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Mittwoch, 17. Mai 2023

17. Mai 2023, 14:02    Webmaster

Europaweite Studie zeigt: Falter im Sinkflug


Das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig hat Ergebnisse aus einem europaweiten Tagfalter-Grünland-Monitoring veröffentlicht, die zeigen, dass es unserer Insektenwelt weiterhin nicht gut geht – im Gegenteil, es geht weiter bergab mit ihr. Bei einer Analyse der Daten der vergangenen 30 Jahre aus den 27 Mitgliedsstaaten der EU konnte lediglich der Aurorafalter eine Zunahme verzeichnen. Drei Arten waren stabil: der Rostfarbige Dickkopffalter, der Kleine Feuerfalter und das Große Ochsenauge. Fünf Arten – vom Hauhechel-Bläuling bis zum Mauerfuchs weisen rückläufige Bestände auf. Der größte Verlierer der letzten Jahre war dabei der Thymian-Ameisenbläuling, der in den Niederlanden zum Beispiel ganz verschwunden ist, heißt es aus dem UFZ. Noch etwas ungünstiger wird das Bild, wenn man nicht nur die EU, sondern ganz Europa betrachtet. Dann findet sich gar keine Art im Aufwind, und nur drei sind stabil. Sechs aber zeigen einen moderaten und eine sogar einen starken Rückgang.

Die Europäische Kommission hat gegen die Vernichtung unserer Tier- und Umwelt eine Regelung mit verführerischem Namen in die Welt gesetzt: „Verordnung zur Wiederherstellung der Natur“. Sie ist Teil der neuen EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 und sieht für die gesamte EU verbindliche Ziele für die Renaturierung verschiedener Ökosysteme und die Umkehr des Rückgangs von Bestäubern vor. Zwei Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung müssen die Mitgliedsstaaten Pläne darüber vorlegen, wie sie diese Ziele erreichen wollen. Zudem müssen sie den Erfolg ihrer Maßnahmen dokumentieren. Zu den idealen Bioindikatoren, mit denen man solche Fort- oder Rückschritte dokumentieren kann, gehören eben die Tagfalter, aber auch Vögel und Fledermäuse.

Allein in den letzten zehn Jahren ist der berechnete Tagfalter-Grünland-Indikatorwert für die EU um 32 Prozent, für ganz Europa sogar um 36 Prozent zurückgegangen. Die Gründe sehen die Wissenschaftler vor allem in der Landwirtschaft, wie einer zu intensiven Nutzung von Wiesen und Weiden, starkem Einsatz von Düngemitteln oder andererseits auch der kompletten Aufgabe der Bewirtschaftung. Denn auch damit kommen Grünland-Schmetterlinge schlecht zurecht.

Folgende Ratschläge haben die Forscher zur Rettung der Insektenwelt:

  • die nachhaltige Nutzung von Wiesen und Weiden fördern
  • neue wertvolle Lebensräume schaffen und die bestehenden besser miteinander vernetzen
  • Kooperation mit Landwirten und eine wirksame Bekämpfung des Klimawandels

Mehr Infos aus dem Umweltforschungszentrum findet Ihr hier

Bildquelle: (c)PM - UFZ Bild-Copyright - Ulrike Schäfer




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