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Lieber Leser, liebe Leserin,
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ist das nicht eine wunderbare Zeit gerade? Bäume und Büsche blühen, die Vögel zwitschern, das Gras sprießt, und die ganze Luft duftet nach Frühling. Wir vom Wilden Bayern laufen sowieso ein bisschen wie auf Wolken, denn zum ersten Mal seit Jahrzehnten werden die Gämsen im oberbayerischen Bergwald ebenfalls friedliche Ostern haben. Die Schonzeitaufhebungs-Verordnung ist außer Vollzug, kein übereifriger Jäger aus Nordrhein-Westfalen, Hessen oder sonstwo darf das Bergwild jetzt in Angst und Schrecken versetzen. Schonzeit is´!
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Und diese Schonzeit braucht unser Wild. Denn auch wenn wir es nicht direkt merken: das Wild hat hohen Stress dieser Tage. Viele Arten vom Vogel über den Feldhasen bis zum Wildschwein haben jetzt schon Nachwuchs, den sie schützen und versorgen müssen. Andere sind wegen dicker Bäuche unbeholfener und empfindsamer als sonst, wie die Rehgeißen. Dass es Menschen - noch dazu Jägern, die in Naturdingen eine besondere Ausbildung genossen haben - einfallen könnte, mitten in dieser sensiblen Phase eine Drückjagd zu veranstalten, hätten wir uns eigentlich kaum träumen lassen.
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Umso entsetzter waren wir, als uns am 10. April Fotos von Jägern erreichten, die unter der Regie des städtischen Forstamts Landsberg und mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr ausgezogen waren, Sauen aus einem Einstand zu treiben und zu erlegen. Die Stadt rudert in ihrer Stellungnahme zwischen hilflosen Argumenten, von denen in unseren Augen keins so einen Frevel an der Natur rechtfertig. Wir haben natürlich Anzeige erstattet.
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Unser riesengroßer Dank und Respekt gilt dem aufmerksamen und mutigen Beobachter, der die Lage bei Landsberg erkannt und dokumentiert hat und vermutlich mit seinem Einschreiten sogar den Abbruch der völlig fehlgeleiteten Aktion bewirkt hat. Das war beispielhaft!
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Ein mutiges Einschreiten für die Belange der Wildtiere und der Natur vermissen wir sonst oft, nicht zuletzt in der Politik, die doch alle Fäden in der Hand hätte. So hat uns der Koaltionsvertrag der vermutlich neuen Regierungsparteien tief enttäuscht, weil er nicht nur wesentliche Dinge unangetastet lässt, sondern zudem versucht, über das Umweltklagerecht auch noch die Tatkraft von Verbänden wie Wildes Bayern zu brechen. Das profitbringende, mit vielen falschen Fakten und illegitimem Vorgehen belastete Feld der Windkraft und anderer "erneuerbarer Energien" liefert die Argumentation, um Natur- und Artenschutz auszuhebeln. Es ist ein Graus, da zuzuschauen.
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Aber diese Wolken sollen uns Ostern erstmal nicht trüben. Wir haben für Sie in diesem Newsletter auch eine Menge spannender und schöner Meldungen zusammengetragen, in denen sie über die Feiertage stöbern können. Wir erzählen Ihnen von Kreuzottern und dem heimlichen "Schilfschwein", vom Eheleben der Alpensegler und vom Goldschakal. Sie können - neben anderen Videos - eine tolle Dokumentation über Tiere in der Stadt auf Arte anschauen und in der Galerie des "Wildlife Photographer of the Year" stöbern. Und wir haben für Sie die Eröffnung einer Feuersalamander-Hilfsstation im Tiergarten Nürnberg besucht....
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Da, wo wir etwas tiefer eingestiegen sind, also bei Studien aus der Wissenschaft, bleibt die Stimmung leider nicht so ganz ungetrübt. Am bedrückendsten fanden wir eine Untersuchung aus Schweden, wo überfahrene Igel auf ihre Schadstoffbelastung hin untersucht wurden. Man möchte eigentlich lieber nicht wissen, was die Forscher alles entdeckt haben. Es scheint, als trüge die Art Igel neben Nahrungs- und Lebensraummangel, Parasiten und den fürchterlichen Feinden Mähroboter und Auto mit den Schadstoffen noch ein weiteres, unfassbar schweres Joch. Und man macht sich ernsthaft Sorgen, wieviel davon auch in uns Menschen zu finden wäre.
