Die Afrikanische Schweinepest (ASP) verbreitet sich weltweit rasant und dezimiert die Bestände verschiedener Schweinearten. Einige sind dadurch akut vom Aussterben bedroht. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erforscht das Virus und die Möglichkeit, einen verlässlichen Impfstoff zu entwickeln.
Auf Empfehlung der Erhaltungszuchtprogramme des europäischen Zooverbands für Warzenschweine (Phacochoerus africanus) und Pinselohrschweine (Potamochoerus porcus) haben deshalb mehrere Zoos Schweine beider Arten zur Forschung an das FLI abgegeben. Damit ist die Hoffnung verbunden, über die gewonnene Erkenntnisse auch das Überleben mehrerer Arten zu sichern.
In Südostasien führte das nahezu immer tödliche Virus bei wildlebenden Bartschweinen (S. barbatus) auf Borneo bereits zu Massensterben, ebenso bei Philippinischen Pustelschweinen (S. philippensis). Diese Entwicklung hat weitreichende ökologische, aber auch sozioökonomische Folgen. Beispielsweise finden Tiger, die sich vor allem von Wildschweinen ernähren, keine Nahrung mehr. Auch Menschen auf Borneo und in anderen Gegenden, die auf Schweinefleisch als Proteinquelle angewiesen sind, befinden sich in einer Ernährungskrise.
Alle in Asien endemischen Schweinearten sind bereits durch den Verlust des Lebensraumes und andere menschliche Aktivitäten von der Ausrottung bedroht, eine zusätzliche extrem akute Bedrohung stellt jetzt das ASP-Virus dar. Bisher gibt es keine effizienten Maßnahmen, um die Ausbreitung der Erkrankung in der Region einzudämmen. Es gibt außerdem weder eine wirksame Behandlung noch Impfung gegen ASP. Ohne einen wirksamen, oral zu verabreichenden Impfstoff drohen diese Arten innerhalb der nächsten Jahre in der Natur auszusterben.
Die vollständige, sehr ausführliche Pressemitteilung des Nürnberger Tiergartens findet Ihr hier
Bildquelle: Jörg Beckmann/Tiergarten Nürnberg