Tagtäglich erleben wir, wie Politiker wider besseren Wissens entscheiden. Aktuellstes Beispiel: Eine wissenschaftliche Studie quasi aus dem eigenen Haus zeigt: Die Genetik des Rotwildes in Baden-Württemberg ist am Boden. Aber der zuständige Minister weigert sich, die engen Grenzen der Rotwildgebiete im Ländle aufzugeben und kommt statt dessen mit hanebüchenen, fachlich unsinnigen Vorschlägen zum “Verbringen” von Rotwild daher. Was steckt dahinter?
Oder anders gesagt: “Was geht da eigentlich gerade in der Politik ab?” Dieser Frage ist der Wissenschaftler Prof. Eckhard Jedicke in der Zeitschrift “Natur und Landschaft” nachgegangen und hat Interessantes zutage gefördert: Die motivierte Wahrnehmung.
“Motivated rejection of science beschreibt die Psychologie das Phänomen. Stephan Lewandowsky und Klaus Oberauer, Psychologen in Bristol und Zürich, stellten mehrfach fest: Menschen neigen dazu, Erkenntnisse abzulehnen, die ihre Grundüberzeugungen oder ihr Weltbild bedrohen. Paradox ist dabei, dass ein höherer Bildungsgrad nicht unbedingt hilft, eher steigt der Grad der Polarisierung, die Begründung wird anspruchsvoller.”
Prof. Jedickes Vermutung ist: Erklärt das Phänomen der “motivierten Wahrnehmung” vielleicht auch den Kahlschlag des Artenschutzrechts im Namen der Energiewende durch das grün geführte Bundeswirtschaftsministerium?
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