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Liebe/r Leser/in,

das war eine kernige Woche für unsere Vorsitzende. Von Termin zu Termin ist sie gerast, zumeist, um einen fast aussichtslosen Kampf für unsere Wildtiere zu kämpfen. Vor allem Gams, Reh und Hirsch stehen in unserer Landschaft einer überwiegend von Forstinteressen gesteuerten Partie von Menschen gegenüber, zu denen leider in großen Teilen auch der ehrenamtliche Naturschutz gehört. Das zeigte sich einmal mehr beim Runden Tisch zum Vogelschutz-Gebiet am Geigelstein, wo es schien, dass sich Manche gerade noch bis zum nächsten Stacheldrahtzaun denken trauen.

Der behördliche Naturschutz hingegen kommt oft gar nicht zum Zuge. Zum Beispiel in Anordnungen der Unteren Jagdbehörde in Sonthofen zur Aufhebung der Schonzeit fürs Gamswild im Revier Balderschwang-Gunzesried 2022/2023. Wir haben dagegen geklagt, und das Landratsamt selbst hat uns recht gegeben: Die Untere Naturschutzbehörde hätte bei der Anwendung dieser außerordentlichen Maßnahme angehört werden müssen. Die Untere Jagdbehörde hat ihre Anordnung deshalb zurückgezogen. Momentan prüfen wir, ob sie das auch für andere Reviere in ihrem Landkreis tun müsste, wo Anordnungen für Reh-, Rot- und Gamswild nach dem gleichen Muster gestrickt wurden.

Auch unsere Normenkontrollklage gegen die Schonzeitaufhebung im Bergwald in Bayern insgesamt stand dieses Woche vor dem Verwaltungsgerichtshof in Ansbach auf dem Prüfstand. Mit Spannung erwarten wir noch das Ergebnis der zehnstündigen (!) Verhandlung.

Zähe Stunden hier, kämpferische Stunden dort. Dr. Christl Miller ist nie zu müde oder zu träge, um irgendwo fürs Wild einzutreten. Da war es mal eine Wohltat, dass sie in Berlin einen Preis in Empfang nehmen konnte, nämlich den Dritten Platz für "Exceptional Committment" der Organisation GoVolunteer. Wir finden, es hätte auch der Erste sein dürfen - aber der ging, und das wollen wir natürlich nicht absprechen - an die Organisation Weißer Ring. Jedenfalls gratulieren wir vom Team unserer Christl sehr, sehr herzlich und danken ihr für ihr wahrhaft außerordentliches Engagement für unsere Wildtiere, 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche.

Wir werfen in diesem Newsletter auch einen kurzen Blick in die Schweiz: Im Kanton Uri sind Fälle von Gamsblindheit aufgetreten, und die Jagdverwaltung hat die Jagd gestoppt, damit das Wild sich in Ruhe zurückziehen kann. Ein vorbildlicher Umgang, finden wir, und würden uns eine gleiche Denkweise für Bayern wünschen. Was allerdings im Tessin passiert, treibt uns die Gänsehaut über den Rücken: Der Kanton hat bei der Rotwildjagd jetzt auch führende Alttiere freigegeben, weil ihm die Schäden über den Kopf wachsen. Wir versuchen gerade, die Hintergründe herauszubekommen, um einzuschreiten.

Letzte zwei Punkte: Im Marburger Institut für Ornithologie und Ökologie haben wir einen neuen Partner gefunden. Prof. Dr. Martin Kraft hat einen kämpferischen Artikel für mehr Artenschutz bei Windkraftanlagen geschrieben, dem wir uns aus vollem Herzen anschließen.
Und: Bitte unterschreiben Sie für unser Rotwild in Bayern! Hanna soll nicht fliegen lernen müssen.

Eine entspannte neue Woche wünscht Ihnen (und sich),
Ihr Team Wildes Bayern
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Wildes Bayern im Kampf gegen Schonzeitaufhebung erneut erfolgreich

Diverse Male haben wir an dieser Stelle schon darüber geschrieben, dass die Aufhebung der Schonzeit bei Wild kein Pappenstiel ist. Eine Behörde, die zu dieser außerordentlichen Maßnahme greift, muss sich umfassend kundig gemacht haben, muss sie gut begründen und zudem noch eine Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde einholen…

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Dr. Christl Miller in Berlin für "außerordentliches Engagement" ausgezeichnet

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Wahnsinn… Normalerweise sind wir es, die unseren freiwilligen Helfern mit einem kleinen Präsent für ihr ehrenamtliches Engagement danken. Nun stehen wir mal auf der anderen Seite, genauer gesagt, unsere 1. Vorsitzende Dr. Christine Miller, die für die "Volunteer Awards 2022" vorgeschlagen wurde…

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Marburger Ornithologe: Keine Windräder in Wäldern und Zugkorridoren

Windkraft ist effizient - allerdings vor allem für die Kassen der Hersteller und Betreiber. Für die Energieversorgung bringt sie viel zu wenig angesichts der großen Schäden, die der Bau und Betrieb der Anlagen für unsere Natur bedeutet…

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Runder Tisch zum Vogelschutzgebiet „Geigelstein“

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Am 13. September fand ein „Runder Tisch“ mit Vorstellung der Managementpläne des FFH- und Vogelschutzgebietes „Geigelstein“ im Chiemgau statt. Wie in Bayern üblich, wird - unserer Meinung nach fachlich und rechtlich eher zweifelhaft - die Kartierung und die Formulierung der Managementpläne aufgeteilt zwischen der Naturschutzverwaltung an der Regierung und verschiedenen Forstämtern (ÄELF)...

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"Bayerische Seen im Klimawandel" – Forschungsergebnisse der Technischen Universität München"

Der Lehrstuhls für Aquatische Systembiologie der Technischen Universität München (TUM) hat im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums eine Studie durchgeführt, um herauszufinden, welchen Einfluss der Klimawandel auf die bayerischen Seen hat. Die Ergebnisse sind klar und schwer zu verdauen…

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Gamsblindheit: Schweizer Kanton stoppt die Jagd

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Im Kanton Uri ist die Gamsblindheit aufgetreten - eine infektiöse Krankheit, die entweder ausheilen kann oder sich von Tier zu Tier weiterverbreiten, auch über Fliegen. Gott sei Dank gehen die Eidgenossen recht vernünftig mit Wildtieren um. Die dortige Jagdverwaltung hat die momentan laufende Hochjagd gestoppt,…

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Tessin wirft Muttertierschutz beim Rotwild über Bord

Der Schweizer Kanton Tessin weiß sich bei der Rotwildbejagung offenbar überhaupt nicht mehr zu helfen und erlaubt Jägern deshalb jetzt den Abschuss führender Alttiere. Das kritisieren Schweizer Tierschutzverbände und Medien…

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