Das Gartentier des Jahres 2024 ist gewählt, und unser Favorit, der Schnegel, hat leider den Kürzeren gezogen. Viel beliebter war nämlich: (Tusch!) Der Hausrotschwanz!
Bis zu zwei Stunden vor Sonnenaufgang singt der männliche Hausrotschwanz schon seine Lieder, die sich zusammensetzen aus Zwitschern, Pause, Knirschen, Zwitschern. Auch tagsüber ist er ein ausdauernder Sänger, der durchaus mehrere Stunden lang zwitschert. Hausrotschwänze suchen sich als Singwarten gern frei- und hochliegende Orte. wie Baumkronen oder Dachgiebel. Das Gefieder der Männchen ist anthrazitfarben, das der Weibchen eher bräunlich. Gemeinsam ist ihnen der namensgebende rostrote Schwanz, der sich selbst aus der Entfernung noch gut erkennen lässt. Er zittert häufig auf und ab, vor allem beim Singen, vom Vogel oft begleitet durch Knicksen und Wippen. Häufig verwechselt wird der Hausrotschwanz mit seinem engen Verwandten, dem Gartenrotschwanz, der entgegen seines Namens deutlich seltener in unseren heimischen Gärten vorkommt.
Ursprünglich lebte der Hausrotschwanz bevorzugt in Bergregionen und war ein klassischer Felsenbrüter. Doch über die letzten 250 Jahre hat er zunehmend menschliche Baustrukturen als Quartier entdeckt: Hausfassaden, Dachgiebel und Mauern etwa. Hier sucht er sich kleine Nischen, in denen er sein Nest bauen kann. Er ist also eine der klassischen Arten, die bei einer gründlichen Haussanierung oder einem Umbau oft ihr Zuhause verlieren. Auch der Zugvogel, der er mal war, ist er nicht mehr in allen Fällen. Wir können ihm also mit naturnahen Gärten über den Winter helfen.
Die vollständige Pressemitteilung der Sielmann-Stiftung findet Ihr hier
Die Heinz Sielmann-Stiftung lädt wieder zur Wahl des „Gartentiers des Jahres“ ein. Es stehen sechs Tiere zur Auswahl: der Hausrotschwanz, die Zauneidechse, der Rotfuchs (den wir allerdings für eine Fehlbesetzung halten, weil Füchse in Gärten nichts verloren haben), der Tigerschnegel, die Zebraspringspinne und der Ligusterschwärmer.
Unser Favorit ist natürlich ganz klar der Tigerschnegel! Ein eindrucksvoller, oft falsch zugeordneter Nützling im Garten, denn er ernährt sich von einer Menge Dingen, die wir nicht haben wollen: Pilzen, welken und abgestorbenen Pflanzenteilen, Aas und manchmal sogar Nacktschnecken. Das Paarungsritual dieser vermeintlich so einfachen Kreaturen ist beachtlich.
Abstimmen könnt Ihr noch bis zum 11. Juni hier
Unter allen Teilnehmenden werden Preise verlost.
Bildquelle: Heinz Sielmann-Stiftung, Dr. Hannes Petrischak, H. Petrischak