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Donnerstag, 06. Februar 2025

06. Februar 2025, 09:00    office@wildes-bayern.de

UPDATE PFAS – REACH-Kongress zeigt hohe Verschmutzung in Deutschland auf


Die europäische Chemikalien-Agentur REACH hat sich auf ihrem 6. Kongress im September in Dessau unter anderem mit dem Thema der gefährlichen „persistierenden Stoffe“, also den „Ewigkeitschemikalien“, beschäftigt, über die wir hier schon einige Mal berichtet haben.

Wer die Vortragsfolien durchblättert, stößt unter anderem auf internationale Karten, die aufzeigen, dass es gerade in Deutschland besonders viele Standorte mit nachgewiesener Verschmutzung durch PFAS gibt. Das Schlimme ist: Es gibt keine Möglichkeiten, diese Stoffe wieder loszuwerden. „Persistente Stoffe verbleiben in Böden und Gewässern und können dort unvorhersehbare Risiken haben“, warnt der Präsident des Umweltbundesamts.

Tatsächlich kann man hinterher nichts mehr gegen eine PFAS-Verschmutzung tun, außer den Eintrag in die Umwelt zu vermeiden. Das kommt für Deutschland leider zu spät!

Das Umweltbundesamt hat alle Infos zum Kongress auf seiner Internetseite veröffentlicht, inklusive der interessanten Vortragsfolien. Wer also in das Thema PFAS und Co. tiefer einsteigen möchte, kann das unter diesem Link hier tun.

Und hier findet Ihr eine gute Zusammenfassung darüber, was PFAS eigentlich sind, und wie sie uns bedrohen

 

UPDATE 31.10.2024

Eine Studie hat jetzt den Zusammenhang der „Ewigkeitschemikalien“ PFAS und Schlafstörungen aufgezeigt. Konkret stellte sich zum Beispiel heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen PFDA, PFOA, and PFHxS und kürzerer Schlafdauer gibt. Einen weiteren Zusammenhang gibt es zwischen PFAS und Schlafstörungen und Beeinträchtigungen durch zu wenig Schlaf. „Unsere Analyse einer PFAS-Mischung zeigte einen sukzessiven Rückgang der Schlafdauer und einen Anstieg im Level der Schlafstörungen sowie der schlafbezogenen Beeinträchtigungen.“

Die original Studie in Englisch findet Ihr hier

 

Meldung vom 20. August 2024

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gehen derzeit der Frage nach, wie sich die „Ewigkeitschemikalien“ PFAS auf das Gehirn auswirkt. Die Untersuchungen werden an Zebrafischen durchgeführt und sind ziemlich komplex, aber bereits jetzt konnte festgestellt werden, dass die Aufnahme dieser Stoffe mit abnormen Folgen verbunden ist, insbesondere in sensiblen Entwicklungsphasen des Gehirns.

Die ausführliche Pressemitteilung des UFZ findet Ihr hier

Meldung vom 20. August 2024

Das Land Rheinland-Pfalz hat kürzlich bekannt gegeben, dass offenbar alle Wildschweine so hohe chemische Belastungen in der Leber tragen, dass man diese gar nicht mehr verzehren sollte. Konkret geht es um die so genannte „Ewigkeitschemikalie“ PFAS, also die perfluorierten und polyfluorierten Alkylsubstanzen. Sie sind zum teil toxisch und umweltschädlich, nur schwer abbaubar und reichern sich sowohl im Wasser und im Boden als auch im menschlichen Körper an. Sie sind wasserlöslich und hoch mobil – einmal freigesetzt, fängt man sie also auch nicht wieder ein. PFAS wurden früher zum Beispiel in Feuerlöschschaum verwendet. Heute zum Glück nicht mehr – man sollte wohl mit so schädlichen Substanzen, die sich in der Umwelt anreichern, nicht mehr weiter arbeiten.

Dachten wir!

Aber wir wurden eines Besseren belehrt: PFAS scheint DAS Mittel der Zukunft zu sein. „Ohne PFAS ließen sich die Schlüsseltechnologien der Transformation zur Klimaneutralität nicht produzieren: kein Windrad, kein Energiespeicher, kein E-Auto, keine Halbleiter“! Das behaupten nicht etwa irgendwelche Querdenker, sondern der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) und der Verband der Automobilindustrie (VDA). Diese Organisationen haben sich 2023 zusammengeschlossen, um ein Verbot der „Ewigkeitschemikalie“ zu blockieren, das die EU anstrebte. (Ihre Veröffentlichung findet Ihr hier). 

Das Windkraft-Journal bringt es nochmal anders auf den Punkt: „Pauschales PFAS-Verbot gefährdet die Klimaziele des European Green Deal“.

Wir haben uns ziemlich die Augen gerieben. Nicht genug, dass für vermeintlich grüne Energien gerade Wälder abgeholzt, Ackerflächen überbaut und die Lebensräume bedrohter Arten – und oft auch die Arten selbst – zerstört werden – jetzt erweisen sich Windräder und E-Autos auch noch als Giftschleudern schlimmster Sorte?! Das Wort „nachhaltig“ bekommt eine völlig andere Bedeutung, wenn man weiß, dass der Preis für den grünen Strom oder das emissionsbefreite Auto PFAS heißt – Ewigkeitschemikalie. Die vergifteten Lebern der Wildsauen sind da wohl nur das erste Warnsignal.

Informationen der Europäischen Chemikalienbehörde REACH zu den PFAS findet Ihr hier




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