Ab einer Grenze von 7 Prozent geeignetem Lebensraum ziehen Felder im Winter mehr Ackervögel an als andere. Das ist ein Ergebnis des Interreg Projekts “Partridge”, das von 2016 bis 2022 zehn Testflächen in Flandern, den Niederlanden, Deutschland, Schottland und England untersucht hat. Dabei wurden Felder jeweils zum Beispiel mit Blühmischungen oder der Anlage von “Beetlebanks” aufgewertet oder neu als Wildtierlebensräume angelegt. Ziel waren mehr und bessere Brutplätze für den Sommer sowie bessere Deckung und Futter für den Winter. Die deutschen Flächen lagen in Diemarden und Nesselröden bei Göttingen.
In den Wintern zwischen 2019 und 2023 wurden die Flächen sowie jeweils dazugehörige Kontrollflächen (reguläre Ackerflächen) auf ihr Artenspektrum untersucht. Dabei zeigten sich die größten Effekte bei den samenfressenden Vögeln: Sie profitierten am meisten von den Blühflächen. Insgesamt konnten 29 Arten festgestellt werden, darunter 10 körnerfressende und 19 andere Arten der Agrarlandschaft. Die Zahl der Körnerfresser war auf den aufgewerteten Flächen mehr als sechs mal höher als auf den Kontrollflächen. Bei den anderen Vogelarten lag die Steigerung bei plus 30 Prozent auf den aufgewerteten Flächen.
Insgesamt zeigten die Ergebnisse, dass Körnerfresser im Winter von solchen Aufwertungen am meisten profitieren. Die Wissenschaftler konnten sich am Anblick großer Schwärme erfreuen, die sich über die Blühflächen hermachten. Für den Sommer konnte auch eine erhöhte Insektendichte nachgewiesen werden, die eine wichtige Futtergrundlage bei der Aufzucht darstellt.
Die englischsprachige Zusammenfassung auf der Projektseite von Partridge findet Ihr hier