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Wollen wir als achtsame und verantwortungsvolle Menschen Gifte vermeiden, können wir aktuell damit anfangen, indem wir bei der Floh- und Zeckenprophylaxe bei Hund und Katze Alternativen suchen. Denn diese parasitentötenden Mittel sind nichts anderes als Pestizide, die in der Landwirtschaft schon längst verboten sind - wie wir Ihnen ja bereits vor kurzem berichtet haben. Geraten sie über Fell oder Kot unserer Haustiere wieder in die Natur, hat das fatale Folgen. Doch es gibt noch weitere Felder: Plastik vermeiden - und auch das Autofahren, das mit Ruß und Mikroabrieb von Reifen und Bremsen sicher einen Großteil an Schadstoffen beisteuert.
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Liebe Leser, uns geht es nicht anders als Ihnen: Wir alle möchten uns eigentlich natur- und tierschutzgemäß verhalten. Doch oft sind Abläufe und Wechselwirkungen so komplex, dass es uns schier unmöglich gemacht wird, weil wir einfach nicht alles wissen oder verstehen. Ein gutes Beispiel dafür liefert eine Studie aus dem Bodensee, die mal genauer der Frage nachgegangen ist, warum dort eigentlich die Fische sterben und immer mehr Berufsfischer ihre Existenz verlieren. Ergebnis: Ein kompliziertes Geflecht aus Klimawandel, eingeschleppten Neozoen, Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft (oder deren Fehlen)...
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Wir vom Wilden Bayern möchten immer wieder Ihren Blick auf die Natur- und Wildtier- Themen lenken, die gerade nicht im Fokus der breiten Öffentlichkeit stehen, und wir möchten Ihnen auch Orientierung geben, wenn es eben zu komplex und undurchschaubar wird. Unter unseren Blogs finden Sie deshalb auch immer jede Menge Links zu weiterführenden Quellen. Nutzen Sie sie, und erweitern Sie Ihre Kenntnisse, denn die Natur braucht Wissende am allernötigsten!
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Bevor wir Sie in ein hoffentlich sonniges, schönes und unbelastetes Ostern entlassen, hier noch zwei kleine Erinnerungen: Am 3. Mai steigt die "Wuids Bayern Party" in Weyarn. Kommen Sie, tun Sie Gutes und feiern Sie mit uns! Und: Unsere Kinder-Gruppe "Wuide Woid Kids" in Parsberg sucht dringend Unterstützung bei der Betreuung. Wohnen Sie vielleicht im Landkreis Miesbach und haben Lust, ab und zu Kindern die Natur zu vermitteln? Dann melden Sie sich sehr gerne bei uns unter office@wildes-bayern.de!
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Mit sehr herzlichen, bunt getupften Ostergrüßen,
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Ihr Team vom Wilden Bayern
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* SAVE THE DATE 17. Mai * Wildes Bayern wird 10! *
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Am 18. Juni 2015 haben wir unseren Verein Wildes Bayern als "Aktionsbündnis zum Schutz der Wildtiere" gegründet. 2025 feiert Wildes Bayern also seinen zehnjährigen Geburtstag! Wir begehen das stolze Jubiläum zusammen mit einer Mitgliederversammlung am gleichen Tag. Dazu laden wir alle Mitglieder und Freunde schon jetzt herzlich ein. Geplanter Termin ist der 17. Mai 2025, geplanter Ort Großhartpenning. Details und …
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Tag der Schakale - eine Art auf dem Vormarsch
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Folgendes meldet die Deutsche Wildtier Stiftung zum Tag der Schakale am 19. April, der diesmal auf den Karsamstag fällt: "Obwohl der Goldschakal bereits seit Jahrzehnten auch in Deutschland auftaucht, wissen Forscher noch immer wenig über seine Verbreitung und sein Wanderverhalten. Die ersten Tiere kamen vom Balkan sowie aus Polen und Tschechien nach Deutschland. Der erste dokumentierte Nachweis eines Goldschakals in …
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Die Wasserralle, ein quiekendes Schilfschwein ** MIT VIDEO
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Haben Sie schonmal erlebt, dass es aus dem Schilf heraus quiekt und schreit wie ein angsterfülltes Ferkel? Wir leider nicht, dabei würden wir nur allzu gerne mal eins sehen und hören, so ein Schilfschwein. Das ist der Spitzname der Wasserralle, eines sehr seltenen und scheuen kleinen Verwandten der Kraniche. Das Landesamt für Umwelt hat sie zur Art des Monats April …
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Neue Studie: Igel - wandelnde Warnschilder vor Umweltgiften
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Schwedische Forscher haben festgestellt, dass Igel eine erschreckende Menge und Vielzahl an giftigen Stoffen aus der Umwelt in ihren Körpern ansammeln. Das könnte auch ein Warnsignal für uns Menschen sein. Für ihre Studie ließen die Forscher der Universität Lund in Schweden sich in den Sommern 2021 und 2022 aus Südschweden tote Igel schicken, die Bürger zum Beispiel an Straßenrändern auflasen. …
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Kreuzottern - jetzt gut darauf achtgeben!
