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Mittwoch, 08. März 2023

08. März 2023, 08:55    Webmaster

Zarte Rehe werfen lange Schatten


Eine echte Behördenposse hat Wildes Bayern im Landkreis Kitzingen erlebt.

Wir erinnern uns: Im März und April 2022 war Wildes Bayern in mehreren bayerischen Landkreisen erfolgreich gerichtlich gegen Schonzeitverkürzungen beim Rehwild vorgegangen. Als wir jedoch beim Landratsamt Kitzingen nach den erlassenen Bescheiden fragten, wurde uns als anerkanntem Naturschutzverein die Herausgabe von einem Teil dieser Umweltinformationen verweigert. Begründung unter anderem: Die Herausgabe der Informationen gefährde den Waldumbau. Das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen – aber die Posse ging weiter.

Wir betrachteten die Ablehnung als Angriff auf das Umweltinformationsrecht und als Versuch, eine gerichtliche Überprüfung der Schonzeitaufhebungen zu verhindern. Also führten wir ein Musterverfahren, das die Jagdreviere eines der großen Forstbetriebe des Landkreises betraf. Mit Erfolg! Wenige Tage vor dem angesetzten Gerichtstermin gab das Landratsamt Kitzingen die beantragten Informationen heraus. Das Verfahren wurde daraufhin beendet, die Kosten trägt der beklagte Freistaat Bayern.

Am interessantesten ist für uns jedoch, was in diesen Bescheiden drin stand. Unter anderem nämlich, dass im Forstgutachten des Jahres 2021 ausgeführt wird, bestimmte Zielbaumarten seien zwar üppig vorhanden, könnten aber vorrangig wegen Lichtmangels nicht hochkommen.

Und dafür nimmt man dem Rehwild seine Schonzeit nach dem Winter? Das ist ja eine 1a-Ursachenbekämpfung! Dachten wir uns. Aber inzwischen ist die Sache klar: Rehe werfen einfach wirklich lange Schatten. Da kann der eine oder andere Baum schonmal verkümmern. 

Bildquelle: (c)Wildes Bayern - Monika Baudrexl / Rehgeiß




Ludwig Fegg schrieb:


Lichtmangel

Es sollte dringend Licht in dieses „Dunkel von Wald und manchen Köpfen“ gebracht werden!
Deshalb, Jagdpächter, Jagdgenossen und Interessierte, geht mit bei den Waldbegängen, hinterfragt, dokumentiert, verfasst eigene Feststellungen, Daten und Fakten und informiert Ämter, Stellen und Betroffene!
Sprecht mit den Förstern, Waldbauern und Jägerschaft.
Es gilt Ziele zu finden, Wege zu zeigen und gemeinsam zu gehen. Jeder muss dabei seinen Beitrag leisten.
Danke an „Wildes Bayern“!
Gerade diese Kommentarfunktion ist ein geeignetes Mittel, um Feststellungen zu veröffentlichen.
Ihr dürft mir glauben: „Das lesen sie Alle!“
Und noch eine Bitte, bringt euch positiv ein, zeigt Wege! Zeigt auch, was seit Jahren, Jahrzehnten falsch gemacht wird!
Wald mit Wild ist der vernünftige Weg.
Heuer sind Landtagswahlen! Politiker brauchen Informationen von der Basis, um zu erfahren was draußen im „dunklen Wald“ wirklich abläuft.
Grüße aus Bischofswiesen
Ludwig Fegg
PS: Man kann man „Wildes Bayern mit seinen engagierten Mitarbeitern“ auch ohne direkte Veröffentlichung informieren. Auch das dient der guten Sache.

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