Wussten Sie, dass das Streifgebiet einer männlichen Wildkatze etwa so groß ist wie das eines Rothirschs? Für ihre Körpergröße haben die Samtpfoten also einen eindrucksvollen Aktionsraum. Die Deutsche Wildtier Stiftung stellt Ihnen die faszinierenden Waldbewohner in einem Wildtier-Webinar am 18. November 2025 von 18 bis 19 Uhr vor.
Die streng geschützte Wildkatze bevorzugt strukturreiche Laub- und Mischwälder, wandert aber auch bis in die offene Kulturlandschaft. Wie Wildkatzen ihre Lebensräume nutzen und vor welchen Herausforderungen sie dort stehen, erklärt Malte Götz, Leiter der Wildkatzenprojekte der Stiftung.
Die Deutsche Wildtier Stiftung erforscht das Verhalten der Wildkatze, um eine Grundlage für Schutzmaßnahmen zu schaffen. Seit 2016 führt sie Telemetrie-Studien durch. So sind Erkenntnisse über die Lebensraumansprüche der Tiere zusammen gekommen. Im Wildtier-Webinar berichtet Biologe Malte Götz aus der Arbeit im Feld. Er zeigt Ergebnisse der Telemetrie-Studien und erklärt, welche Methoden sich im Wildkatzenschutz bewährt haben.
Infos zum Webinar und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier
Meldung vom 4. November 2025
Der Deutsche Jagdverband widmet seinen nächsten Online-Vortrag aus der Reihe „Wildtiere und Mensch – Spannungsfelder und Lösungswege“ dem Thema Wildkatze:
Wildkatzen in unserer Verantwortung:
Hybridisierung vermeiden, Lebensräume vernetzen
Referentin: Sabrina Streif, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalten Baden-Württemberg
Donnerstag, 6.11.2025 – 15 bis 17 Uhr
Alle Termine und die Möglichkeit zur Teilnahme finden Sie hier:
akademie.jagdverband.we-bcast.de/termine/
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.
Bitte teilen Sie die Termine gern mit Freunden und Bekannten.
Notwendig ist lediglich die Anmeldung mit Ihren Zugangsdaten oder eine Registrierung in der DJV-Online-Akademie, zu finden unter
www.jagdverband.de/online-akademie
Wer hier angemeldet ist, kann die Vorträge im Nachgang auch als Video ansehen!
Meldung vom 1. Oktober 2025
Ein Projekt in Hessen hat erneut gezeigt, dass sich Haus- und Wildkatzen verpaaren. Die so entstehenden Hybride sind eine konkrete Gefahr für die geschützte Art Wildkatze, deshalb appellieren wir dringend an alle Halter von freilaufenden Katzen, diese bitte kastrieren zu lassen.
Der BUND Hessen hat im Frühjahr zusammen mit dem Kreisjagdverband der Dillkreisjäger zwischen Driedorf, Breitscheid und Herborn ein Wildkatzen-Monitoringprojekt durchgeführt, an dem sich auch Jagdreviere beteiligt haben. An neun von elf Stöcken, die mit Lockmittel bestrichen wurden, damit sich Katzen daran reiben, konnten anschließend Katzenhaare für eine DNA-Probe gesichert werden. Alle Proben ergaben die Art Wildkatze – diese scheint also in der Region gut verbreitet zu sein.
Vier der Proben wurden zusätzlich genotypisiert, das heißt, es wurde die komplette DNA des Individuums aufgeschlüsselt. Eine davon war leider mit der DNA eines anderen Tieres vermischt, konnte also nicht ausgewertet werden, bei den drei anderen ergab sich zweimal „männlich“ und einmal „weiblich“. Unter den männlichen Individuen befand sich ein Hybrid, also ein fruchtbarer Mischling zwischen Wild- und Hauskatze.
In Hessen noch verhältnismäßig selten nachgewiesen, stellen Hybride in anderen Regionen Deutschlands, so beispielsweise in Baden-Württemberg, ein zunehmendes Problem dar. Durch die Paarung mit Hauskatzen kann die Art Wildkatze langfristig in Bedrängnis geraten.
Auch die Übertragung von Krankheiten kann sich auf die Wildkatzenpopulationen negativ auswirken. Es ist deshalb sehr wichtig, Freigänger unter Hauskatzen zu kastrieren. Die Stadt Herborn hat seit März eine Katzenschutzverordnung, in der vorgeschrieben ist, dass alle freilaufenden Katzen identifizierbar, ihrem Halter zuzuordnen und unfruchtbar sein müssen. Wird eine Katze im Stadtgebiet angetroffen, die nicht binnen 24 Stunden ihrem Halter zugeordnet werden kann, hat der Magistrat oder eine von ihm beauftragte Person das Recht, sie zu kennzeichnen, registrieren und unfruchtbar machen zu lassen.
Hintergrund:
In Hessen leben schätzungsweise wieder über 1.000 Wildkatzen. Einst durch massive Bejagung fast ausgerottet, steht die Art heute unter strengem Artenschutz und kann sich langsam wieder ausbreiten. Damit dies auch weiterhin passieren kann, wertet der BUND im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ mit gezielten Maßnahmen im Wald die Lebensräume der Wildkatze auf. Dies trägt gleichzeitig dazu bei, Wälder artenreicher und widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen.
Außerdem möchte der BUND Verbreitungslücken mithilfe von Lockstockuntersuchungen schließen. Dabei bringen freiwillige Helferinnen und Helfer Holzstöcke in Gebieten aus, in denen die scheue Wildkatze vermutet wird und besprühen diese mit Baldrian. Der Geruch ist den Sexuallockstoffen der Wildkatze sehr ähnlich und zieht die Tiere magisch an. Die Katzen reiben sich am rauen Holz und hinterlassen Haare, die von den Helfer*innen abgesammelt werden. Anschließend werden die Proben für eine genetische Untersuchung zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung nach Gelnhausen geschickt.
Bildquelle: Helmut Weller
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