Unsere neunte* Frage lautet: Plant Ihre Partei, den Schutz und das Management von Wildtieren zu verbessern und zu sichern, indem hauptamtliche Gebietsbetreuer/Ranger großflächig zum Einsatz kommen?
In Bayern steht im Oktober die Landtagswahl auf dem Terminkalender. Wir, der Verein Wildes Bayern e. V., setzen uns als anerkannter Naturschutzverein für den Schutz der Wildtiere sowie der Natur unserer Heimat ein. Für uns und unsere Mitglieder ist es deshalb hoch interessant, vor der Landtagswahl im Oktober zu wissen, wie die einzelnen Parteien sich zu den Anliegen von Wild und Natur stellen.
* Die Parteien, die aktuell im Bayerischen Landtag sitzen, hatten sich vorab auf gewisse Formalitäten zur Übermittlung von Wahlprüfsteinen geeinigt. Dazu zählte, nicht mehr als 8 Fragen einzureichen, und zwar über ein Formular auf der Internetseite. Da der ursprüngliche Fragebogen von Wildes Bayern insgesamt 14 Fragen umfasste, wurden einige für die Landtagsparteien gestrichen oder zusammengefasst. Hier kommt es also u. U. zu Abweichungen in den Antworten oder in der Reihenfolge.
Aus Sicht der AfD ist der Einsatz von Gebietsbetreuern/ Rangern sinnvoll, um dem Freizeitdruck entgegenzukommen und um Wildtiere adäquat zu schützen zu können.
Schutz und Management des Wildes sind primäre Aufgaben der Jagd, hierbei sollte der staatlichen Jagd eine Vorbildfunktion zukommen. In Problemgebieten kann ein Gebietsbeauftragter bei der Problemlösung sicher helfen.
Der Schutz unserer Heimat ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Schützenswerte Gebiete haben hierbei eine hohe Bedeutung, die der Bevölkerung kommuniziert werden muss, gerade in Zeiten, in denen Erholung und Sport in der Natur einen solchen Stellenwert aufweisen. Ein Gebietsbetreuer oder Ranger ist ein persönlicher Ansprechpartner vor Ort, um Besucher auf die Besonderheiten der Regionen aufmerksam zu machen. Seit 2003 fördert der Bayerische Naturschutzfonds Gebietsbetreuer und im Jahre 2021 kamen fünf weitere Stellen hinzu. Beispielsweise wird in den beiden Nationalparks Bayerischer Wald und Berchtesgaden die gezielte Besucherlenkung seit Jahrzehnten praktiziert.
In Bayern sind bereits zahlreiche hauptamtliche Gebietsbetreuer, Nationalpark-, Biosphärenreservats- bzw. Naturpark-Ranger im Einsatz für eine effektive Besucherlenkung in schützenswerten Gebieten und als Vermittler zwischen Mensch und Natur. Um diese Stellen zu verstetigen, können Mittel aus privatwirtschaftlichen Fonds genutzt werden.
Wir FREIE WÄHLER unterstützen den Einsatz von Rangern in Bayern. Daher haben wir uns auch erfolgreich für die Förderung einer weiteren, fünften Rangerstelle im Naturpark Altmühltal eingesetzt. Ob zukünftig neben den bereits geschaffenen Rangerstellen noch weitere Ranger zum Einsatz kommen sollen, wird eine Evaluation der Fortschritte in den Naturparken zeigen.
Aktuell gibt es über 70 Gebietsbetreuer*innen in Bayern, die sich um Schutz, Management und Monitoring von Wildtieren kümmern. Wir setzen uns dafür ein, dass für diese Aufgaben endlich feste Stellen geschaffen werden und in Konfliktbereichen mit intensiver Erholungsnutzung weitere Gebietsbetreuer*innen oder Ranger*innen eingesetzt werden.
Der Nutzungsdruck auf die Natur hat insbesondere in den Coronajahren stark zugenommen. Man kann beobachten, dass viele Ausflügler inzwischen sehr von der Natur entfremdet sind. Ihr Verhalten gefährdet häufig das Vorkommen von ohnehin gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Ranger sind ein gutes Mittel um aufzuklären und die schlimmsten Auswüchse zu sanktionieren. Wir wollen den Einsatz von Rangern daher massiv ausweiten.
Ja!
Bildquelle: Bergstimmung Foto: Monika Baudrexl