Die DPA meldet, dass mehrere Tierheime in Bayern einen Aufnahmestopp für Igel verhängt haben. “Nach den Einrichtungen in Nürnberg und Augsburg hat auch München, das nach eigenen Angaben größte Tierheim in Süddeutschland, keinen Platz mehr für in Not geratene Stacheltiere. Die gerade erst gestartete Saison sprenge «alle Erwartungen». Bis Mitte November seien schon weit über 1.000 Igel aufgenommen worden – so viele wie noch nie. Zum Vergleich: In der kompletten vergangenen Wintersaison 2023/24
hatte das Münchner Tierheim knapp 2.000 notleidende Igel aufgenommen, aufgepäppelt und wieder ausgewildert.”
Die Tiere, die in den Heimen abgegeben werden, sind unterernährt, krank, schwach oder verletzt und haben ohne menschliche Hilfe keine Chance, durch den Winter zu kommen.
Das Münchner Tierheim appellierte an Tierfreunde, Igel möglichst daheim aufzupäppeln. “Zur Erstversorgung und zur Entwurmung können die kleinen Tiere zur Wildtierstation ins Tierheim gebracht werden. Dann müssen sie wieder mitgenommen und zu Hause in einer Box im Warmen mit Futter und Trinkwasser versorgt werden. Zur Fütterung eignet sich nach Tierheim-Angaben am besten Katzenfutter mit hohem Fleischanteil.”
Einen Beitrag mit Ninja Winter “Igelhilfe leicht gemacht” findet Ihr hier
Und hier findet Ihr bei Pro Igel e. V. Merkblätter und Leitfäden, zum Beispiel zur richtigen Ernährung hilfebedürftiger Igel u. ä.
Jetzt ist es trauriger Fakt: Der Igel steht als bedroht auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Die Organisation hat ihn bei ihrem zweiten jährlichen Update von der Kategorie “nicht gefährdet” am 28. Oktober zu “bedroht” hochgestuft.
Die Anzahl der Tiere sei vermutlich in mehr als der Hälfte der Länder gesunken, wo die Art vorkommt, darunter auch Deutschland, schreibt die Organisation. “Auf nationaler Ebene sind die Zahlen um schätzungsweise 16 bis 33 Prozent über die letzten zehn Jahre zurückgegangen”, heißt es weiter. Regionale Studien hätten sogar Verluste von bis zu 50 Prozent aufgezeigt, darunter in Bayern!
“Der wachsende Druck von uns Menschen, speziell der Verlust an Lebensräumen auf dem Land durch immer intensivere Landwirtschaft, Straßen- und Städtebau, sind die treibenden Faktoren für den Rückgang der Igel”, so die IUCN.
Wildes Bayern appelliert dringend an alle Gartenbesitzer und Tierfreunde, dem Igel wieder Lebensräume und Nahrungsgrundlagen zur Verfügung zu stellen. Die Organisation Pro Igel hat dafür ein tolles, äußerst nützliches Infoblatt herausgegeben (hier zum Download). Bitte beherzigen und weiterreichen!
Hier finden sie eine sehr einfache Bauanleitung für eine Igelburg
Hier findet Ihr den Beitrag über den Igel auf der Roten Liste von TV Ingolstadt
Mehr Infos zu der sehenswerten Tiersendung “Tier zu Liebe” auf TV Ingolstadt (immer freitags um 18.45h) finden Sie hier
Pressemeldung der Deutschen Wildtierstiftung vom 10. Oktober 2024:
“Novellierung des Tierschutzgesetzes zu Mährobotern reicht nicht aus – Igelschützer lassen den Mähroboter in der Nacht stehen!
„Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ So steht es in §1 im deutschen Tierschutzgesetz. Nun liegt dem Bundestag der Entwurf für eine Gesetzesnovellierung vor, durch die nachtaktive Wirbeltiere vor Verletzungen und Tod durch Mähroboter besser geschützt werden sollen. Allerdings: Der Entwurf weicht den Grundsatz im Tierschutzgesetz eher auf anstatt ihn zu unterstützen.