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Mit den wärmer werdenden Temperaturen kriechen derzeit viele "Winterschläfer" wieder ans Licht. Zu den Tieren, die man jetzt ganz überraschend auch auf Wegen und offenen Flächen finden kann, zählen Eidechsen und Schlangen, die sich hier wärmen oder sich wegen der Paarungszeit weniger scheu verhalten. Deshalb bringen wir hier noch mal unseren Beitrag über die Kreuzotter mit tollen Fotos, ergänzt mit …
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Neue Bilder beim "Wildlife photographer of the year"
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Über den "Wildlife Photographer of the Year" 2024 haben wir zwar bereits einmal berichtet, aber auf der Internetseite finden sich immer wieder neue tolle Bilder, die wir Euch hier nochmal wärmstens empfehlen möchten. Zu den Fotos in der Galerie des Natural History Museums in London, wo die Ausstellung übrigens noch bis 29. Juni zu sehen ist, gelangt Ihr hier Weitere …
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Insektenschutzstreifen - Naturschutz leicht gemacht
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Mahd und Beweidung sind absolut wichtige Methoden, um artenreiche Wiesen und Weiden zu erhalten. Aber manchmal kann weniger auch mehr sein: Rotierend wechselnde Insektenschutzstreifen, auch bekannt als Altgrasstreifen, in den gemähten Flächen stellen wertvolle Rückzugsräume und Entwicklungshabitate für zahlreiche Organismen dar. Im Sommer sind Insektenschutzstreifen für Schmetterlingsarten und Heuschrecken wichtige Rückzugs- und Entwicklungshabitate und locken mit ihrem Blütenreichtum auch viele …
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Schockierend: Drückjagd im April - Wildes Bayern erstattet Anzeige - UPDATE
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UPDATE: Die Stadt Landsberg hat sich zu der Jagd geäußert: Es habe sich um eine Wärmebild-Übung der Feuerwehr gehandelt, die das Forstamt dann zur Jagd genutzt habe... hoch beschlagene bzw. trächtige Tiere sollen davon nicht betroffen gewesen sein.... Hier findet Ihr den Bericht des Landsberger Tagblatts über die Jagd, unsere Anzeige und die Stellungnahmen von Stadt und Landkreis dazu …
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Kinderlosigkeit als Scheidungsgrund
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"Wussten Sie, dass Alpensegler ihren Partner wechseln können, wenn der Bruterfolg ausbleibt? Bei der eigentlich als treu bekannten Art, bei der beide Elternteile die Jungen aufziehen, trennen sich rund 15 Prozent der Paare." Diese Kurzmeldung haben wir heute beim Stöbern auf der Internetseite der Vogelwarte Sempach gefunden. Der Alpensegler ist der etwas größerer Bruder des Mauerseglers und in Bayern eigentlich …
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Mittel gegen Zecken und Flöhe bei Haustieren sind ein Problem für die Natur!
