Gerade dieser Tage geht es mir ganz genauso wie den Kröten im schweizerischen Grindelwald: Bei allzu garstigem Wetter gehe ich nicht aus – und sei die Fete noch so verlockend.
Das Beispiel ist nicht an den Haaren herbeigezogen sondern Ergebnis tatsächlicher Forschung: ein Doktorand hat anhand von Daten, die seit den 1980er-Jahren von Erdkröten auf der Passhöhe „Scheidegg“ bei Grindelwald in der Schweiz erfasst wurden, festgestellt, dass es bei diesen Amphibien gute und schlechte Jahre gibt -, und das die nicht zuletzt am Wetter liegen.
Die Ergebnisse im Einzelnen: Das Überleben der adulten Kröten wird vom Wetter, von der Populationsgröße, aber auch von ihrer Körpergröße beeinflusst. Männchen und Weibchen reagieren aber nicht gleich. Je größer die Population ist, desto geringer ist die jährliche Überlebensrate, und es überleben weniger größere Tiere als kleine.
Weibchen erscheinen nicht jedes Jahr am Laichgewässer, sondern sie setzen einzelne Jahre aus. Ein wichtiger Faktor für ihre Entscheidung ist offenbar das Wetter zu Beginn der Saison: Bei garstigem Wetter wandern die Weibchen nicht zum Laichgewässer.
Es zeigt sich, dass sich Langzeitstudien lohnen. Derart komplexe Zusammenhänge erkennt man nur, wenn man Populationen über lange Jahre untersucht.
Die vollständige Veröffentlichung der Studie in englischer Sprache findet Ihr hier
Bildquelle: Wildes Bayern