UPDATE 12.9.2023 Diese Woche berichtete auch das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt über die Unwetter und die immensen Schäden an der Natur, den landwirtschaftlichen Kulturen, den Forsten und den Wildtieren. Enthalten ist auch eine Karte, die die Schneisen aufzeigt, die die Unwetter nahmen.
Wildes Bayern hat die betroffenen Landkreisbehörden darauf hingewiesen, dass u. U. ganze Wildtierbesätze, wie von Hase, Rebhuhn oder Fasan, ausgelöscht worden sein könnten, und hat sie aufgefordert, die Situation der Wildtiere zu evaluieren und Maßnahmen wie Jagdruhe zu verhängen (s. unten). Aus Bad Tölz sowie aus Garmisch-Partenkirchen haben wir von den Behörden bereits Rückmeldung erhalten – es liegt allerdings auch an den Revierinhabern, ihre Daten überhaupt an die Landratsämter weiterzugeben. Bitte tun Sie das im Namen der Wildtiere! Zum Bericht im Landwirtschaftlichen Wochenblatt über die Unwetterschäden kommt Ihr hier
Das schwere Unwetter in Regionen Oberbayerns und Schwabens vom 26. August hat fürchterliche Schäden hinterlassen, aber zum Glück keine Menschenleben gefordert. Bei den Wildtieren schaut das traurigerweise ganz anders aus. Speziell aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, wo Hagelkugeln in Tennisballgröße niedergingen, erreichten uns Nachrichten und Fotos, die jedem Wildtierliebhaber die Tränen in die Augen treiben.
Auch bei Schlehdorf erwischte das Unwetter Störche offenbar im freien Feld. Einige sind tot, sieben Stück konnten auf Auffangstationen verteilt werden und bekommen hoffentlich kurzfristig tierärztliche Hilfe für gebrochene Schnäbel, verletzte Augen und mehr.
Ein Revierinhaber nördlich von Garmisch fand in seinem Revier einen Tag nach dem Unwetter 7 tote Rehe, 7 Hasen, 4 Krähen, 2 Bussarde und 1 Storch – “keine Ahnung, wie hoch die Dunkelziffer ist”, sagt er. Den Rehen habe der Hagel die Läufe regelrecht abgeschlagen. Drei waren noch nicht tot, als er sie fand, und mussten mit einem Fangschuss erlöst werden. Wie es dem Rotwild gehe, “keine Ahnung”, sagt er, denn die Wälder habe es so schlimm erwischt, dass er sich überspitzt gesagt vorkomme wie im sehr weiten Umfeld eines Atombombeneinschlags.
Wir weisen auch darauf hin, dass nach Katastrophen die Jagd erstmal ruht, und bitten alle Jäger, sich um das Wohlergehen, Ruhe, Äsung und Deckung für ihr Wild zu kümmern.
Artikel 29 Absatz 2 Nr. 6 des Bayerischen Jagdgesetzes verbietet die Jagdausübung auf “Wild, das durch auf Wild, das durch Überflutungen, Lawinen oder sonstige Naturkatastrophen in Not geraten oder zum Verlassen der Einstände gezwungen worden ist”; dies gilt nicht, soweit die Not des Wildes nur durch Erlegung beendet werden kann.
Und auch die Abschussplanung gilt nach derartigen Katastrophen erstmal nicht mehr. Dazu regelt die AVBayJG in §15: “Ändern sich nach Bestätigung oder Festsetzung der Abschussplanung die für die Abschussplanung maßgeblichen Verhältnisse… als unrichtig, so hat die Jagdbehörde auf Antrag des Revierinhabers … die erforderliche … Verminderung der Abschusszahlen zu verfügen…”
Wildes Bayern wird sich kurzfristig mit einem Schreiben an die Unteren Jagdbehörden wenden und das Aussetzen der Abschusspläne anmahnen sowie um Unterstützung für Wildtierhilfsmaßnahmen bitten.
Weitere Berichte dazu unter diesem Link:
Bildquelle: (c)Wildes Bayern privat - Hagelkatastrophe Murnau/Bichl August 2023, (c)Medienscreenshot, (c)Wildes Bayern - Anschreiben Landratsämter Katastrophe August 2023, Anschreiben Landratsämter_Katastrophe2
Die Natur schlägt zurück. Das sind die Folgen des einzig vom Menschen verursachten Klimawandels. Aber nicht er, sondern die, die an der Erderhitzung unschuldig sind, müssen dafür mit ihrem Leben bezahlen. Die Tiere! Unfassbar: Sieben tote Rehe nur in einem einzigen Jagdrevier! Da kann man sich ausmalen, dass die Gesamtzahl aller toten Rehe sehr hoch ist. Ich hoffe deshalb sehr, dass dann auch die Abschusszahlen nach unten korrigiert werden. Eigenartig auch, dass man nichts hört, wieviel Nutztiere auf den Almen und Weiden durch das Unwetter zu Tode kamen, denn es dürften sehr viele sein. Warum hier kein Aufschrei der Bauern? Damit die Bürger nicht erfahren, dass durch Wolf und Bär getötete Weidetiere Peanuts sind im Gegensatz zu den allein nur durch dieses eine Unwetter zu Tode gekommenen Nutztieren? Denn es kann mir keiner erzählen, dass das Wild durch die gewaltigen Hagelkörner schwer verletzt oder getötet wurde, aber Kühe, Schafe und sonstige nicht. Wie viele mögen es sein, die in Panik wegen der Hagelkörner in einen Abgrund gestürzt sind? Da rächt sich mal wieder, dass die Bauern ihre angeblich so geliebten Tiere den ganzen Sommer ungeschützt gegen Unwetter auf die Almen stellen. Aber gegen den Wolf hetzen. Welch verachtenswerte Doppelmoral!
In dem Link zu dem BR Bericht, werden diese Zahlen genannt. Wildtiere, Kühe, Kälber, Pferde wurden ebenso zu Opfern des Hagels.
Meine Recherchen ergaben, dass es sich genau so verhält, wie von mir vermutet: Nämlich, dass etwa die Hälfte aller Weidetiere (Jungvieh, Kühe, Schafe ,Pferde usw.) durch das Hagelunwetter zu Tode kam. Entweder die Tiere starben gleich, sie wurden auf der Weide notgeschlachtet oder ein Jäger hat sie erschossen. Vielen Pferden und Kühen hat der Hagel die Augen rausgeschlagen und mussten deshalb notgetötet werden. Viele Schafe kamen zu Tode. All das verschweigen Medien und Bauern. Denn offensichtlich soll niemand erfahren, dass die Tiere aufgrund der Nachlässig- und Bequemlichkeit der Bauern verendet sind. Nur weil diese ihr Vieh den ganzen Sommer nahezu schutzlos auf die Almen und Weiden stellen, mussten die Tiere sterben. Das verschweigen diese Pharisäer natürlich und zwar deshalb, um in der Öffentlichkeit weiterhin behaupten zu können, dass einzig Wolf und der Bär eine Bedrohung für die Weidetiere sind, dabei sind es die Bauern selbst. Welch verachtenswerter Berufsstand!