Mitglieder der Jagdverbands-Kreisgruppe Miesbach waren dieser Tage zusammen mit Rottacher Jägern am Wallberg unterwegs, um junge Bäumchen im Staatswald in Absprache mit den BaySF vor Verbiss zu schützen.
Die staatlichen Förster hatten im Frühjahr 2500 Jungtannen in einer Unterstockpflanzung gesetzt – und zwar genau im Sommereinstand des Rotwildes und der Gams, die sich hier vom Frühsommer bis zum Spätherbst bewegen. Dass die Pflanzen bei dieser Gelegenheit wertvolle Raufußhuhn-Lebensräume zerstört und mit ihren Pflanzungen letztlich sogar langfristig entwertet haben, wird keinem Wanderer auffallen. Das Narrativ, dass jeder, der einen Baum am Berg pflanzt, ein verehrungswürdiger Umweltretter ist, ist leider zu tief eingeimpft worden.
Doch ganz ehrlich: Viel leichter als hier geschehen, kann man Verbiss nicht provozieren. Den Jägern der Region ist das voll bewusst, weshalb sie sich mit Schafwolle als Einzelschutzmaßnahme ins steile Gelände bewegt haben, um die Bäumchen zu schützen. Das ist eine für die Natur wirklich lobenswerte Aktion – auch wenn man das dumpfe Gefühl nicht loswird, dass der Forst mal wieder die Jägerschaft am Nasenring durch die Manege führt.
Denn wenn im Forst genug Geld und “manpower” für die Pflanzung vorhanden war, dann hätte man den Schutz zum Nulltarif gleich mit erledigen können. Hat man aber nicht. War man am Ende sogar bewusst darauf bedacht sogenannten “Verbiss” zu provozieren?
Es ist halt schwierig, wenn der Irrsinn so viel politisches Oberwasser hat. Zeit, dass wieder Vernunft in Wald- und Wildmanagement einkehrt. Mit dieser Förstergeneration wird das jedoch – so meine Befürchtung – nicht gehen.
Weitere Infos findet Ihr unter bjv-miesbach.de…
Bildquelle: (c)Dieter Streitmaier
Ja, leider, das befürchte ich auch.