Wenn es um den Schutz des Amazonas geht, ist jeder Naturschützer gleich dabei! Doch wo ist der Aufschrei, wenn es um die reichsten, gefährdetsten und seltensten Lebensräume Europas geht? Das Sterben unseres „Amazonas“ lässt die Leute anscheinend kalt! Amazon? In Bayern? Es geht um´s „Grünland“. Das sind Wiesen und Weiden, die eigentlich in ihrer Vielfalt den größten Teil unserer Tier- und Pflanzenarten beherbergen.
Aber „Grünland“ hat ein schlechtes Image. Wälder werden als natürliche Heilsbringer hochgelobt, egal wie sie ausschauen und wo sie wachsen. Dabei speichern auch artenreiche Wiesen und Weiden CO2. Sie bilden porenreiche Böden, speichern Regenwasser und verhindern Bergrutsch und Mure im Gebirge ebenso gut wie Wald. Doch artenreiches Grünland ist hochbedroht und die typischen Arten sind allesamt selten, sehr selten oder kurz vor dem Aussterben, ob Wiesenbrüter oder Insekten. Arten wie das Braunkehlchen sind typische Anzeiger für artenreiches Gründland. Diese Art war früher flächendeckend in Europa verbreitet. Heute ist sie nur noch n kleinen Enklaven zu finden.
Und mit dem Braunkehlchen wird auch eine kleinbäuerliche Landwirtschaft verschwinden, die unsere Kulturlandschaft und Heimat so geschaffen hat., wie wir sie heute zu erhalten suchen. Das Braunkehlchen kann man nicht mit einzelnen Naturschutzmaßnahmen retten. Es braucht eine Änderung der Agrarpolitik, die auch den Landwirten eine lebenswerte und überlebensfähige Wirtschaftweise ermöglicht. In einem Wahljahr sollte man das im Kopf behalten
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