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Liebe/r Leser/in,

eigentlich möchte ich an dieser Stelle gern über Insekten schreiben, zum Beispiel über die faszinierende Frühlings-Seidenbiene, oder darüber, welche Auswirkungen ein späterer Mahdzeitpunkt von Wiesen auf unsere Hautflügler & Co. hat. Ich möchte Sie gern auf die faszinierenden Spinnenfotos von Willibald Lang hinweisen, auf die einfachen Bestimmungsmerkmale unserer heimischen Eidechsen oder auf die gute Idee, freilaufende Katzen mit bunten Halskrausen und Glöckchen auszustatten, damit sie unter Vögeln und Fledermäusen nicht so erfolgreich Beute machen. All das finden Sie in diesem Newsletter.

Aber das Thema, das mir eigentlich unter den Nägeln brennt, ist: Wasser! Viele Orte in Bayern haben schon jetzt, zu Johanni, eine wochenlange Trockenheit hinter sich. Dann, am Donnerstag, kam der große Knall und es goss mehr Wasser vom Himmel als uns lieb war. Könnte man es doch nur speichern....

Aber könnte man das nicht? Unser Boden ist doch eigentlich wie ein Schwamm! Gehen Sie mal mit offenen Augen durch Ihre Siedlung oder die Natur: Wo überall vergeben wir die Möglichkeit, Wasser dem Boden zu schenken oder es für trockene Phasen aufzufangen? Ich sehe: Riesige Hallendächer, deren Regenrinnen im Boden verschwinden, also wohl direkt in die Kanalisation münden, statt vielleicht in den nahegelegenen Weiher. Ich sehe: Pflanztröge, die sinnlos herumstehen, statt mit Wasser gefüllt der Tierwelt zu helfen. Ich sehe: Kleine Tümpel und Weiher, die verschlammen und das Wasser nicht mehr halten. Weiter unten dafür: Flüsse, die über die Ufer treten.

Ist das alles nicht furchtbar schade angesichts dessen, dass während der wochen- oder monatelangen Dürrephasen Pflanzen und Tiere so großen Schaden nehmen? Deshalb heute meine Bitte an Sie: Checken Sie Ihr Grundstück und schauen Sie,
wo Sie Ihr Wassermanagement zum Wohl der Natur verbessern können. Schaffen Sie kleine und große Wasserstellen da, wo Tiere sie erreichen können (diese Bitte richtet sich natürlich auch und insbesondere an alle Jagdpächter - zur Not kann man ja auch die "üblichen" Regenpfützen auffüllen)! Selbst alte Emaille-Töpfe, in denen sich ein wenig Regen fängt, können morgen bei 30 Grad einem nahen Bienenvolk wichtige Unterstützung sein. Blumentopf- oder Balkonkastenuntersetzer, in denen Wasser steht (ob mit oder ohne Topf/Kasten), sind von unschätzbarem Wert und werden sicher gerne angenommen.

So, das musste jetzt mal raus. Aber zurück zu unseren eigentlichen Kernthemen. Wir haben dem baden-württembergischen Minister für Ländlichen Raum, Peter Hauk, wegen des Rotwilds geschrieben. Sie erinnern sich: Baden-Württemberg plant, seine wenigen Rotwildgebiete NICHT zu öffnen, sondern lieber Rotwild hin und her zu karren (pardon, zu "verbringen"), um den genetischen Austausch zu verbessern. Wie soll das genau aussehen, haben wir ihn gefragt. Die Antworten haben uns leider gezeigt, dass es hier mal wieder um Alibi-Aktivitäten geht, die viel mehr der politischen als der natürlichen Landschaft zugute kommen.

Und anlässlich des bevorstehenden Bären-Gedenktags am Montag empfehlen wir Ihnen ein gutes Radio-Interview mit der Wildbiologin und Bärenexpertin Michaela Skuban. Eine, die wie auch wir vom Wilden Bayern sagt: Große Beutegreifer brauchen ein sehr handfestes Management.

Hier noch zwei wichtige Termne: Am 8. Juli ist die MITGLIEDERVERSAMMLUNG unseres Vereins - ab 13.30 Uhr bis 17 Uhr in Miesbach, Gasthof Bräuwirt. Und - SAVE THE DATE - vom 12. bis 20. August ist Wildes Bayern mit dabei auf der Allgäuer Festwoche in Kempten.

Wir freuen uns drauf, dass Sie dabei sind, und wünschen jetzt erstmal ein sonniges Wochenende!

