Man kann der bayerischen Jägerschaft nur gratulieren zu ihrem Verband. Bisher fanden wir es immer paradox, dass Jäger sich, wenn sie wegen ihrem Wild in Not gerieten, ans Wilde Bayern wendeten statt an den JAGDverband. Aber es wird verständlich, wenn man die wohl kommende Ausgabe der “Jagd in Bayern” liest. Darin erweckt der BJV zuerst den Eindruck, sich mit fremden Federn zu schmücken (“Keine Schonzeitverkürzung: Thurn und Taxis Forst scheitert mit Eilantrag”), um am Ende des gleichen Beitrags freudestrahlend vom Lichtenfelser Intervalljagdmodell zu berichten, das “in Abstimmung mit dem BJV” “Schonzeitverkürzungen auf verbissgefährdeten Flächen genehmigt” hat. Vorstandsmitglieder dieser Kreisgruppe rühmen sich öffentlich damit, die Apriljagd seit Jahren durchzuführen.
Her mit dem April, weg mit dem April… wer soll so einer Argumentation noch folgen können? Wir jedenfalls nicht. Für uns bleibt bestehen, dass das Schalenwild nach dem Winter eine Phase der Erholung braucht, in der es seine Reserven auffüllen kann und unbedingt mit kontraproduktivem Jagddruck verschont bleiben sollte. Deshalb werden wir uns weiter mit aller Kraft für die Beibehaltung der gesetzlichen Schonzeiten einsetzen.
Bildquelle: Monika Baudrexl
…der letzte Funke Hoffnung ist hiermit dahin. Ich hab bis zuletzt den umstrittenen Vorstand die Stange gehalten, da er offen und strittig zu unserem Wild stand und unbequemer Partner war. Scheinbar habe ich da falsch gedacht. Wenn man sich so den Forst und ÖJV anbietet und deren wildfeindliche und willkürliche Schonzeitverkürzungen, auch gern “Pilotprojekt” genannt, mit unterstützt, anstatt sich hier klar für eine Kampfansage dieser Pläne zu positionieren, dann kann man nur den Verein endgültig den Rücken kehren. Es wäre an der Zeit, ernsthaft über wildbiologisch notwendige Schonzeitverlängerungen zu diskutieren, als auf die ewige Leyer der Wildhasser einzugehen und den BJV noch weiter zu Grabe zu tragen.