Wer das “Bienensterben” mit dem Aufstellen von Honigbienenkästen bekämpft, tut der Artenvielfalt ungefähr soviel Gefallen, als würde er dem Aussterben der Nashörner das Züchten von Milchkühen entgegensetzen. So in etwa bringt es Insektenforscher Thomas Hörren in einem Interview in der Zeitschrift GEO auf den Punkt.
Sein Ansatz: Die Biodiversität braucht definitiv nicht noch mehr Honigbienen – im Gegenteil. Die Honigbiene ist ein Nutztier und steht zu zahlreichen wilden Insektenarten in Konkurrenz. Wie es den wilden Arten geht, wissen wir zum Teil noch gar nicht. Derweil schlabbern wir Menschen aber über den Bienenhonig jene Nahrung weg, die die von uns so vermissten Insektenarten vielleicht dringend gebraucht hätten.
Vieles an unseren aktuellen Bemühungen zur Rettung der Artenvielfalt ist nach Aussage von Hörren Augenwischerei. So können Blühstreifen nicht verhindern, dass Artenschwund oder Umweltprobleme in Naturschutzgebieten Schäden anrichten. Aber er sagt auch: Jeder naturnahe Garten kann ein Trittsteinbiotop sein, und jede Artenrettungsinitiative kann das Bewusstsein für die Natur und den Artenschutz fördern.
Das vollständige Interview findet Ihr unter geo.de…
Bildquelle: (c)Wildes Bayern - Monika Baudrexl