Denn laut Gesetzesvorlage bliebe das automatisierte Stutzen des Rasens bei Einbruch der Dämmerung und in der Nacht grundsätzlich erlaubt. Einzige Bedingung: Es müssten Maßnahmen getroffen werden, um nachtaktiven Tieren dabei keine „erheblichen“ Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen (den genauen Wortlaut lesen Sie hier).
Aber wie soll das gehen? Mähroboter arbeiten autonom und mähen mitunter bis unter die Gartenhecken. Gerade hier befinden sich die Verstecke von kleinen Wildtieren wie dem Tier des Jahres 2024, dem Igel. Noch sind keine technischen Geräte auf dem Markt, die garantiert vor jedem Lebewesen rechtzeitig stoppen.
„Schon kleine Hautverletzungen enden bei Igeln häufig tödlich – die Wunde entzündet sich und der Igel stirbt so erst viel später an diesen Folgen“, sagt Dr. Anne Berger, die am Institut für Zoo- und Wildtierforschung zu Igeln forscht. Erst Anfang 2024 ist ihre Studie zu Schnittverletzungen von Igeln durch Mähroboter erschienen: Fast die Hälfte aller in Wildtier-Auffangstationen gebrachten Igel starben an den Folgen ihrer Verletzungen. Auch vermeintlich harmlose Schnittwunden können beim Igel zu erheblichen Schäden und letztendlich sogar zum Tod führen.
Die Dunkelziffer der verendeten Tiere in Gebüschen dürfte hoch sein.Die Zahl der Un- und Todesfälle bei Igeln stieg in den letzten Jahren rasant an – parallel zum Anstieg der Verkaufszahlen von Mährobotern. „Darum ist eine strenge Regulierung des Einsatzes von Mährobotern während der Dämmerung und der Nacht aus Tierschutz-, aber auch aus Artenschutzsicht dringend erforderlich“, sagt Dr. Sophie Lokatis, Artenschützerin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Wir fordern, den nächtlichen Einsatz von Mährobotern in Gärten grundsätzlich zu untersagen, solange es keine zufriedenstellende technische Lösung gibt, um Verletzungen bei Igeln und anderen Wildtieren zu verhindern“, so Lokatis.
Ausgeräumte Landschaften, Insektenschwund, erhöhter Straßenverkehr, Pestizide, Unfälle durch Gartengeräte: Der Igel wird derzeit auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt. Manche Städte und Gemeinden haben daher bereits ein Nachtfahrverbot für Mähroboter umgesetzt. Köln ist die erste deutsche Großstadt, die seit dem 1. Oktober keine Mähroboter in der Nacht mehr fahren lässt, gleiches gilt für die Gemeinden Borkheide und Nuthetal in Brandenburg.
Der Bundestag hat den Novellierungsentwurf zum Tierschutzgesetz mittlerweile an den federführenden Landwirtschaftsausschuss verwiesen. Mit einem echten Nacht- und Dämmerungsfahrverbot für Mähroboter haben die Abgeordneten nun die Chance, für mehr Tier- und Artenschutz in unseren Gärten zu sorgen.”
Last minute call: Heute Abend veranstaltet die VHS Ingolstadt einen Online-Vortrag mit Igelschützerin Ninja Winter. Thema: Igel im Garten – leben lassen und helfen – Onlinekurs Lebensweise des Igels und wichtige Hilfe in der Not
Den Link zur Anmeldung für den Vortrag findet Ihr hier
Der Deutsche Tierschutzbund bittet darum, tagaktive Igel gut zu beobachten und ggf. zu füttern. Die Pressemitteilung vom 9.10. findet Ihr hier
Die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag hat den Antrag gestellt, ehrenamtliches Engagement im Tierschutz mit einem Förderprogramm zu belohnen. “Vereine und Organisationen, die kranke Fundtiere pflegen und aufpäppeln, sollen die Möglichkeit bekommen, bei der Vorlage von etwa Tierarztrechnungen öffentliche Gelder zu erhalten”, heißt es im Antrag. Und weiter: “Darüber hinaus wird die Staatsregierung aufgefordert, zu erfassen, welche Vereine im Igelschutz tätig sind, welche Unterstützung sie brauchen und wo weitere Organisationen aufgebaut werden müssen, um sich um Wildtiere in Not zu kümmern.”
