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Mittwoch, 30. Juli 2025

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Rotwild-Forum Werra-Fulda fordert Jagdbeginn nicht vor 1. Mai
30. Juli 2025, 15:37    office@wildes-bayern.de

Rotwild-Forum Werra-Fulda fordert Jagdbeginn nicht vor 1. Mai


Das Forum Rotwild Werra-Fulda hat sich erneut mit einem detaillierten Positionspapier zur Änderung der hessischen Jagdverordnung an die Politik gewandt, zudem können wir Euch hier auch die umfangreichen Stellungnahme zur Evaluation der hessischen Schalenwildrichtlinie präsentieren. Beide Dateien könnt Ihr unten einsehen.

Das Forum Rotwild Werra-Fulda setzt sich aus Mitgliedern aus vier verschiedenen Hegegemeinschaften in Nordhessen zusammen. Inbegriffen sind die Rotwildgebiete Riedforst mit 56.000 ha, Meißner-Kaufunger Wald mit 37.000 ha, Knüll mit 53.000 ha und Seulingswald mit 43.000 ha. Auch wenn das Forum nicht für diese Hegegemeinschaften sprechen kann, greift es doch auf die Erfahrungen und Kompetenzen aus ca. 190.000 Hektar Rotwildgebiet und knapp ein Drittel der hessischen Rotwildstrecke zurück.

Zur Schalenwildrichtlinie schreibt das Forum: „Die Hessische Schalenwildrichtlinie ist dringend überarbeitungsbedürftig! In ihrer jetzigen Fassung gefährdet sie das Überleben des Rotwildes in Hessen.“ Auch weitergehende Themen rund um das Rotwild sollten kritisch hinterfragt werden. Die zehn enthaltenen Punkte könnt Ihr in unserer Meldung unten vom 17. Juni 2024 bereits nachlesen, den Link zur vollständigen Stellungnahme findet Ihr unten.

Zur Jagdverordnung hat das Forum vor allem zwei wesentliche Punkte angemerkt:

1.) Keine Jagd auf Rot-, Reh oder anderes Schalenwild (außer Sau) vor dem 1. Mai!

2.) Keine Drückjagden mit Hunden auf Rotwild im Januar!

Die vollständige Stellungnahme des Forums Rotwild Werra-Fulda zur Änderung der hessischen Jagdverordnung findet Ihr hier

Die vollständige Position des Forums Rotwild Werra-Fulda zur Evaluation der hessischen Schalenwildrichtlinie findet Ihr hier

 

Meldung vom 17. Juni 2024

In Hessen hat sich das „Forum Rotwild Werra-Fulda“ neu gegründet und ist gleich mit einem Forderungskatalog von zehn Punkten zur jagdlichen Behandlung des Rotwildes im nordöstlichen Hessen an die Öffentlichkeit gegangen. Es wurde dem Hessischen Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, Ingmar Jung, vorgelegt.

Da wir diese zehn Punkte unterstützen und – übertragen auf Bayern – zum Teil ebenfalls fordern, stellen wir sie Ihnen hier vor:

  • Weitere, genetische Verarmung des Rotwildes verhindern! Der Erhalt des Rotwildes in ausreichender Dichte in den Waldökosystemen muss Teil eines Konzepts zur Bewahrung der Biodiversität werden, und dem Ziel des Aufbaus klimastabiler Wälder gleichgestellt werden. Die Zeichen für eine genetische Verarmung des Rotwildes durch wildbiologisch falsche Reduktionsabschüsse sind in den letzten Jahren evident geworden.
  • Rotwildgebiete vernetzen, Wandermöglichkeiten verbessern! Kein Rotwildabschuss in sog. „rotwildfreien Gebieten“, insbeondere muss den jungen Hirschen, die Träger des genetischen Austauschs sind, Gelegenheit gegeben werden, zwischen den Rotwildgebieten zu wandern, aber auch intensive Bemühungen um Anlage von Querungshilfen an Infrastrukturhindernissen (Grünbrücken).
  • Jagdzeiten der Wildbiologie anpassen! Keine Frühjahrsjagd in der Setzzeit! Keine Nachwinterjagd im Januar!
  • Abschussgestaltung der Altersklassen im Rahmen der zu überarbeitenden hessischen Schalenwildrichtlinie weiterentwickeln! Die derzeit bedrohliche Überbejagung der Spießer muss sofort eingestellt werden!
  • Aktive Bejagung von Hirschen der Klasse 2 einstellen! Diese mittelalten Hirsche sind die Träger des Brunftgeschehens und damit außerordentlich wichtig für den Erhalt des Genpools des Bestands. Diese Hirschen sollten gar nicht aktiv bejagt werden, gleichzeitig muss dafür Sorge getragen werden, dass genügend junge Hirsche dieses Alter erreichen.
  • Vom Bekenntnis der tierschutzgerechten Jagd hin zur glaubhaften Umsetzung! Keine Freigabe auch von einzeln anwechselnden Alttieren auf Bewegungsjagden (Muttertierschutz!). Keine Bewegungsjagden bei winterlichen Witterungsverhältnissen, keine Bewegungsjagden im Januar. Die oft auf riesigen Flächen angelegten Bewegungsjagden wecken bei der nicht-jagenden Bevölkerung zunehmend Unmut im Hinblick auf den respektvollen und mitfühlenden Umgang mit den Wildtieren!
  • Stärkung der Bedeutung der Hegegemeinschaften: keine Nachtjagd auf Schwarzwild in Kerneinständen des Rotwildes! Lebensraumverbessernde Maßnahmen erweitern und konkretisieren! Jagdliche Zonierungsmodelle (Schwerpunktbejagung einersseits, aber vor allem auch ausreichend Wildruhezonen) etablieren!
  • Frühjahrsbestandsermittlung über die derzeitige Rückrechnung hinterfragen! Hier müssen vor allem die Diskrepanzen zwischen den Ergebnissen von Befliegungen mit Wärmebildtechnik und der Rückrechnung wissenschaftlich geklärt werden!
  • Gemeinsames Verständnis von Waldbesitzern, Landwirten und Jägern fördern: Waldschäden transparent machen; Herausforderung von sinkenden Jagdwerten (Rotwild als Teil der Wertschöpfungskette im ländlichen Raum).
  • Endlich auch Berücksichtigung des Faktors Wolf beim Bestandsmanagement!

 




Jörg Kusch-Siebert schrieb:


Es ist nur zu wünschen das die Forderungen des neuen Rotwildforums Gehör finden. 20 Jahre im Riedforst gejagt. So einen Vernichtungsfeldzug gegen unser Rotwild nie erlebt. Jagdliche Ehtik und Achtung vor unserem größten Säugetier haben einige Förster, deren Vorgesetzte und die willigen Totschießer aus den eigenen Reihen völlig verloren.
Aber der nächste Termin zur zum Zusammenschießen des Bestandes steht schon. 21.11. mit 160 Schützen revier Cornberg des Forstamtes Rotenburg. leiter Wildmann lässt grüßen

Antworten
Joachim Orbach schrieb:


Den Ausführungen von Jörg Kusch- Siebert kann man nur zustimmen. Hier muss aber auch verstärkt Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden.

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