Einen Tag vor dem Ende der Zulassung von Glyphosat und anderen Pestiziden stimmte die EU-Kommission für eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat und Co. Auch die Vertreter des von den GRÜNEN geführten deutschen Ministeriums stimmten dieser „Laufzeit-Verlängerung“ zu. Vielleicht weil diese Entscheidung verdeckt durch andere Diskussionen klammheimlich unter dem Radar hindurch segelte?
Das Abstimmungsergebnis lässt viele Fragen offen: Wie ernst ist es den Mitgliedsstaaten und den Parteien mit einer echten Agrarwende? Landwirtschaftliche Produktion muss die Ernährung der Bevölkerung sicherstellen – ohne Frage! Aber geht das nur auf dem bisher eingeschlagenen Weg? Hin zu immer mehr Industrialisierung der Landwirtschaft, dem Verlust von kleinbäuerlichen Strukturen und damit ebenso dem Verlust von Artenvielfalt und von Heimat?
Das Münchner Umweltinstitut fasst die Abstimmung wie folgt zusammen: „In der EU sind derzeit mehr als 50 verschiedene Pestizidwirkstoffe zugelassen, die besonders gefährlich für unsere Gesundheit und die Umwelt sind. Laut dem Substitutionsprinzip der EU müssen solche Pestizide durch weniger schädliche Alternativen ersetzt werden. Tatsächlich hätten zumindest 14 dieser Wirkstoffe bald vom Markt verschwinden müssen. Denn ihre Genehmigung endet noch in diesem Jahr.
Doch die EU-Mitgliedstaaten haben nun mehrheitlich beschlossen, die Zulassung dieser Ackergifte zu verlängern. Darunter sind Wirkstoffe, deren Gefahreneinstufung von „kann das Kind im Mutterleib schädigen“ über „kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen“ bis hin zu „kann vermutlich Krebs erzeugen“ reicht.”
Einige Stimmen und Fakten zu dem Vorgang findet Ihr unter diesen Links:
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