Den Antrag findet Ihr hier
Die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag hat zudem beantragt, mit einer gesetzlichen Regelung einen Warnhinweis auf Schneide- und Mähgeräten wie Mährobotern verpflichtend zu machen. “Mit diesem Hinweis soll auf die akute Gefährdung von Wildtieren bei Nachtnutzung dieser Geräte aufmerksam gemacht werden. Es ist darauf zu achten, dass die Hinweise klar formuliert und gut sichtbar sind.”
Diesen Antrag findet Ihr hier
Die Alarmrufe der Igelschützer werden immer lauter. Es scheint tatsächlich, als verlieren wir die Art! Gegen die Übermacht aus Nahrungsmangel, Lebensraumverlust, Tod durch Gartenmaschinen und Autos, Parasiten und Krankheiten ist einfach kein Ankommen mehr. Eine sehr traurige Bilanz zieht der Blog der Seite “Igelpfade” in Bezug auf die Jungtiere, die gerade jetzt (hier strömt seit 24 Stunden der Regen ohne Pause) draußen herumstolpern.
Deshalb an dieser Stelle unsere DRINGENDE Bitte: Wenn Ihr einen Garten habt, tut etwas! KEINE Mähroboter, Faden- und ähnliche -schneider mehr, statt dessen stellt bitte IGELHÄUSER auf und versorgt die Tiere mit artgerechtem FUTTER. Weitere Details findet Ihr in den Videos unten.
Den Artikel von Igelpfade findet Ihr hier
TV Ingolstadt hat bei Igelschützerin Ninja Winter vorbeigeschaut und einen schönen Beitrag darüber gebracht, wie man seinen Garten igelfreundlich aufstellt – was zugleich auch heißt: blütenreich, freundlich für Insekten und mehr. In einer zweiten Folge geht es konkret um die Igel, wann sie Hilfe brauchen und wie man ihnen diese richtig zukommen lässt. Viel Vergnügen beim Anschauen!
(Und bitte, falls noch nicht geschehen, lest auch die Pressemitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung unten mit wichtigen Ratschlägen zum Einsatz von Gartengeräten.)
Zur Sendung TierZuLiebe, Folge 171 und 172, kommt Ihr hier und hier
Einen weiteren Beitrag mit Ninja Winter “Igelhilfe leicht gemacht” findet Ihr hier
Wie schlecht es den Igeln in unserer Landschaft wirklich geht, darüber berichtet ein Artikel auf BW24, den Ihr hier nachlesen könnt…
Die Deutsche Wildtier Stiftung meldet:
Der erste Igelnachwuchs ist da! Rund sieben Zentimeter lang, mit etwa 100 weichen, unter der Haut versteckten Stacheln, blind, aber schon mit fünf winzigen Krallen an jeder Pfote – so liegen meist vier bis fünf Igel im geschützten Nest. Von Juni bis September werden unsere Gärten und Parks zur Kinderstube für das Tier des Jahres 2024. Damit die jungen Igel sicher aufwachsen können, sollten wir Menschen jetzt bei der Gartenarbeit besonders auf sie achten: Die neue Igelfamilie braucht ein ungestörtes Versteck. Übrigens: Igelweibchen sind alleinerziehend – das Igelmännchen verschwindet gleich nach der Paarung.
Alle Gartenarbeiten unter Hecken, Sträuchern, in wilden Ecken oder dort, wo Laubhaufen und Totholz liegen, sollten jetzt besonders umsichtig erledigt oder sogar ganz gelassen werden. Denn hier liegen die Igel-Wurfnester gut versteckt. Sobald sich die Igelmutter allerdings durch Unruhe von außen gestört fühlt, kann es sein, dass sie das Nest verlässt. Dann verhungert der Nachwuchs, der in den ersten sechs Wochen gesäugt wird.
