelingt, an dieser Stelle eine Handvoll Jungvögel flügge zu kriegen und den Bestand zu retten. Wenn Sie ein bisschen Zeit übrig haben, hier wird sie gebraucht! Kontaktieren Sie Ihre lokalen Naturschutz- oder Kreisgruppen!

Wir vom Wilden Bayern sind natürlich ebenfalls dankbar für jede helfende Hand. Bei uns geht es zum Beispiel darum, gute Wildtier-Auffangstationen ausfindig zu machen und ggf. als Anlaufstellen auf unserer Internetseite vorzustellen. Auch unsere Kampagne "Todesfalle Zaun" kann weitere personelle Unterstützung gut gebrauchen.
Und immer wieder bauen wir unsere Dossiers unter der Rubrik "Themen" aus - schauen Sie doch da mal rein! In der letzten Woche gab es traurigen Anlass, unter anderem das Thema "Vogelschlag an Glasscheiben" weiter mit sinnvollen Broschüren zu bestücken.

Aktuell freuen wir uns besonders auf die Veranstaltung am kommenden Montag Abend in Miesbach, wo es um die Frage geht, ob Viehhaltung sowie der Genuss von Fleisch oder Milch per se klimafeindlich sind - oder ob es sie umgekehrt genau braucht, um Artenvielfalt und auch dem Klima zu nutzen.
Und als letzten, wunderbaren Tipp fürs Wochenende geben wir Ihnen noch Hugo, den Mistkäfer mit auf den Weg. Ein Kinderbuch, das unsere Herzen im Sturm erobert hat. Schauen Sie mal unten im Blog!

Wir wünschen ein Ihnen allen ein schönes Wochenende mit Sonne im Garten wie in Ihren Herzen,

Ihr Team vom Wilden Bayern

Hugo, der Held der Wildtiere

Ich liebe Hugo! Obwohl schon dem Alter der Kinderbücher mehrere Jahrzehnte entwachsen, habe ich den kleinen Mistkäfer in dem Kinderbuch von Simona Smatana sofort ins Herz geschlossen. Denn wie kann man Kindern das Interesse an unscheinbaren Insekten beibringen und ihnen gleichzeitig spielerisch erklären, wie wichtig große und kleine Tiere für das Ökosystem sind. Ohne viel Belehrung, Zeigefinger, Zahlen und Aufwand, …

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gemaltes Bild einer braunen Kugel mit einer kleinen runden Gestalt rechts daneben und Pflanzenteilen

Wildtiere zählen statt blindlings schätzen!

Wildtiere zählen statt blindlings schätzen!
Dass man in einen Wildbestand nur eingreifen sollte, wenn man genau weiß, wie groß er ist, und wie er sich zusammensetzt, ist zumindest unter Wildbiologen eine Binsenweisheit. Gerade aus Forstkreisen kommt dagegen oft reflexartig die Aussage, man könne Wildbestände nicht zählen. Hier kommt ein schönes Beispiel dafür, welchen Unterschied es macht, ob man zählt oder nicht. Der Rotwildring Meißner-Kaufunger Wald …

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Richtigstellung zu "Bestandsdrohnen" für die Kitzrettung

Berichte in verschiedenen Jagd- und Agrarmedien haben Kitzretter und Drohnennutzer in ganz Deutschland aufgeschreckt. Nachdem zum 1. Januar eine neue EU-Verordnung für den Betrieb von Drohnen in Kraft getreten ist, herrschte zu verschiedenen Punkten massive Verunsicherung. Insbesondere betreffen diese das Thema "Bestandsdrohnen", und zwar den Punkt, wieviel Abstand zu Personen gehalten werden muss, sowie die Frage, ob Naturschutzgebiete als Erholungsgebiete …

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Eine mit Kamera ausgestattete Drohne schwebt über einer Landschaft

Methoden-Check Verbiss-Gutachten

Kleiner umzäunter Bereich in einem Wald
Wer seine forstlichen und waldbaulichen Ziele im Lebensraum unserer Schalenwildarten erreichen will, sollte eine Ahnung haben, wie Reh, Hirsch oder Gams die Waldentwicklung beeinflussen. Doch über die Frage der passenden Methode und die Interpretation der verschiedenen Ergebnisse werden viele Kämpfe ausgetragen - gerade jetzt, wo eine neue Runde zur Erhebung des sogenannten "Forstlichen Gutachtens" in Bayern eingeläutet wird. Was ist …

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UPDATE Vogelschlag vermeiden - neue Infos auf der Wildes Bayern-Themenseite

UPDATE 6. März 2024 - Aus aktuellem Anlass: Themenseite Vogelschlag ergänzt Das Wochenende hatte einen Schock für Vogelschützer und -liebhaber parat: In Leipzig flogen an einem einzigen Tag 38 Meisen gegen eine gläserne Verbindungsbrücke des neuen Rathauses und starben. Die Berichterstattung findet Ihr hier und weitere Infos der Wildvogelhilfe Leipzig rund um das Thema Kollision mit Glas findet Ihr hier …

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UPDATE Vogelschlag vermeiden - neue Infos auf der Wildes Bayern-Themenseite

11. März Miesbach: Vortrag über nachhaltiges Essen fürs Klima

Zwei Kühe grasen auf einer grünen Alm vor Bergkulisse
Die Bestrebungen in unserer Gesellschaft, immer weniger Fleisch und Milch zu konsumieren, ziehen Veränderungen in der Landwirtschaft und in der Landschaft nach sich. Zum Teil ist das gewollt: Massentierhaltung ist unerwünscht, Kühe gelten als Klimakiller. Was aber nicht gesehen wird: Die negativen Aspekte sind zumeist Folgen der Intensivierung einer Landnutzungsform, die einst ökologisch sinnvoll und sinnrichtig war und das auch …

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