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Lieber Leser, liebe Leserin,

wir sind froh, Ihnen diese Woche wieder etwas leichtere Themen anbieten zu können als in den vergangenen. Grund ist leider nicht, dass die Tierschutzvergehen gegen Kitze und Niederwild ein Ende nähmen - erst vor zwei Tagen haben wir wieder einen Anruf erhalten, bei dem wir gebeten wurden, ein Auge darauf zu werfen, wie auf großen Schlägen beim Mähen vorgegangen wird – Wildtier schonend oder eben nicht. Wir werden auf jeden Fall an dem Thema noch lange dran bleiben müssen. Die bisher gestellten Anzeigen laufen jetzt erstmal, und wir berichten, sobald es etwas Neues gibt. Immerhin sind schon einige Journalisten auf das Thema aufmerksam geworden und berichten recht ausführlich. Ein "Neben-Effekt": Die Drohnenpiloten aus den betroffenen Regionen erhalten nun doppelt so viele Anrufe wie zuvor!

Für uns vom Wilden Bayern hat die intensive Beschäftigung mit der Rettung des Niederwilds viele Fragen aufgeworfen. Man könnte sie stark vereinfacht unter dem Satz zusammenfassen: Welche Maßnahmen wirken eigentlich wirklich, und ist das regional und zeitlich unterschiedlich? Dieser Frage wollen wir auf den Grund gehen und suchen für ein entsprechendes Projekt jetzt einen Sponsor.

Aber nutzen wir erstmal die kurze Lücke in den großen, ernsten Themen und wenden wir uns mal wieder unseren Gärten zu! Im Verlag Frederking & Thaler ist ein wunderschönes Buch erschienen, "Ein Garten voller Tiere", das wir als Geschenk an jeden Gartenbesitzer empfehlen können, der vielleicht noch nicht so auf der Naturschiene fährt.

Zählen vielleicht auch Hermelin oder Mauswiesel zu Ihrer Artenausstattung in Garten oder Umfeld? Es gibt eine Schweizer Stiftung, die diese so genannten "Wieseln" in den Mittelpunkt ihrer Arbeit rückt. Bei uns in Bayern finden sie dagegen kaum Erwähnung. Die kreativen Köpfe aus der Schweiz haben jetzt eine "Toolbox" mit diversen tollen Handreichungen für eine gelungene Wiesel-Öffentlichkeitsarbeit entwickelt. Wir empfehlen wärmstens einen Blick hinein - und falls Sie gerade nicht Öffentlichkeitsarbeit machen wollen, dann freuen Sie sich einfach an den witzigen Videos oder setzen sie ein paar wieselfreundliche Maßnahmen in ihrem Garten um.

Aus der Wissenschaft gibt es neue Infos zu Braunkehlchen und Baumschläfern. Letztere scheinen aus unserer Natur völlig verschwunden zu sein - oder hat nur allzu lange niemand mehr hingeschaut? Versuche des Landesamts für Umwelt, die seltenen Tiere mit speziellen Schlafkästen vor die Wildkameras zu locken, sind leider ohne Erfolg geblieben.

Und auch dem Braunkehlchen geht es nicht gut - unter anderem fehlen ihm ausgerechnet in den Gebieten, wo es noch am üppigsten vorkommt, die nötigen Insekten. Es sind übrigens Gebiete, in denen sich Wildes Bayern für den Erhalt der Schonzeiten im Frühjahr einsetzt - eine Maßnahme, die sicher auch der bedrohten Vogelart zugute kommt.

Spannend waren diese Woche zwei Urteilssprüche. Einer kam aus München und stoppte den Bau von Windrädern in einem Wasserschutzgebiet nahe der Landeshauptstatt - Glückwunsch! Ein noch deutlich weitreichender hat uns gestern erreicht, wir müssen ihn noch genauer durchleuchten, aber: der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat sich zum Abschuss von Wölfen geäußert und dabei ganz am Rande festgehalten, dass alle Staaten der EU an die Berner Konvention gebunden sind. Das hätte – für viele überraschend – entscheidende Auswirkungen auf die Rechtmäßigkeit der bayerischen Rotwildgebiete, gegen die wir uns seit Jahren einsetzen. Weitere Infos hierzu folgen.