„Wird ein Nest durch den Einsatz von Gartengeräten beschädigt oder zerstört, kann es zu tödlichen Verletzungen der Igel kommen“, erklärt Lea-Carina Mendel, Natur- und Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Handwerkzeuge wie Heckenschere, Rechen und Besen sind in der Wurf- und Aufzuchtzeit darum besser geeignet als Maschinen. „Entdeckt man ein Nest, kann man mit ihnen viel schneller reagieren und die Tiere vor Schaden bewahren“, so Mendel. Dass Mähroboter zum Igelschutz nicht in den Dämmerungs- und Nachtstunden eingesetzt werden, sollte mittlerweile selbstverständlich sein.
Mit etwa drei bis vier Wochen sind die Igel selbstständig. Sie verlassen ihr Nest und unternehmen kleinere Touren durch die Gärten. Ihre Milchzähne wachsen. Igel haben einen ausgeprägten Geruchssinn und riechen ihre Beute viele Meter weit. Die Igel lernen jetzt, was fressbar ist. So durchwühlen sie Kompost- und Laubhaufen nach Käfern, Raupen, Insektenlarven und Würmern und verspeisen auch weggeworfene Nahrungsreste neben Mülleimern. „Manchmal verliert ein Igeljunges bei all den kulinarischen Verlockungen den Überblick und findet den Weg zum Nest nicht mehr zurück. Mit leisen Pieplauten ruft es dann nach seiner Mutter“, sagt Mendel. Die Igelmutter hört die Hilferufe, eilt schnaufend herbei und sammelt ihren verlorenen Gartenbummler wieder ein.
Es kann auch mal vorkommen, dass ein verirrter Jungigel tagsüber auf dem Rasen sitzt. „Das kann einen zwar stutzig machen, da Igel fast immer dämmerungs- und nachtaktiv sind – aber in der Regel ist auch dieser Tagesgast nicht gleich ein Waisenkind, sondern geht wieder seiner Wege oder wird vom Igelweibchen abgeholt“, so die Artenschützerin. Mit etwa fünf bis sechs Wochen wiegen Igeljunge dann etwa 250 Gramm und sind unabhängig von der Mutter als Einzelgänger unterwegs.
Mehr Infos für igelfreundliche Gärten der Deutschen Wildtier Stiftung, eine Broschüre und eine Bauanleitung für ein Igel-Tor finden Sie hier
Bildquelle: Oldiefan/Pixabay, 10-schritte-programm-Pro-Igel-2024
Ich freue mich sehr über euer Interesse zu unserem ältesten Säugetier, das in unveränderter Form auf diesem Planeten lebt. 12-16 Mio Jahren hat er überlebt. Gerade sind wir, die Menschen, dabei, dies Tier auszurotten. Er steht auf der Vorwarnstufe zur Roten Liste. Ich bin der festen Überzeugung, dass er bereits auf die Rote Liste gehört… es fehlen die Erhebungen.
Wer mehr über den Igel lernen möchte, kann sich gerne über die VHS Ingolstadt zu einem meiner Vorträge anmelden.
