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Freitag, 12. Januar 2024

12. Januar 2024, 06:57    Webmaster

Katze aus dem Sack: Der Kobernaußer Wald wird Windpark statt Lebensraum


Soll das wirklich die Zukunft unserer Wälder sein? Während die Politik uns was von zu hohem Wildverbiss und Entmischung erzählt und damit die Eliminierung unserer Wildtiere rechtfertigt, werden in den Hinterzimmern wohl schon die Verträge klargemacht: Wald ist offenbar nicht der Plan der Zukunft – sondern riesige Windkraftanlagen. So jetzt zu sehen im Kobernaußer Wald in Oberösterreich. Wildes Bayern hat hier lange und hart für den Erhalt des Rotwildes gekämpft, leider nicht immer unterstützt von allen Akteuren vor Ort. So wurde der Bestand bis unter sein lebensfähiges Minimum heruntergeschossen (siehe Meldung unten). Das Auerwild ist aus der Region so gut wie verschwunden. Der FFH-Schutzstatus … hm, war da was?

Und jetzt? Verkünden die Österreichischen Bundesforste strahlend den Bau eines 250-Gigawattstunden-Windparks – mitten in jenem umkämpften Wald, wo vorher jede vom Hirsch verbissene Knospe eine zu viel war. Jetzt heißt es: Weg mit den Bäumen, die sind doch nicht wichtig!

Kann eine noch so “nachhaltige” Stromerzeugung unsere Natur wirklich ersetzen? Die Frage beantwortet sich wohl von selbst.

Aber lest selbst: Forstzeitung.at

 

Ursprüngliche Meldung vom 22. Mai 2023: Kobernaußer Wald – Rotwild vor der Auslöschung?

Immer wieder kracht´s im Kobernaußer Wald. Hier fallen unvermindert Schüsse aufs Rotwild, während vor seinen Grenzen die Meinungen über die Behandlung des Wildbestands hart aufeinander prallen. Wildbiologin Dr. Christine Miller vom Verein Wildes Bayern hat in einem Gutachten festgestellt, dass sich die Population auf den über 40.000 Hektar vielleicht noch auf gut zwei Dutzend Stück belaufen dürfte. Minimum für einen langfristigen Erhalt dieser Schlüsselart sollten aber auf dieser Fläche über 820 Stück sein. Gerade im Hinblick auf mögliche Inzucht stehen alle Signale also schon jenseits von “Alarm”. Trotz der skandalösen Situation genehmigt die zuständige Behörde in Braunau nach wie vor Jahr für Jahr Abschüsse von Rotwild, die helfen den Bestand nicht nur zu zerrütten, sondern praktisch aufzulösen.

Der größte Grundbesitzer, der staatliche Forstbetrieb Traun-Innviertel der ÖBNf AG – ein Unternehmen, das die Staatswälder Österreichs verwalten darf, verhindert hingegen seit Jahren eine fachlich profunde und unabhängige Feststellung des Zustands dieser Rotwild Population. Da wird einfach behauptet, dass der Bestand “stabil sei”, weil man nach wie vor gelegentlich Rotwild auf Wildkameras in der Nacht vorbei huschen sieht.  Der verantwortliche Leiter des Forstbetriebs, Andreas Gruber, spricht dagegen in einem Medienbeitrag davon, dass die anerkannten Monitoringmethoden, zur Untersuchung von Populationsgröße und Inzuchtgrad, keine für ihn relevanten Daten und Erkenntnisse liefern würde.

Dieser Beitrag des oberösterreichischen Fernsehsenders lt1.at gibt einen guten Überblick über die Situation – mit dem kleinen Manko, dass man unserer Ansicht nach nicht wirklich sagen kann, die Meinungen in “Fachkreisen” gingen auseinander. Denn ein studierter Forstwirt mit guten Kenntnissen im Immobilienmanagement wie Andreas Gruber gehört aus Sicht von Wildes Bayern einem völlig anderen Fachkreis an als eine Wildbiologin oder andere renommierte Fachwissenschaftler.

