Die Artenvielfalt auf Bergweiden ist nicht zuletzt eine Frage der richtigen Kuh. Das haben Wissenschaftler vom Schweizer Kompetenzzentrum “Agroscope” mit einem Experiment herausgefunden. Sie haben Tiere unterschiedlicher Rinderrassen vom extensiven Hochlandrind bis zum intensiven Zuchtmix unter Testbedingungen auf einer Alpe am Albulapass weiden lassen und sowohl die Weideflächen als auch die Rinder vor und nach dem Experiment genau untersucht.
Die Hochlandrinder ließen dabei keinen Zweifel daran, dass sie die optimale Zuchtform für die sensiblen alpinen Lebensräume sind: Im Vergleich zu den anderen Rassen sind sie leichter, bewegen sich weniger und übertragen weniger Druck über ihre Klauen auf den Boden. Sie weiden gleichmäßiger, auch in steileren Lagen, und nehmen eine größere Bandbreite an Pflanzenarten mit als ihre Artgenossen anderer Rassen.
Das Ökosystem spiegelt diese gute Pflege wider: Weiden, auf denen seit mindestens fünf Jahren Hochlandrinder standen, zeigten im Experiment fast ein Fünftel mehr Pflanzenarten als jene, die mit anderem Vieh bestockt waren. Die Empfehlung der Experten lautet, dass auch ein intensiver Nutzviehbetrieb zumindest ein paar Hochlandrinder halten sollte, um mit ihnen extensive Weiden zu pflegen.
Den Bericht über die Studie könnt Ihr Euch als pdf über diesen Link herunterladen…
Bildquelle: (c)commons Wikimedia / (c)Brian Robert Marshall - geograph.org.uk Highland cattle Barnsley