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Lieber Leser, liebe Leserin,

in den nächsten Tagen soll es endlich Sommer werden. Wir freuen uns besonders für die Teilnehmer unseres Kinderprogramms "Wuide Woid Kids" in Weyarn, das dieser Tage bereits sein einjähriges Jubiläum feiert. Viele Eltern haben ihre Kinder schon mehrfach bei uns angemeldet, und es gibt eine Warteliste. Das bestätigt uns in unserem Glauben, etwas Gutes und Richtiges zu tun. Vielen Dank an den engagierten Betreuer Michi und seine Kollegen!

Nicht nur wir Menschen, sondern auch die Wildtiere (zumindest die in Südbayern) werden die Sonne in den nächsten Tagen gierig aufsaugen. Der viele Regen und die Überflutungen hatten in der vergangenen Woche noch ganz schöne Nachwirkungen.

Eine war, dass die Mahd von Wiesen oder auch Grünroggen in Teilen Oberbayerns in diesem Jahr ziemlich durcheinander geraten ist. Nach dem frühen Beginn Anfang Mai gab es eine lange Pause. Erst vor wenigen Tagen stand unser Kitzretter-Team vor einem verzweifelten Landwirt, der hin- und hergerissen war, wann und wie er den Aufwuchs von seiner Wiese nun runterkriegen sollte. Durch die Warterei wegen Regens und nassen Böden ist ihm das Gras viel zu hoch geworden und jetzt als Tierfutter wertlos.

Ein anderer Landwirt schien sich angesichts überlaufender Odelgruben nicht anders zu helfen zu wissen, als Gülle auf eine patschnasse, hoch stehende Wiese auszubringen. Dass er damit nicht nur gegen die gute fachliche Praxis verstieß, sondern beim Befahren auch ein Kitz tötete, das in der Wiese lag, war ihm offenbar überhaupt nicht bewusst.

Jetzt schauen die Kitzretter angespannt auf den 15. Juni, wenn die Frist für die KULAP-Förderung der extensiven Wiesennutzung endet. Das Gras ist überlang und liegt. Schwierige Bedingungen!

Dass draußen Umstände herrschen, die vielleicht behördliches Eingreifen auch für die Tierwelt erfordern, scheint manchen Unteren Jagdbehörden so abseitig wie Camping auf dem Mond. Wildes Bayern hat - wie angekündigt - ein Aussetzen der Abschusspläne und ein Monitoring der Schäden an den Wildtierpopulationen angemahnt. Ein Amt gab uns sofort Rückmeldung: Das sei ja mit dem Jagdgesetz alles geregelt und überhaupt Verantwortung der Jäger.

Mit Letzterem haben die Damen und Herren im Landratsamt Recht: Es ist verboten, auf Wildtiere, die durch Überflutung und andere Naturkatastrophen in Not geraten sind, die Jagd auszuüben. Das heißt, in den betroffenen Revieren hat die Jagd zu ruhen, auch wenn die Wasserpegel sinken. Solange das Wild Not leidet, ist die Jagd verboten. Lesen Sie nach im Artikel 29 (2) BayJG in der Liste der "Sachlichen Verbote"!

Im Schreiben aus dem Landratsamt wird aber auch erläutert: Dem Wildtiermonitoring sei mit dem Forstlichen Gutachten ja schon genüge getan. Wie bitte? Haben wir da etwas verpasst? Was bitte sagt das Forstliche Gutachten, für das Förster auf festgelegten Radien millimeterkleine Baumknospen untersuchen, über unsere Hirsche, Rehe, Hasen, Dachse und Wiesenbrüter aus? Wir wurden mit dem Kopfschütteln gar nicht mehr fertig - unsere Antwort an das Landratsamt und die Regierung von Schwaben lesen Sie im Blog.

Weil wir diese Woche viel draußen unterwegs waren, ist der Newsletter diesmal nicht so lang und prall gefüllt wie sonst. Als nette Info "on the side" haben wir für Sie noch das Gartentier des Monats, den Hausrotschwanz. Schade, wir hätten so gerne dem Tigerschnegel das Podest gegönnt. Wir weisen Sie auch auf einen neuen Schädling hin, der unsere Eichen bedroht.

Für die Mitglieder unter unseren Lesern haben wir an dieser Stelle schon ein kleines Save-the-Date: Am 13. Juli findet die Wildes Bayern-Mitgliederversammlung in Hartpenning bei Holzkirchen statt. Über die Details informieren wir Sie natürlich noch in Kürze.