Der der Kobernaußer Wald darüber hinaus ein bemerkenswertes FFH-Gebiet darstellt, dass entsprechend behandelt werden müsste, erfährt weder der Zuseher, noch der Kobernaußer Buchenwald.

Zum Originalbeitrag bei lt1.de kommt Ihr über diesen Link…

 

Bildquelle: Dieter Streitmaier und Pexels/Pixabay




Ludwig Fegg schrieb:


Von meinem guten Freund Toni Zembsch erhielt ich einen Leserbrief.
Er schrieb dazu:
Servus Ludwig,
der Leserbrief wurde heute, Dienstag, 23.01.2023 im Internet veröffentlich.In den Tageszeitungen in Gerolzhofen und Schweinfurt wird er in den nächsten Tagen erscheinen.
Leider wurde er gekürzt – das wäre noch wichtig gewesen: Während uns Förster der Bayerischen Staatsforsten was von zu hohem Wildverbiss und Entmischung erzählen und damit die Eliminierung der Schalenwildarten z.B. Rot,- Reh,- und Gamswild rechtfertigen wollen, werden Jahr für Jahr die Abschüsse stark erhöht, weil lt. Forst die vielen jungen Bäume verbissen und gefegt werden. Für Förster ist es dann eine große Katastrophe.Ein reiner Widerspruch!

Aber ich freue mich, dass er veröffentlich wurde und wird.

https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/briefe-an-die-redaktion-kaum-zu-glauben-wald-wird-windpark-statt-lebensraum-art-11366878
Herzliche Grüße und Waidmannsheil
Toni
Leserbrief:
Gerolzhofen
Briefe an die Redaktion: Kaum zu glauben – Wald wird Windpark statt Lebensraum
Toni Zembsch 23.01.2024 | aktualisiert: 23.01.2024 09:36 Uhr
Zum Artikel “Kaum passende Flächen” vom 20. Januar erreichte die Redaktion folgende Zuschrift
Aktuell wird der Ausbau von Windkraftanlagen in Bayern unter massiver Beschneidung des Natur- und Artenschutzes stark vorangetrieben. Es ist nicht zu glauben, dass der Wald und die heimischen Wildtiere und alles, was die Natur bietet, geopfert werden soll für Windkrafträder. Ein Vorantreiben der Energiewende darf nicht das Artensterben beschleunigen. Für besonders bedrohte Wildarten bedeuten die Verluste zudem empfindliche Einbußen, die der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung widersprechen.
Wälder und Waldränder sind unverzichtbare Lebensräume für das heimische Wild in unserer ohnehin intensiv genutzten Kulturlandschaft. Sie sind aus Gründen des Arten- und Naturschutzes frei von Windenergieanlagen zu halten. Wildtiere sind Ureinwohner Bayerns! Soll das wirklich die Zukunft unserer Wälder und für unsere Wildtiere sein? Wald ist offenbar nicht der Plan der Zukunft – sondern riesige Windkraftanlagen.
Über die naturschutzschädigenden Probleme wird nichts erwähnt. Schädigung des Bodens, Zerstörung oder Entwertung von Lebensstätten wehrloser Wildtiere, direkte Inkaufnahme des Tötens von Fledermäusen, Greifvögel, wie zum Beispiel Rotmilan, Mäusebussard und andere Vogelarten, nicht auszuschließende negative Veränderung des Wasserhaushaltes im Boden.
Dazu kommt die ergänzende Infrastruktur wie Stromtrassen oder Zufahrtswege, die auch für schwere Fahrzeuge dauerhaft befahrbar sein müssen. Geschlossene Wälder werden dadurch zerstückelt und in ihrer Funktion beeinträchtigt. Tausende von Jungpflanzen werden dabei vernichtet.
Das Forstgesetz besagt: „Wald vor Wild“ inzwischen heisst es „Windrad vor Wald und vor Wild“. Unglaublich, wie Natur zerstört wird!
Toni Zembsch,
97453 Schonungen

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