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Aus aktuellem Anlass, nämlich der Brutsaison mit Beginn der Zeckenzeit, weisen wir nochmal darauf hin, dass Zeckenschutzmittel teilweise tödlich für die Natur sind! Immer wieder wird bekannt, dass Medikamentenrückstände von unseren Haus- und Nutztieren, die - zum Beispiel über ihren Kot - in die Natur gelangen, dort tödliche Auswirkungen haben. Jetzt haben britische Forscher herausgefunden, dass Floh- und Zeckenmittel in …
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Noch bis 27. Mai: ARTE-Doku über Wildtiere in Stadtgärten
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Jeder einzelne Garten kann zum Schutz der Artenvielfalt beitragen! Das ist die Kernaussage einer Dokumentation über Wildtiere in der Stadt, die ARTE noch bis 27. Mai in seiner Mediathek zeigt. Der Film zeigt die Bedeutung von Privatgärten und Parkanlagen als Rückzugsorte für bedrohte Tierarten wie Igel, Zauneidechsen und viele Vögel. Während die Agrarlandschaft durch Monokulturen, dem Einsatz von Pestizide und …
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Kartenvorverkauf läuft: 3. Mai wieder Wuids Bayern Festival!
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Jetzt abfeiern und dabei was Gutes tun: Die nächste Wuids Bayern-Party ist am 3. Mai. Es spielen in Weyarn für uns Julia Finis, das Fritz Max Trio, die Bieramiden, V:O:I, Oansno und der Zither Manä! Beginn 19 Uhr, Eintritt 15 € und die Hälfte des Gewinns geht an Wildes Bayern! Wie in den vergangenen Jahren rocken die Musiker und die …
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Hilfe für Feuersalamander: Bsal-Therapiestation eröffnete in Nürnberg
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Im Nürnberger Tiergarten wurde am 9. April der neueste Stand des Artenhilfsprogramms Feuersalamander vorgestellt. Zum einen geht es darum, Salamander, die mit dem tödlichen Hautpilz Bsal befallen sind, aus der Natur zu entnehmen und vielleicht zu kurieren. Dazu steht im Nürnberger Tierpark jetzt ein isolierter Container mit Wärmeschränken bereit. Hier werden erkrankte Feuersalamander über zwei Wochen hinweg bei 25 Grad …
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Jetzt mithelfen: "Wuide Woid Kids" suchen Betreuer
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Unser wunderbares Projekt "Wuide Woid Kids" braucht neue Unterstützung! Wir suchen DICH als Betreuer. Wissen über Wildtiere, Rollenspiele als Wildtier, Steinzeitkleber herstellen, Wasserleitung aus Naturmaterialien, schleichen mit der Technik von Ureinwohnern, schnitzen, Spuren lesen, Notunterkunft bauen, mit allen Sinnen den Wald erleben und noch viel mehr. Das alles klingt für Dich interessant? Du weisst bereits drüber Bescheid und möchtest das …
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Woran sterben die Fische im Bodensee?
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Erst Anfang April war in der Presse wieder von einem Fischsterben im Bodensee zu lesen, wegen dem viele Berufsfischer ihre Arbeit aufgeben. Tatsächlich aber sind die Verhältnisse in diesem riesigen Voralpensee wesentlich komplexer. Zwei Forschungsprojekte haben vor einigen Jahren sowohl die Fischbestände und ihre Zusammensetzung untersucht, als auch die Faktoren, die darauf Einfluss haben. Dabei kam unter anderem heraus, dass …
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Koalitionsvertrag: Die blinde Beschleunigungswut
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Vieles hätte geregelt und geändert werden müssen im neuen Koalitionsvertrag - gerade auch auf dem Gebiet des Natur-, Umwelt- und Tierschutzes. Statt dessen haben die neuen Regierungsparteien CDU/CSU und SPD sich darauf geeinigt, in Sachen Umwelt künftig weniger Bürgerbeteiligung und weniger Kontrollmöglichkeit für die Öffentlichkeit zuzulassen. Dazu wollen sie offenbar, wie schon vorab befürchtet, unter anderem ans Umweltinformationsgesetz gehen. Zitat: …
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Osterfeuer bitte wildtiergerecht!
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Bald ist Ostern - und in der Karsamstagsnacht werden vielerorts wieder Osterfeuer angezündet. Es ist ein wunderbares, archaisches Erlebnis. Bitte denkt aber daran, dass sich in Asthaufen, die schon ein paar Tage oder länger liegen, Wildtiere eingeschoben haben könnten, zum Beispiel Igel oder Marder. Deshalb ist es wichtig, die Haufen vor dem Anzünden unbedingt nochmal umzulagern! In manchen Dörfern ist …
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