Am 21. Juli fand in dem kleinen Berchtesgadener Dorf Maria Gern ein sogenannter Runder Tisch statt, bei dem der Entwurf des Managementplans für das FFH-Gebiet Untersberg vorgestellt wurde. Wildes Bayern war dabei und hat schwerwiegende Bedenken gegen eine fachlich nicht nachvollziehbare Kartierung im Wald und gegen die daraus abgeleiteten Maßnahmen geäußert.
Wie nicht anders zu erwarten, hat der zuständige Kartierer des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) auf seinen Wegen durch die verschiedenen Wald-Lebensraumtypen nur „fehlende Verjüngung“ der seltenen Baumarten entdeckt. Und daraus messerscharf geschlossen, dass die vordringlichste Aufgabe zum Erhalt dieses Natura 2000 Gebietes sei, die „Wildschäden“ zu minimieren. Gegebenenfalls sollte man auch den Förstern, die im FFH-Gebiet das Verbissgutachten erstellen entsprechende Hinweise geben, damit deren Ergebnis „stimmt“.
Merkwürdig, dass es im FFH-Gebiet Untersberg allerdings nur am Rande um den Erhalt von Wäldern zu gehen scheint, wie der Steckbrief des Landesamts für Umwelt wissen lässt. Sondern um bedeutende Karstformen mit Höhlen oder den ausgedehnten Krummholzgürtel. Und dass viele der seltenen und äußerst artenreichen Waldtypen durch eine Jahrhunderte lange Waldweide geprägt wurden, fiel dem Kartierer erst gar nicht auf. Deshalb findet sich auch nirgendwo in diesem Managementplan ein Hinweis darauf, die Beweidung zu fördern.
Ebenso unerwähnt waren die umfangreichen Pflanz- und Umbauaktionen des Forstbetriebs in den ausgewiesenen FFH-Waldflächen. Gegenüber derartigen Eingriffen und möglichen Verschlechterungen zeigen die Naturschutzbehörden in der Regel zwei blinde Augen, während auf den Privatflächen in Zukunft jede Veränderung den Segen von Landratsamt und von AELF braucht.
Ein so einseitig aufgestellter Managementplan kann unserer Ansicht nach weder rechtens noch im Sinne des Naturschutzes sein. Deshalb werden wir uns wieder in einer umfassenden Stellungnahme äußern. Wenn solche naturschutzfachlichen Stellungnahmen nicht berücksichtigt werden, kann man in Zukunft jeden Eingriff im Staatswald und durch die Behörden gerichtlich überprüfen lassen.
Bildquelle: (c)be-outdoor.de
Christine bitte am Ball bleiben , die Einseitigkeit ist einfach unerträglich , ich als Förster a.d. , spreche langsam einigen Alfs Mitarbeitern die Eignung für solche Aufträge / Bewertungen ab. Man muß sich bald schämen zur grünen Zunft gehört zu haben l.G. Rainer
Danke, das Nachstehende erkannt zu haben und auch auf den Tisch zu bringen:
Bitte weiter so!
-dass viele der seltenen und äußerst artenreichen Waldtypen durch eine Jahrhunderte lange Waldweide geprägt wurden und
– ebenso unerwähnt waren die umfangreichen Pflanz- und Umbauaktionen des Forstbetriebs in den ausgewiesenen FFH-Waldflächen.
Inzwischen ist wohl jeder Pflanzenfresser im Wald unerwünscht, im Feld und auf den Äckern sowieso! Dies gilt für die wild lebenden Tiere ebenso, wie für Almvieh und Freiweidevieh. Tierliebes Bayern!? Wohl nur noch ein Klischee!