Für Wildes Bayern-Vorsitzende Dr. Christl Miller begann die Woche schon am vergangenen Wochenende mit einem Vortrag und einem Stand bei der gut besuchten und toll organisierten Hege- und Naturschau der Jagdkreisgruppe in Ansbach. Ihre Rede "Aufstehen" ist ein Appell an alle Jäger für mehr Mut und ein Eintreten für die Belange der Wildtiere - Sie finden sie hier im Blog zum Download, nachdem uns schon mehrere Anfragen danach erreicht haben.

Und hier noch was zum Mitmachen und Gewinnen: Zu einem guten Umgang mit Wildtieren bei der Jagd gehört es, sauber "anzusprechen", also jagdbare Tiere korrekt nach ihrem Alter, Geschlecht und biologischen Status (Muttertier?) einzuordnen. Dazu hat der österreichische Berufsjäger und Ausbilder Christoph Burgstaller ein hervorragendes, rucksacktaugliches Büchlein verfasst. Weil uns das Thema ein besonderes Anliegen ist, verlosen wir zwei Exemplare - Sie müssen in unserem Quiz unten bloß die drei abgebildeten Rehe richtig einschätzen.

Und wer am Samstag noch nichts vorhat: Treffen Sie uns ab 12.00 Uhr zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung in Großhartpenning beim Neuwirt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Wir wünschen viel Vergnügen!
Ihr Team vom Wilden Bayern

P.S. Und wenn Sie es in den Regenpausen schaffen, etwas an Ihrem Garten zu machen, dann denken Sie bitte weiterhin an die Igel, die eventuell unter Büschen und Hecken schlafen. Bitte mähen Sie vorsichtig und nirgends, wo Sie nicht hinblicken können!

JETZT GEWINNEN: Kleines Quiz zu "Sauber Ansprechen"

Jäger sollten schon in ihrer Ausbildung lernen, Wild richtig "anzusprechen", also zu identifizieren. Dazu zählt: Welche Tierart habe ich vor mir? Welches Geschlecht? Welches (ungefähre) Alter? Und, falls es ein weibliches Tier ist: Hat es womöglich ein Jungtier, das ich hier bloß gerade nicht sehe? Aber natürlich kann man sich bei diesem Ansprechen auch mal täuschen. Selbst erfahrene Jäger lassen …

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JETZT GEWINNEN: Kleines Quiz zu "Sauber Ansprechen"

Ungeplantes Stelldichein im Wald

Hoppla, da hat wohl jemand nicht aufgepasst! Die Gams hat vermutlich gerade friedlich unten am Salzstock geleckt - so, wie es gedacht ist. Der extraschlaue Fuchs dagegen wollte direkt an die Quelle und ist von oben an den Salzstein herangeklettert. Nicht ahnend, dass unten drunter verborgen die Gams stand! Beide schauen ein bisschen konsterniert und genervt. denn wer will seine …

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Auf einer Waldlichtung steht ein Fuchs auf einem Baumstumpf, eine Gams ein Stück darunter

Die Wiesel-Toolbox - gute Tipps, witzige Videos

Die Schweiz hat in Form der WIN-Stiftung ein sehr aktives Netzwerk zum Wieselschutz, wir sind es also gewohnt, von dort überraschend gute und ausführliche Infos zu den kleinen Raubtieren zu bekommen, um die sich bei uns kaum jemand kümmert. Der neueste Einfall des WIN-Teams ist allerdings wirklich besonders gelungen: Mit einer "Wiesel-Toolbox" geben sie Mittel an die Hand, gute Öffentlichkeitsarbeit …

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Ein Hermelin streckt sich über eine Nische zwischen zwei Felsen

