Die Deutsche Wildtier-Stiftung lädt heute von 18 bis 19 Uhr ein zu einem Webinar über den Alpenschneehasen:
„Der Alpenschneehase wurde in Deutschland zum Tier des Jahres 2025 gekürt. Bedingt durch seinen für Menschen schwer zugänglichen Lebensraum und seine heimliche Lebensweise ist nur wenig über Verhalten und Vorkommen des Alpenbewohners bekannt. Gleichzeitig ist es faszinierend, wie gut der Schneehase an das Hochgebirge angepasst ist. Durch seinen Fellwechsel von braun im Sommer zu weiß im Winter ist er perfekt getarnt. Doch was passiert, wenn der Schnee im Winter ausbleibt? Passen sie ihren Fellwechsel an oder verschieben sie ihren Lebensraum in höhere Lagen? Und wie sieht für das Tier des Jahres die Zukunft vor dem Hintergrund des Klimawandels aus?
Prof. Dr. Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, stellt im Wildtier-Webinar das geheime Leben der Schneehasen vor, insbesondere seine Anpassungen an den alpinen Lebensraum. Im Anschluss an den Vortrag können Sie wie immer Fragen stellen.“
Zur Anmeldung zum Webinar gelangt Ihr hier
Und hier findet Ihr einen schönen Hörbeitrag des WDR über den Schneehasen als Wildtier des Jahres 2025 der Deutschen Wildtier Stiftung
Das meldet uns die Deutsche Wildtier Stiftung: „Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist ein faszinierender Gestaltwandler. Jetzt haben ihn die Spenderinnen und Spender der Deutschen Wildtier Stiftung zum Tier des Jahres 2025 gewählt. Drei Tiere aus dem deutschen Alpenraum standen zur Wahl. Am Ende konnte sich der Schneehase klar gegen seine Mitbewerber Alpenmurmeltier und Alpensteinbock durchsetzen.
„Mit der Ernennung des Alpenschneehasen zum Tier des Jahres 2025 möchten wir auf eine faszinierende und extrem seltene Tierart aufmerksam machen und die Grundlage für ihren wirksamen Schutz schaffen“, sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg. Der Alpenschneehase wird auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands als „extrem selten“ geführt. Er lebt in Höhenlagen ab 1.300 Metern und zeigt sich nur sehr selten – egal, zu welcher Jahreszeit. Er ist das Chamäleon unter den Hasen und perfekt an den alpinen Lebensraum angepasst.
Vor dem Winter weicht sein braunes Haarkleid einem weißen Fell. Dieses dient nicht nur der Tarnung, sondern isoliert auch besonders gut, da die weißen Haare luftgefüllt sind. Doch der alpine Spezialist hat es in Deutschland zunehmend schwer. Als eine an die Kälte angepasste Art macht dem Alpenschneehasen vor allem der Klimawandel zu schaffen, der in den Alpen besonders stark zu spüren ist und für steigende Temperaturen sorgt. Niederschläge verändern sich und die Schneefallgrenze verlagert sich nach oben.
Zudem beeinträchtigen menschliche Aktivitäten wie Ski- und Freizeittourismus die Rückzugsorte des Schneehasen. „Schneehasen brauchen beruhigte alpine Bereiche“, sagt Hackländer. „Die Nähe von uns Menschen führt bei den Tieren zu Stress, der wiederum auf Kosten des Immunsystems und der Kondition geht und die Überlebenschancen verringert.“ Wer in den Bergen unterwegs ist, sollte sich unbedingt an das Wegegebot halten und in den Skigebieten die Pisten und Loipen nicht verlassen. Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich dafür ein, nach dem Vorbild mancher europäischer Nachbarländer Wildschongebiete in Deutschland auszuweisen, in denen neben der Jagd auch Tourismus und Wintersport begrenzt werden.
Über die Population des Alpenschneehasen in Deutschland liegen kaum Daten vor. Hier will die Deutsche Wildtier Stiftung ansetzen und 2025 mit der systematischen Erfassung des Alpenbewohners beginnen. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen zu schaffen, um daraus langfristige Schutzmaßnahmen für den Alpenschneehasen und andere Wildtiere in den Alpen zu entwickeln und den Lebensraum der Alpenschneehasen zu bewahren.
Darum bittet die Stiftung um Mithilfe und ruft dazu auf, von Dezember bis Ende Februar 2025 Sichtungen von Alpenschneehasen unter Schneehase@DeutscheWildtierStiftung.de zu melden. Benötigt werden folgende Informationen: Standort in Form von Geodaten, Datum und Uhrzeit, Anzahl der Tiere und nach Möglichkeit ein Fotobeleg. Die Daten werden gesammelt, um daraus Erkenntnisse über die Verbreitung der Schneehasen zu erhalten und Schutzmaßnahmen zu erarbeiten.“
Bildquelle: Imagebroker.com/Stefan Huwiler