England, Schottland, Belgien, Niederlande, Dänemark und Deutschland haben Ende 2016 das Projekt “Partridge” gegründet, das sich zum Ziel gesetzt hatte, auf Versuchsflächen 30 % mehr Artenvielfalt zu erlangen. Das Rebhuhn als charakteristischer Vogel der Agrarlandschaft wurde dafür als Botschafter gewählt. Mit seinen hohen Lebensraumansprüchen steht es
stellvertretend für viele Arten der Feldflur.
Fünf der sechs Partnerländer haben zehn Demonstrations-Gebiete eingerichtet. Die zwei Gebiete in Deutschland, Diemarden und Nesselröden, liegen im südlichen Niedersachsen,
in der Nähe von Göttingen. In diesen Demonstrations-Gebieten wurden verschiedene Maßnahmen zur Aufwertung ergriffen. Eines der Ziele war, in den Demonstrations-Gebieten einen Anteil von mindestens 7 % der landwirtschaftlichen Fläche an hochwertigen Maßnahmen zu erreichen. Dies geschah insbesondere durch Blühflächen und spät gemähte Brachen, aber auch mittels Hecken
und Beetle Banks. Die Maßnahmen zielen vor allem darauf ab, dem Rebhuhn Lebensraum zur Brutzeit bereitzustellen. Zusätzlich bieten die Flächen auch im Winter Deckung und somit Schutz vor Prädation.
Die Maßnahmen griffen offenbar hervorragend: Rebhühner und Feldhasen haben letztlich in beiden Demonstrations-Gebieten um 50 – 95 % zugenommen, besonders in Diemarden, da dort mehr Maßnahmen umgesetzt wurden. Weitere Feldvögel wie Dorngrasmücke, Feldsperling, Bluthänfling, Stieglitz und Sumpfrohrsänger sind in ihren Beständen angestiegen. Im Winter werden die Flächen von zahlreichen Finkenschwärmen intensiv als Nahrungs- und Rast-Flächen genutzt.
Zu den Maßnahmen gehörten spätere Mahdtermine (erst ab 15. August), so dass die Brachen für viele Feldvögel von einer ökologischen Falle zum Lebensraum wurden. Ferner hat die Mehrheit der Bundesländer inzwischen rebhuhnfreundliche Umweltmaßnahmen in ihren Förderprogrammen eingeführt.
Einen Pressebericht der Heinz-Sielmann-Stiftung zum Projekt PARTRIDGE findet Ihr hier
Und den vollständigen Abschlussbericht des Rebhuhn-Schutzprojekts PARTRIDGE findet Ihr hier
Bildquelle: (c)Dirk Ullmann