Auch ich bin der festen Überzeugung, dass der Igel bereits auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten gehört. Meiner Meinung nach wird er auch in den nächsten Jahren aussterben, denn der Politik ist wichtiger, dass es den Bauern gut geht, als dem Igel. So ist auch der Igel ein Opfer des hauptsächlich von der konventionellen Landwirtschaft verursachten Insektensterbens. Denn diese ist es, die mittels Pestizide, Gülle satt und endlosen Getreidemonokulturen sowie dem rigorosen Entfernen von Feldhecken der Hauptverursacher des Igelsterbens ist. Denn ohne Insekten wird der Igel aussterben. Da nutzt auch der tollste igelgerechte Garten nichts. Denn gemessen an der Fläche, die die intensive Landwirtschaft vernichtet, werden es die paar Kleingärten nicht schaffen, dass der Igel nicht ausstirbt. Dazu bedarf es einer anderen Form der Landwirtschaft. Vorrangig ein Verbot von Pestiziden. Aber nachdem Özdemir genauso wie seine Vorgänger von CSU und CDU unter dem Einfluss der Agrarlobby steht , und deshalb seine ehemaligen Pläne Pestizide drastisch zu reduzieren, auch schon wieder aufgegeben hat, können wir uns darauf verlassen, dass der Igel aufgrund des Insektensterben aussterben wird. Denn von den Schnecken, die einzige Nahrung, die er noch findet, wird er krank. Aber nicht mal die findet er bei Nachttemperaturen unter 8 Grad, so wie sie aktuell herrschen. Das bedeutet, der diesjährige Igelnachwuchs wird verhungern, wenn er nicht an seinen, bereits über die Muttermilch übertragenen, Krankheiten stirbt und wenn Gartenbesitzer nicht aufgerufen werden, die Igel dort zuzufüttern. Aber katzensicher bitte und mit getreide- und zuckerfreiem Katzenfeuchtfutter. Ohne Zufütterung werden wohl fast alle, in diesem Jahr geborenen Igelbabys sterben. Nur leider rufen die wenigsten Igelschützer dazu auf, was mir absolut unverständlich ist.
Ich habe den Bericht auf BW, in dem sich zwei Igelexpertinnen gegenüber der IPPEN-Media-Gruppe äußern dürfen, gelesen. Ein Schenkelklopfer! Denn selbst hier fällt die bauerngefällige Berichterstattung der Ippen-Media-Gruppe auf. Genauso wie beim Thema Schwalben, wird auch beim Igel verschwiegen, dass die Hauptursache für ihr Verschwinden das hauptursächlich durch die konventionelle Landwirtschaft verursachte Insektensterben ist. Stattdessen behauptet man, der Klimawandel wäre daran schuld. Bei den Schwalben wird dann noch das Märchen erzählt, dass die gefährliche Flugroute von den Überwinterungsgebieten nach Deutschland schuld am dramatischen Bestandsschwund sei. Der Merkur, legt, wo er nur kann, Wert darauf, dass der Leser nicht erfährt, dass am dramatischen Artensterben die intensive Landwirtschaft schuld ist. Man kann sich nur verwundert die Augen reiben, wenn in dem Beitrag unter der Aufzählung, was die größten Bedrohungen für den Igel sind, liest, dass es “vermutlich” der Nahrungsmangel durch das Insektensterben sei. Denn das ist er nicht nur vermutlich, sondern definitiv. Da dem Merkur aber einzig daran gelegen ist, dass die Bauern gut in der Öffentlichkeit da stehen, wird in nahezu jeder Berichterstattung verheimtlicht, dass es die Landwirtschaft ist, die die Arten mittels Pestizide, Gülle und Getreidemonokulturen dahinrafft. insbesondere auch Igel und Schwalben. Die paar Kleingärten und ein paar entsiegelte Schulhöfe, wie die Igelexpertinnen behaupten und noch weniger das von ihnen empfohlene 1 qm großes Erdloch wird das Igelsterben nicht aufhalten. Aufhalten kann es einzig eine andere Form der Landwirtschaft und zwar eine naturverträgliche. Da es die aber “dank” einer massiv unter dem Einfluss der Agrarlobby stehenden Politik nicht geben wird, bleibt nur, die Igel von Frühjahr bis Herbst im Garten katzensicher zuzufüttern. Denn von einem Erdloch werden die Igel leider nicht satt. Wird Zeit, dass das endlich auch die “Igelexpertin” Heike Philipps begreift und publiziert anstatt das sie davon abrät und stattdessen lieber den Unsinn verbreitet, dass der Klimawandel am Igelsterben schuld sei.