Mit herzlichen Grüßen für ein sonniges Wochenende,
Ihr Team vom Wilden Bayern



Reh, Sau, Hirsch: Die Hüter der Vielfalt

Aus den Tiefen des Internets haben wir eine PDF-Datei des Nationalparks Schwarzwald gezogen, die die ökologischen Wirkungen von Reh, Wildschwein und Hirsch aufführt. Sie ist zwar mit Sicherheit alles andere als vollständig, da ein Großteil der Wildwirkungen und der sonstigen Wechselwirkungen in der Natur noch gar nicht erforscht sind, aber diese Datei könnte schon mal helfen, die Öffentlichkeit ein bisschen …

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Reh, Sau, Hirsch: Die Hüter der Vielfalt

Abschusspläne nach der Katastrophe - das meint eine Behörde dazu! UPDATE

Wie angekündigt, haben wir die Landratsämter, die nach Dauerregen und Überflutungen Katastrophenalarm ausgerufen hatten, angeschrieben und gebeten, die Jäger auf Hilfsmaßnahmen für die Wildtiere aufmerksam zu machen. Das Jagdgesetz schreibt dies sogar vor: Entsprechend §15 Abs.3 AVBayJG stellen die angeführten klimatischen Verhältnisse und ihre biologischen Auswirkungen zum Beispiel Bedingungen dar, bei denen der Abschussplan von der Behörde zu ändern ist. …

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Ein nasser Turmfalke sitzt auf weißen Tüchern in einem Korbkäfig

Abgestimmt: Gartentier des Jahres UPDATE

Das Gartentier des Jahres 2024 ist gewählt, und unser Favorit, der Schnegel, hat leider den Kürzeren gezogen. Viel beliebter war nämlich: (Tusch!) Der Hausrotschwanz! Bis zu zwei Stunden vor Sonnenaufgang singt der männliche Hausrotschwanz schon seine Lieder, die sich zusammensetzen aus Zwitschern, Pause, Knirschen, Zwitschern. Auch tagsüber ist er ein ausdauernder Sänger, der durchaus mehrere Stunden lang zwitschert. Hausrotschwänze suchen …

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Zwei Vögel sitzen auf einem Balken, einer füttert den anderen

Jetzt anmelden: Kinderprojekt "Wuide Woid Kids"

Jetzt wird´s wieder wild für die Kids rund um Miesbach! Jede Woche ab Juni können sie einen Nachmittag in der Natur verbringen, begleitet von zwei professionellen Pflegern mit viel Wildniswissen. Viele Kinder aus einem Waldkindergarten vermissen das spannende Naturerleben, wenn sie in die Grundschule kommen. Mit einem Pilotprojekt in Miesbach haben wir diese Lücke nun geschlossen - es läuft seit …

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Jetzt anmelden: Kinderprojekt "Wuide Woid Kids"

Top gerüstet: Unsere Themenseite zur Weidehaltung UPDATE

Uns ist eine Resolution wieder in die Hände gefallen, die zwar schon einige Jahre alt ist, aber nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat. Es geht um den Verlust von Insekten und Biodiversität aufgrund des Rückgangs extensiver Weidehaltung. Ihr könnt Sie hier einsehen oder unsere Themenseite besuchen (siehe unten). Ursprüngliche Meldung vom 20. März 2024 Der Vortrag von Agraringenieur Ulrich …

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Unterschiedliche Kühe liegen auf einer Bergwiese, durch die ein Bach rinnt,

Eine schlimme Woche für Rehkitze & Co. - zerschnitten, überfahren, geodelt UPDATE

Am 15.6. läuft die Frist für die KULAP-Maßnahme Extensive Nutzung von Wiesen aus. Es ist zu erwarten, dass dann eine Vielzahl von Landbewirtschaftern sehr kurzfristig mit der Mahd ihrer Wiesen beginnen. Deshalb hat Wildes Bayern sich mit folgender Bitte an den Bayerischen Bauernverband und das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt gewandt: "Wildes Bayern bittet Sie deshalb dringend, Ihre Mitglieder und Leser daran …

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Ein totes Kitz liegt in einem Gebüsch

Invasive Wanze bedroht unsere Eichenwälder

Die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft warnt vor einer neuen eingewanderten Schädling an Eichen und bittet um Mithilfe durch Meldungen. Die invasive Amerikanische Eichennetzwanze breitet sich schnell aus. Ihre Larven wie auch das erwachsene Insekt saugen an der Unterseite von Laubblättern. Weil sie sich mehrfach im Jahr fortpflanzen, kann ein befallener Baum so alle seine Blätter verlieren und daran schwer …

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Zwei futuristisch aussehende Wanzen sitzen auf einer Blattunterseite
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