Nicht nur ein Baumschulen und Forstpflanzen leiden unter dem Klimawandel. Es trifft auch die Rehe!Durch den Klimawandel und die veränderten Temperaturen schmelzen nicht nur die Gletscher und verändert sich das Wetter, auch die Evolution der (Wild-)tiere hat massiv zu kämpfen. Der frühzeitigere Frühjahrsbeginn sorgt dafür, dass Pflanzen eher austreiben und blühen. Maik Rehnus von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL hat zusammen mit seinen Kollegen die Setztermine von 8983 Rehkitzen ausgewertet, die in den Jahren 1971 bis 2015 in der Schweiz geboren wurden. Diese Daten glichen sie mit Informationen zum jeweiligen Beginn der Vegetationszeit und der ersten Mahd der Wiesen ab.
Das Ergebnis: In den untersuchten 45 Jahren hat sich der Vegetationsbeginn um 20 Tage und der Heuschnitt um 14 Tage verfrüht. Die Vegetationszeit begann laut den Forschern während dieser Zeit jedes Jahr 0,45 Tage früher. Das bedeutet zwar, dass sich die Setztermine der Rehkitze zwar verändertn, jedoch in einem deutlich langsameren Tempo und um rund 0,06 Tage pro Jahr. „Die Geburtstermine veränderten sich damit im Schnitt 7,5 Mal langsamer als der Beginn der Vegetationsperiode und fünf Mal langsamer als die Blüte“, so das Fazit von Rehnus und seinem Team.
Das Tempo dieser Anpassung reiche allerdings laut den Forschern nicht aus, um mit der Pflanzenwelt Schritt zu halten. „Das resultiert in einem zunehmenden Auseinanderdriften von optimalem Nahrungsangebot und Geburt in allen Höhenlagen“, so die Forscher.
Eine Zusammenfassung der vollständigen Studie von der Schweizer Forschern lesen Sie hier…
Quelle: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL; Fachartikel: Ecosphere, doi: 10.1002/ecs2.3144
Bild: (c) Dietmar Streitmeier
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