Eine neue Studie der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde zeigt einen erschreckenden Rückgang der Laufkäfer in elf alten Buchenwäldern Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns seit Anfang der 2000er Jahre. Sowohl die Anzahl wie auch die Gesamtbiomasse gingen um über die Hälfte, teils um 65 Prozent zurück. Dass dieser Rückgang sowohl in geschützten wie auch in nicht geschützten Wäldern stattfand, führt die Forscher – zusammen mit weiteren Untersuchungsergebnissen – zu dem Schluss, dass es sich um eine Folge der jüngsten Dürreperioden handeln muss.
Zu den in der neuen Studie untersuchten Flächen zählen einige streng geschützte, naturnahe Buchenwaldstandorte in den Kernzonen des Müritz-Nationalparks und des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin, darunter sogar zwei UNESCO-Welterbe Standorte. Für die Studie wurden Daten von Laufkäfererhebungen aus den Jahren 1999 bis 2001 und 2020 bis 2022 verglichen. Untersucht wurden die Individuenzahl, Gesamtbiomasse, Diversität und Artmerkmale.
Die Ergebnisse zeigen, dass im Vergleichszeitraum sowohl die Anzahl der Laufkäfer als auch ihre Gesamtbiomasse auf allen Flächen zurückgingen. Größere und ungeflügelte Laufkäferarten waren dabei überproportional von Rückgängen betroffen. Die Intensität der Rückgänge variierte teilweise stark zwischen den einzelnen Standorten. Unterschiede ließen sich jedoch nicht durch den Schutzstatus der Waldflächen erklären – streng geschützte Waldflächen waren genauso stark betroffen wie andere. Auffallend war aber: In dichter bewaldeten Gegenden fielen die Rückgänge der Insekten etwas geringer aus.
Die räuberisch lebenden Laufkäfer sind wichtige Bestandteile der Ökosysteme, sowohl im Feld als auch im Wald. Sie gelten eher als Nützlinge und sind selbst Beutetiere für Fledermäuse, Nagetiere, Vögel, Amphibien, Reptilien oder Igel.
Die original Studie in englischer Sprache findet Ihr hier
Bildquelle: Kathy Büscher/Pixabay, Laufkäfer_800