Während viele Leute dieser Tage „in die Schwammerl gehen“, halte ich mich da mangels Fachkenntnis zurück. Trotzdem muss ich abends nicht ohne Pilzpfanne zu Bett gehen: In meinem Garten, unter den alten Obstbäumen, wächst einer, den selbst ich sicher erkennen kann: Der Schopftintling.
Fast jeder hat ihn schon mal gesehen, aber die wenigsten wissen, wie gut er schmeckt. Deshalb – mal abseits von all unseren Wildtierthemen – hier eine kleine Würdigung des „Spargelpilzes“.
Er ist an seinem weißen, walzenförmigen Hut, der mit seinen abstehenden Schuppen wie ein haariger Schopf wirkt, zu erkennen. Es gibt eine geringe Verwechslungsgefahr mit anderen Tintlingen, die aber eine deutlich andere Hutoberfläche und kein rein weißes Hutfleisch haben. Andere, seltenere Doppelgänger wachsen auf Mist oder Dung, oder riechen nach Maggi.
Der Hut und die Lamellen des Schopf-Tintlings verfärben sich bereits wenige Stunden nach dem Erscheinen des Pilzes rosa, dann schwarz und tropfen als dunkle Flüssigkeit herab. Das sieht so eklig aus, dass man dann ohnehin nicht mehr auf die Idee käme, ihn als Nahrungsmittel zu ernten. Aus der schwarzen Soße wurde allerdings früher tatsächlich Tinte hergestellt.
Der Schopf-Tintling ist innerhalb seiner Gattung der einzige Speisepilz. Die langen, geraden Stiele lösen sich leicht vom Hut und ähneln weißem Spargel. Sein Geruch und Geschmack sind mild und erinnern ebenfalls an weißen Spargel. Viele Pilzliebhaber kennen ihn daher auch unter dem Namen Spargelpilz.
Angeblich wirkt der Schopftintling heilsam auf unseren Körper, reguliert den Blutzuckerspiegel, fördert die Verdauung, stabilisiert das Immunsystem und kann das Wachstum von Tumoren hemmen. Wichtig ist aber, dass man ihn nicht zusammen mit Alkohol konsumiert, sonst können Vergiftungserscheinungen auftreten.
Hier findet Ihr die Pressemitteilung zum Schopftintling der Deutschen Mykologischen Gesellschaft, die den Pilz des Jahres kürt
Einen Beitrag über den Schopftintling als Pilz des Jahres 2024 findet Ihr hier
Bildquelle: Wildes Bayern