Ihr Team vom Wilden Bayern

Ja, spinnst Du... fantastische Fotos von Willibald Lang

Ja, spinnst Du... fantastische Fotos von Willibald Lang
Willibald Lang arbeitet als Naturfotograf mit dem Natur- und Umweltschutz im deutschsprachigen Raum zusammen. Auf Flickr präsentiert er seine vielen wunderschönen Bilder. Taucht mit uns ein in eine faszinierende sowie schützenswerte Welt der Gliederfüßler mit 300 Millionen Jahren Evolution. Bitte beachtet, dass diese Bilder nicht frei verfügbar zum Download sind! Die Copyright- und Downloadangaben findet Ihr unter den jeweiligen Bildern! …

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UPDATE: Das sagt das Ministerium ** Haarsträubende Rotwild-Pläne aus Baden-Württemberg

UPDATE: Das sagt das Ministerium ** Haarsträubende Rotwild-Pläne aus Baden-Württemberg
UPDATE 22.6.2023 Auf die Ankündigung von Minister Peter Hauk, die Rotwildgebiete in Baden-Württemberg nicht aufzulösen und statt dessen eher Wild "zu verbringen", haben wir eine detaillierte Anfrage ans Ministerium gerichtet. Denn wie soll das bitte in der Praxis aussehen? Ier-Hirsche am einen Brunftplatz wegfangen und am anderen aussetzen? Die hormonell hoch sensiblen Alttiere kurz vor der Brunft in einem wildfremden …

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Von später Wiesenmahd profitieren auch Insekten

Von später Wiesenmahd profitieren auch Insekten
Hier und dort in unserer Landschaft stehen gerade Blühflächen oder Blühstreifen, sogar viele Gemeinden bemühen sich darum, ihre Flächen insektenfreundlich zu begrünen. Außerdem belohnt das "Kulturlandschaftsprogramm" in Bayern extensive Bearbeitungsmethoden, wie eine späte Mahd. Aber bringt das eigentlich was? In der Schweiz haben mehrere Forschungsinstitutionen das mithilfe von 30 Imkern und Imkerinnen untersucht. In einer partizipativen Studie wurden 300 Honigbienenvölker …

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Waldbau unwichtig - Hauptsache totes Wild?

Waldbau unwichtig - Hauptsache totes Wild?
Bei der Vergabe von Revieren im bayerischen Alpenraum durch die Bayerischen Staatsforsten zählt nicht mehr waldbauliches Wissen und forstliches Können - das zeigen unter anderem die Antworten auf eine Landtagsanfrage aus den Reihen der Grünen. Standort und Klima machen den Waldbau in den Gebirgs-Forstbetrieben zu einem anspruchsvollen Unterfangen. Doch das Personal, das für diese Reviere verantwortlich ist, muss nur eines: …

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Kinderzimmer mit Seidentapete

Kinderzimmer mit Seidentapete
Das Kuratorium "Wildbiene des Jahres" hat die Frühlings-Seidenbiene zur Wildbiene des Jahres 2023  erkoren. Sie gilt zwar als "ungefährdet", aber ihre Lebensweise ist hoch interessant. Wer würde schon erwarten, dass sich eine Bienenart in alten Sandkästen oder vernachlässigten Sportplätzen einnistet? Und dass sich hinter all dem Dreck vielleicht edelste Zimmerchen mit Seide an den Wänden verbergen? Die Frühlings-Seidenbiene baut winzige …

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Bunte Halskrausen und Glöckchen retten Katzenbeute das Leben

Bunte Halskrausen und Glöckchen retten Katzenbeute das Leben
Katzen sind für Natur- und Tierliebhaber ein wirklich zweischneidiges Schwert. Einerseits lieben und vergöttern wir die Stubentiger, andererseits mag wohl keiner von uns das Erlebnis, wie sie draußen auf Singvogeljagd gehen. Freigängerkatzen erbeuten laut Hochrechnungen jährlich Millionen von Wildtieren, darunter auch viele Fledermäuse. Im vergangenen Jahr haben die Schweizerische Organisation SWILD und die Schweizerische Vogelwarte erforscht, wie wirksam einfache Maßnahmen …

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Wenn es heiß wird, tanzen die Eidechsen

Wenn es heiß wird, tanzen die Eidechsen
Hier kommt eine gute Eidechsen-Bestimmungshilfe aus der Schweiz! Zwar kennt man dort wohl nur vier Arten, und bei uns in Deutschland sind es sieben (inklusive der Blindschleiche), aber darunter sind eben auch die vier Arten der Schweiz: Mauereidechse, Westliche Smaragdeidechse, Zauneidechse und Waldeidechse. Unter dem Link infofauna.ch findet Ihr einen ausführlichen Beitrag über die kleinen Echsen...

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Michaela Skuban im Interview über Leben mit Bären und Wölfen

Michaela Skuban im Interview über Leben mit Bären und Wölfen
Michaela Skuban ist Biologin, arbeitete schon als Schäferin und baute die Bärenforschung in der Slowakei mit auf. Sie hat viel Erfahrung mit Herdenschutzhunden und arbeitet jetzt als Bärenbeauftragte in Tirol. In der Sendung "Science Ahoi" berichtet sie im Interview von ihrem Leben, ihrer Arbeit und den Ansprüchen, die ein gutes Beutegreifermanagement mit sich bringt. Den vollständigen Beitrag zum Nachhören findet …

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