Wer glaubt, dass all die Igel, die in Tierheimen oder Igelpflegestellen abgegeben werden, auch überleben und als gesunde Igel im kommenden Frühjahr in die Freiheit spazieren dürfen, der täuscht sich leider. Die vermeintliche Rettung dürfte für viele Igel eine kurze sein, da sie dort aufgrund vielfach fehlender Igelsachkunde und vielfach igelunkundiger Tierärzte verenden. Zumindest meine Erfahrung ist das. Schon gar nicht wird ein Igel mit einer einzigen Behandlung gesund, was aber das Münchner Tierheim mit der Aussage, “der Igel müsse nur mal ins Münchner Tierheim zur Entwurmung kommen”, suggeriert. Denn mit einer einzigen Behandlung/Entwurmung wird nicht ein einziger Igel gesund. Zudem frägt man sich, wie das ohne vorherige Diagnostik gehen soll. Wie soll der Igel erfolgreich behandelt werden, wenn vorher nicht festgestellt wurde, mit welchen Innenparasiten der Igel behaftet ist? Zudem wird mit einer Entwurmung bereits am Fundtag riskiert, dass der Igel stirbt. Da der Igel nicht täglich Innenparasiten ausscheidet, muss eine Bestimmung der Innenparasiten mehrmals während seines Aufenthalts in menschlicher Obhut erfolgen und je nach Befund behandelt werden. Wird der Igel nicht ausreichend behandelt, sofern er die Erstbehandlung überlebt, wird die Pflege beim Finder zur Quälerei für das Tier. Alle Tierheime müssen jedes Jahr auflisten, wieviele Haustiere, aber auch wieviele Wildtiere, u.a. Igel, dort aufgenommen wurden und wieviele davon starben. Eine dieser Listen von einem großen Tierheim liegt mir in Kopie vor. Daraus geht hervor, dass in einem Jahr 563 Igel aufgenommen wurden, wovon 383 verendet sind, was erschreckend ist. Die hohe Zahl der verendeten Tiere lässt erahnen, dass für viele der in Tierheimen abgegebenen Igel die Rettung nur eine Kurze ist. Aber auch die Abgabe bei privaten Igelpflegestellen dürfte für Etliche tödlich enden. Dass wissen nur leider die wenigsten Menschen. Problem ist, dass niemand überprüft, ob all diejenigen, die Igel aufnehmen, auch die dafür erforderliche Sachkunde haben. Schon gar nicht werden Tierärzte dahingehend überprüft, obwohl der Igel nicht Teil der tierärztlichen Ausbildung ist. Auch Amtsveterinäre verfügen nur in den wenigen Fällen über die notwendige Igelsachkunde. Es ist ein grosses Dilemma für die Igel. Sie kommen oftmals wahrlich vom Regen in die Traufe und können einem nur leid tun. Drei Beispiele: Vor kurzem bekam ich eine Email von einer privaten Igelpflegerin, die es gar nicht glauben konnte, dass zwei Jungigel trotz ihrer Behandlung mit ätherischen Ölen innerhalb von 14 Tagen von 290/260 Gramm auf 160/140 abgenommen hatten und warum nun einer davon starb. Eine andere Igelpflegestelle gab einen Igel, der 10 Tage bei ihr zur Behandlung war, der Finderin zurück mit dem Hinweis, der Igel sei nun gesund. Dabei hatte er grünflüssigen, teils sogar weissflüssigen Kot und hatte, anstatt zuzunehmen, abgenommen. Eine Dame hatte von einem Tierheim drei Igel zur Auswilderung abgenommen. Dazu hatte sie sie in ein Freigehege gesetzt. Also: Alle drei zusammen, obwohl das tierschutzwidrig ist. Die Igel hatten zudem ein viel zu geringes Gewicht mit 320, 350 und 370 Gramm. Das Tierheim hatte die Dame angewiesen, die drei Igel auf 500 Gramm aufzufüttern und dann auszuwildern. Nur leider nahmen die Tiere krankheitsbedingt nicht zu, sondern ab. Weil sie ihre unbehandelten Krankheiten so unruhig machten, liefen die Igel den ganzen Tag aufgeregt herum. Daraufhin stellte die Dame mir die Tiere vor. Zwei davon hatten massiven Hautpilz. Das weibliche Tier hatte massiven Eiteraustritt aus der Stachelhaut. Alle drei Tiere waren stark verwurmt. Sie wären aufgrund ihrer unbehandelten Krankheiten über kurz oder lang verendet.