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Montag, 09. Oktober 2023

09. Oktober 2023, 16:47    office@wildes-bayern.de

Gibt es eine Forstliche Propaganda-Strategie?


Kann diese allerorten grassierende Wildfeindlichkeit eigentlich Zufall sein? Oder zieht hier irgendwer im Hintergrund die Fäden? Oder gehört diese Sorge in den Bereich von “Verschwörungstheorien”? Das fragt sich das Team vom Wilden Bayern immer wieder. Denn der Kampf für Wildtiere ist wie ein Kampf gegen Windmühlen, zäh und ermüdend. Wer ist die Kraft auf der Gegenseite?

Die Antwort birgt unter anderem ein Buch, das schon länger bei unserer Vorsitzenden auf dem Schreibtisch liegt und sie sehr umtreibt. Denn in praktisch allen forstlichen Projekten, oft gefördert mit üppigen Staatsmitteln, scheint es ein gemeinsames Drehbuch zu geben. Das kleine grüne Büchlein verrät: Der Verlauf dieses “Wald-Wild-Konflikts” ist kein Zufall – er folgt einem genau inszenierten Leitfaden, der in der Forstschmiede Weihenstephan unter staatlicher Hilfe entstanden ist. In einem Artikel der Zeitschrift “Wild und Hund” ist jetzt aufgeschlüsselt, wie im Hintergrund die Fäden gezogen werden, damit dieser lukrative Konflikt nicht zum Stillstand kommt und Jagd und Wild immer als Verlierer dastehen.

Das Buch “Wortwechsel im Blätterwald” haben Prof. Dr. Michael Suda und Dr. Günter Dobler zusammen mit dem Kommunikationsberater Gerhard Seidl verfasst. Während Suda den Lehrstuhl für Forstpolitik der Technischen Universität München in Weihenstephan innehat, wurde Dr. Dobler für einige Jahre von der staatlichen Forstverwaltung dorthin abgestellt, um das Projekt „Analyse waldrelevanter Diskurse und daraus abgeleitete Kommunikationsempfehlungen“ zu bearbeiten.

Passenderweise heißt es im Klappentext zum “Wortwechsel”-Buch sehr anschaulich: „Es ist egal, ob Sie recht haben und inhaltlich die Wahrheit sagen. Sie müssen Sachverhalte so darstellen, dass sie von denen geglaubt werden, die sie noch nicht kennen.“ Die Autoren bieten ihren Lesern detaillierte Rezepte. Zum Beispiel dafür, wie man Umfragen gestaltet, damit die richtigen Ergebnisse dabei rumkommen („Umfragen als Mittel politischer Einflussnahme“). In einem Kapitel erklären die Autoren: „So bekommen Sie die Ergebnisse, die Sie sich wünschen.“ Und natürlich darf ein raffiniertes Rezept nicht fehlen, nach dem man sich die notwendigen Politiker weich kocht.

Der Wild und Hund-Artikel entlarvt das Narrativ des “Wald-Wild-Konflikts” als klassische “Heldenreise”, in der der mutige Förster aufbricht, um der Welt den klimafitten Wald zu verkaufen. Er muss Rückschläge verkraften, sich einem bösen und mächtigen Gegner (den Jägern) stellen, doch er findet auch zahlreiche Verbündete und kehrt schließlich erfolgreich heim in sein Amt – in dem es nun noch mehr Planstellen für Förster geben wird.

Der Ausgang der Geschichte ist in der Realität allerdings noch offen. Und: Auch der “Bösewicht” hat Mitkämpfer an seiner Seite, es gibt nämlich neben Jägern und Tierschützern auch noch Menschen, die Wildtiere um ihrer selbst schützen, und erkennen, dass sie ein wichtiger Teil unserer Natur sind – wie das Wilde Bayern.

Den vollständigen Beitrag auf der Seite von “PareyGo” findet Ihr hier

Ein Interview mit den beiden Autoren, in der sie ihre Ideen und Tipps vorstellen findet Ihr hier https://lwf.bayern.de/mam/cms04/wissenstransfer/dateien/a110-macht-der-worte.pdf

Bildquelle: (c) VenomDesign/Pixabay




Heinz J. Bökamp schrieb:


Millionen Steuergelder werden verbraten für die Erbsenzählerei mit Verbissgutachten die allesamt den Mangel aufweisen nur die Zahl der verbissenen Bäumchen – nicht jedoch die Zahl der unverletzt gebliebenen
zu zählen. Einer der Hauptprotagonisten – Herr von der Goltz vom Deutschen Forstwirtschaftsrat- hat
in seiner Dienstzeit in meinem Wald jedoch mehr Schaden bei einer Durchforstung angerichtet als es
Wild in Hundert Jahren könnte. Wie heißt es: “an ihren Taten sollt ihr sie erkennen….”

Warum werden Waldeigentümer -im Gegensatz zu Weidetierhalter beim Thema Wolf- nicht
ebenso für Schutzmaßnahmen bei der “Wiederbewaldung” entschädigt?

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