Immer wieder kracht´s im Kobernaußer Wald. Hier fallen unvermindert Schüsse aufs Rotwild, während vor seinen Grenzen die Meinungen über die Behandlung des Wildbestands hart aufeinander prallen. Wildbiologin Dr. Christine Miller vom Verein Wildes Bayern hat in einem Gutachten festgestellt, dass sich die Population auf den über 40.000 Hektar vielleicht noch auf gut zwei Dutzend Stück belaufen dürfte. Minimum für einen langfristigen Erhalt dieser Schlüsselart sollten aber auf dieser Fläche über 820 Stück sein. Gerade im Hinblick auf mögliche Inzucht stehen alle Signale also schon jenseits von „Alarm“. Trotz der skandalösen Situation genehmigt die zuständige Behörde in Braunau nach wie vor Jahr für Jahr Abschüsse von Rotwild, die helfen den Bestand nicht nur zu zerrütten, sondern praktisch aufzulösen.
Der größte Grundbesitzer, der staatliche Forstbetrieb Traun-Innviertel der ÖBNf AG – ein Unternehmen, das die Staatswälder Österreichs verwalten darf, verhindert hingegen seit Jahren eine fachlich profunde und unabhängige Feststellung des Zustands dieser Rotwild Population. Da wird einfach behauptet, dass der Bestand „stabil sei“, weil man nach wie vor gelegentlich Rotwild auf Wildkameras in der Nacht vorbei huschen sieht. Der verantwortliche Leiter des Forstbetriebs, Andreas Gruber, spricht dagegen in einem Medienbeitrag davon, dass die anerkannten Monitoringmethoden, zur Untersuchung von Populationsgröße und Inzuchtgrad, keine für ihn relevanten Daten und Erkenntnisse liefern würde.
Dieser Beitrag des oberösterreichischen Fernsehsenders lt1.at gibt einen guten Überblick über die Situation – mit dem kleinen Manko, dass man unserer Ansicht nach nicht wirklich sagen kann, die Meinungen in „Fachkreisen“ gingen auseinander. Denn ein studierter Forstwirt mit guten Kenntnissen im Immobilienmanagement wie Andreas Gruber gehört aus Sicht von Wildes Bayern einem völlig anderen Fachkreis an als eine Wildbiologin oder andere renommierte Fachwissenschaftler.
Der der Kobernaußer Wald darüber hinaus ein bemerkenswertes FFH-Gebiet darstellt, dass entsprechend behandelt werden müsste, erfährt weder der Zuseher, noch der Kobernaußer Buchenwald.
Zum Originalbeitrag bei lt1.de kommt Ihr über diesen Link…