Der seltene Baumschläfer - jetzt ganz verschwunden? UPDATE Broschüre

UPDATE In der Schweiz ist anlässlich eines Citizen-Science-Projekts eine wunderbare Broschüre zu den Bilchen oder Schlafmäusen erschienen. Zum Download im Internet kommt Ihr hier Ursprüngliche Meldung vom 19. Juni 2024 Der Baumschläfer ist die seltenste Bilchart Mitteleuropas. Er ist so rar, dass man sich leider ernsthaft fragen muss, ob es ihn überhaupt noch gibt! Darauf macht das Landesamt für …

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Ein graubrauner Bilch mit dunkler Maske sitzt im Herbstlaub

Schönes Geschenk: "Ein Garten voller Tiere"

Dieses Buch ist so schön, das man es eigentlich sofort haben will. Das liegt natürlich zuvorderst an dem wertigen Einband mit erhabener Schrift in glänzendem Kupferton, aber wer die ersten Seiten aufschlägt, stellt fest, dass sich die Schönheit im Inneren fortsetzt. Absolut einzigartige Aufnahmen von den verschiedensten Lebewesen im Garten zu ganz unterschiedlichen (Jahres-)Zeiten hat Fotograf Heinz Schmidbauer für dieses …

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Vor orangefarbenem Hintergrund der grüne Buchtitel" Ein Garten voller Tiere" mit zwei orangefarbenen Schmetterlingen darauf

"Aufstehen" - Wildes Bayern bei der Hegeschau Ansbach

"Jäger sind die letzten Hüter des Wildes in unserem Land! Die letzten und die einzigen, die nicht nur gesetzlich verpflichtet sind, sondern auch mit Herzblut, Geld und Zeit dafür sorgen, dass vielfältige und gesunde Wildtierpopulationen, nicht nur von jagdbaren Arten in unseren Revieren leben. Die nicht nur auf Wild schauen, sondern sich auch um intakte Lebensräume und Wanderkorridore kümmern." Das …

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Auf einem Platz vor Bäumen ist ein Messestand von Wildes Bayern aufgestellt, eine Frau steht dahinter

Auch andere Arten brauchen die Schonzeit im Frühjahr

Mit ungefähr 150 Brutpaaren befinden sich ein Drittel aller Braunkehlchen Bayerns im Gebiet Murnauer Moos und den Loisach-Kochelseemooren. Das Gebiet hat daher eine enorme Bedeutung zum Erhalt dieser Art in Bayern. Es sind zwei Gebiete, in denen wir vom Wilden Bayern für jagdliche Ruhezeiten im Frühjahr kämpfen. Die Anzahl der Brutpaare und vor allem der Bruterfolg gehen aber trotz intensiver …

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Ein kleiner, braun gemusterter Vogel sitzt in Schilfgras

Gericht stoppt Windräder in Wasserschutzgebiet

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München hat die Genehmigung des Landratsamts München zur Errichtung von Windkraftanlagen im Wasserschutzgebiet des Höhenkirchener Forsts für rechtswidrig erklärt. Geklagt hatte unser Partnerverein VLAB. Er schreibt in seiner Pressemeldung: "Die geplanten Windkraftanlagen sollten in einem Gebiet errichtet werden, das nicht nur als Wasserschutzgebiet, sondern auch als Bannwald und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Diese Region ist besonders empfindlich, …

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Windräder vor grauem Himmel

UPDATE: Biogas-Unternehmer hinterlässt Schlachtfelder

Inzwischen hat auch das Landwirtschaftliche Wochenblatt umfassend berichtet. Weil jedoch die Aussagen des Bauernverbands-Vertreter nicht ganz zutreffend und hilfreich sind, werden wir noch mal versuchen, mit ihm zu sprechen. Hier der Link zum Artikel: https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/ostbayern/mehr-anzeigen-kitztod-mahd-577273 Übrigens gibt es solche Fälle auch in anderen Regionen,  hier in Bad Wurzach in Baden-Württemberg Ursprüngliche Meldung vom 30. Juni 2024 Dieser Fall ist …

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Drei aneinandergefügte Bilder von zerfetzten Rehkörpern im Gras
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